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@Oxon2015 Hilfe vom Profi...

Thema: @Oxon2015 Hilfe vom Profi...

Habe fasziniert deine Ausführungen zum Thema "schieben" statt Pressen gelesen und weiß einfach nicht wie das gehen soll... Nur im Kopf...? Auch bei meinem Hypnokurs hieß es das Kind nach unten zu atmen... Wie geht das? Hatte bisher eine Geburt und die war toll, bis auf das Pressen und das Nähen in Folge des Risses... Wäre dir sehr dankbar wenn du das Ganze noch mal für mich Schieb-Dummi erklärst...

von Wurm2014 am 13.11.2015, 17:10



Antwort auf Beitrag von Wurm2014

Der Text könnte 1:1 von mir sein. Ich hätte ihn, wenn nicht Du auch geschrieben. Bin gespannt auf eine Antwort...

von Bäcklebee am 13.11.2015, 20:51



Antwort auf Beitrag von Bäcklebee

Hallo! Ich kann es nur versuchen - vielleicht