März Mamis

Forum März Mamis 2011

Pränataldiagnostik- Ersttrimesterscreening

Thema: Pränataldiagnostik- Ersttrimesterscreening

Hallo ihr Lieben, ich schleiche mich mal aus dem April rüber zu euch, weil ihr mein Problem evtl besser verstehen könnt, da ihr euch schon entscheiden musstet. Ich bin 26, das erste mal ss und im Großen und Ganzen gesund. Der Vater des Kindes ebenso. Gestern war ich bei der VU und alles war in bester Ordnung. Trotzdem haben wir uns zum Ersttrimester- Screening angemeldet. Irgendwo in der Familie meines Freundes kam mal Trisomie 21 vor. Leider wissen wir nicht genau, bei wem und können das auch nicht rausfinden, aber es muss ein sehr entfernter Verwandtheitsgrad sein. Das war eigentlich ein Argument FÜR das Screening. Aber nun denke ich die ganze Zeit, dass mich die Untersuchung auch sehr, sehr verunsichern könnte. Man bekommt schließlich nur irgend einen statistischen Wert genannt und muss dann entscheiden, ob man Punktion u.ä. macht. Und wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind, ist man schon in der 17. oder 18. Woche und ab der 19. geht ja die FD, auf der man alles auch so erkennen kann (wenn ich das richtig verstanden habe). Also ich finde das unheimlich schwierig zu entscheiden, was man macht und was nicht. Ein schwer behindertes Kind würde ich nicht bekommen, aber was ist schwer behindert und was leicht und wie sicher kann man Entwicklungen voraus sagen??? Zusätzlich denke ich auch immer, dass man ja mit den normalen VUs auch eine Menge erkennen kann und die Zusatzuntersuchungen dann Quatsch sind..... Am Ende muss und will ich mich ganz allein entscheiden (mein Freund würde beides verstehen), aber ihr würdet mir unheimlich helfen, wenn ihr mir sagt, wie ihr euch entschieden habt und warum und wie ihr mit den Ergebnissen umgehen konntet. Ganz lieben Dank! Kristina

von Reiskörnchen2011 am 15.09.2010, 10:21



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Hallo, wir lassen keine Nackenfaltenmessung, Fruchtwasseruntersuchung und co machen. Darüber haben wir ehrlich gesagt nichtmal nachgedacht, das war für uns klar. Wir möchten unser Baby bekommen, egal ob es behindert, krank oder völlig gesund ist. Es ist schon oft genug nach solchen Untersuchungen gesagt worden, dass das Kind sehr wahrscheinlich behindert ist und nach der Geburt war das Kind völlig gesund. Ich könnte nicht damit leben, ein wahrscheinlich behindertes Kind abzutreiben und am Ende stellt sich raus, es wäre doch gesund gewesen. Davon mal abgesehen vertraue ich einfach dem Leben und der Natur, dass sie schon wissen, was richtig ist. Wenn mein Kind so schwer behindert oder krank ist, dass es damit nicht leben kann, dann wird es wohl auch nicht überleben. Und wenn es überlebt, dann scheint auch dieses Leben lebenswert zu sein, sonst hätte die Natur das anders geregelt. Ich glaube auch, dass so ein kleines Menschenkind schon weiß, in welcher Welt es am besten aufgehoben ist. Daran glaube ich fest. Aber jeder sieht das natürlich anders. Ich kenne so viele behinderte Menschen und mag mir nicht anmaßen, zu beurteilen, welches Leben davon lebenswert ist und welches nicht.

von Chaosprinzessin am 15.09.2010, 10:33



Antwort auf Beitrag von Reiskörnchen2011

Hallo, ich schleich mich auch einfach mal ein. Du schreibst, dass Du ein behindertes Kind nicht bekommen würdest. Damit ist doch Deine Entscheidung schon klar. Wenn das Erstemesterscreening irgendwie auffällig ist musst Du die FU machen. Bei der Feindiagnostik kann man KEINE Trisomien feststellen. ich weiß nicht, warum dieses Grücht sich hartnäckig hält. Das Erstsemesterscreening gibt aber auch schon gute Hinweise. LG Aki

von Aki912 am 15.09.2010, 11:03



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Hallo, wir haben zu Anfang schon drüber nachgedacht ne Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen.Aber das lag auch daran, das meine FÄ meinte, das ich ja nun zu den "älteren" Schwangeren gehöre und mir das zustehen würde. Inzwischen sehen wir das aber ganz genau so wie Chaosprinzessin! In unseren Familien gibt es keine Erbkrankheiten oder Gendefekte, so das die Untersuchung ein viel zu hohes Risiko wäre. Nein, wir vertrauen auf die Natur, die schon weiß, was sie macht. Alles Gute! Tina

von Erpzchen am 15.09.2010, 11:28



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also es gibt ja noch den bluttest. das heisst ich würde bzw. habe es jetzt so gemacht,nackenfalte messen lassen und da war alles I.O. wenn da was nicht I.O gewesen währe dann hätte ich den bluttest machen lassen,wenn da auch was auffällig gewesen währe natürlich die weiteren abklärungen wie FWU usw. das ist meine meinung dazu. lg désirée

von Dési+4mäuschen am 15.09.2010, 12:35



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@Aki: wieso MUSS ich denn die FU machen lassen, wenn etwas auffällig ist? Bindet man mich fest und schwingt einfach die Nadel????? Ich finde es interessant, dass immer gleich Grundsatzdebatten losgetreten werden, dabei wollte ich gar keine führen. Ich habe für MICH (natürlich zusammen mit dem werdenden Papa) festgestellt, dass wir uns in unserer jetzigen Situation nicht vorstellen könne, einem wirklich stark behinderten Kind, welches sich nie wird einigermaßen alleine versorgen können, gute Eltern zu sein. Mehr als die grundsätzliche Abtreibungsdebatte hat mich/bzw. das tut es immer noch interessiert, welche Erfahrungen ihr gemacht habt und was die Argumente waren. Liebe Grüße

von Reiskörnchen2011 am 15.09.2010, 13:58



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Und genau das hast du doch bekommen: Erfahrungen und die entsprechenden Argumente dazu. Eine Grundsatzdiskussion kann ich hier nicht finden.

von Chaosprinzessin am 15.09.2010, 14:01



Antwort auf Beitrag von Reiskörnchen2011

Ich würde dir davon abraten, zumindestens von dem Bluttest. Wir haben das auch gemacht (erste SS, immer Angst, man denkt man muss alles machen etc) und bereuen es zu tiefst. Laut der Ultraschalluntersuchung war alles Bestens, wirklich! Nackenfalte von 1,5, also alles im Normbereich. Zuvor wurde mir schon das Blut abgenommen, deshalb wusste ich auch bis jetzt nicht, dass man das auch einzeln machen kann. So jetzt haben wir die Blutwerte bekommen und für die T21 war es sehr beruhigend das Ergebnis, aber für T13/18 eben nicht. Das Blutergebnis wäre auch noch ok, wenn ich nicht vorher schon die vorläufigen Ergebnisse gewusst hätte, denn die waren wesentlich besser. Jetzt fragen wir uns als, warum hat es sich verschlechtert usw. Wir haben uns aber dazu entschlossen keine FWU zu machen und lernen einfach aus dem Fehler. Mach es nicht, es verunsichert nur! Wie oft gab es den Fall, dass man schlechte Ergebnisse hatte und doch alles Gut war! Es sind halt nur Statistiken, die rein garnichts aussagen und mein Arzt meinte auch, dass man sich auf das Ultraschallergebniss mehr verlassen kann als auf die Blutwerte, denn da werden nur i-welche Hormone gemessen. Grüße

Mitglied inaktiv - 15.09.2010, 14:06



Antwort auf Beitrag von Reiskörnchen2011

Hallo Reiskörnchen, ich habe es machen lassen, weil man Arzt es mir empfohlen hat. Bin zwar "erst" 31, hatte aber 2 FG in diesem Jahr. Er hat die Untersuchung ohne Blutuntersuchung gemacht. Wäre etwas auffällig gewesen, hätte er wohl Blut abnehmen lassen. Dieses Screening soll ja auch alles anderen Organe untersuchen, Sprich, Magen-Darm, Rücken, Gehirn, Zwerchfell, Nase, usw. Du selber musst das entscheiden und sicher kann einen dieses US auch verunsichern, wenn etwas gefunden wird. Ich wünsche dir alles alles Gute. Claudia

von Scarlett79 am 15.09.2010, 14:11



Antwort auf Beitrag von Reiskörnchen2011

Ich habe mich vor ca. einem Jahr dagegen entschieden, weil ich denke, dass das Leben mit einem behinderten Kind zwar sehr anstrengend und eine große Herausforderung geworden wäre, aber das Leben mit einem abgetriebenen Kind FÜR MICH PERSÖNLICH unerträglich gewesen wäre. Die Ergebnisse der VUs, jede kleinste Abweichung von der Norm, waren für mich in der Schwangerschaft immer schon belastend genug wesen (habe die Gänge zu den VUs und die US-Untersuchungen auf ein Minimum reduziert gehabt und bin nur am Ende regelmäßiger hingegangen). Bereits vor 10 Jahren habe ich in der 17. SSW ein Baby abgetrieben, weil die Plazenta eine Erkrankung hatte, die weder hätte das Baby überlebt noch ich. Und glaube mir, es ist schwer genug damit zu leben. Dieses Kind fehlt einfach irgendwie! Im April dieses Jahres hielt ich dann ein gesundes Baby im Arm. Allerdings weiß man eben nie, was das Leben noch so bringt und später kann man nicht mehr davon laufen, wenn sich am Kind eine Besonderheit feststellen lässt und Integrations- und Förderunterricht, Ergotherapie etc. auch ohne "offizielle" und sichtbare Behinderung notwendig werden, wie bei meinem gesund geborenen 1. Kind (8 Jahre). Ich kann dir nur empfehlen, noch mal in dich hineinzuhören, genau abzuwägen "was wäre wenn ... ?" und "wie würde mein Leben so oder so weitergehen?" und dann eine Entscheidung zu treffen. Bitte gehe nicht in der Erwartung zu der Untersuchung, dass sie dich beruhigt, weil "statistisch gesehen" alles OK ist. Alles Gute!

Mitglied inaktiv - 15.09.2010, 15:00



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Hallo! Diese Entscheidung kannst nur du allein mit deinem Partner wirklich treffen. Ich z.B. würde ein Kind mit Trisomie 21 bekommen. Mein Cousin hat Trisomie 21. So bin ich mit dieser Erkrankung bereits konfrontiert und weiß, wie selbstständig diese Menschen auch sein könnten. Aber es wird ja auch nach weiteren Trisomieformen geschaut. Bevor du den Test machst, solltest du dir sehr genau die mögliche Konsequenz einer möglichen schlechten Nachricht überlegen. Im Prinzip ist es einer der ersten Entscheidungen als Mutter - von denen noch tausende kommen werden. Du hast die nächsten Jahre die Verantwortung für dein Kind und musst immer wieder aufs Neue Dinge entscheiden. Außerdem sollte man sich bei aller vorgeburtlicher Diagnostik immer überlegen, dass es nie die Garantie auf ein gesundes Kind gibt. Probleme in der Geburt, Frühgeburt, Infektionserkrankungen oder Unfälle sind im Leben nie ausgeschlossen - auch wenn man davor gern die Augen verschließt. Ich wünsche dir eine schöne Schwangerschaft und laß dich gut vom FA deines Vertrauens beraten. Liebe Grüße Manuela

von chaos-manu am 15.09.2010, 21:50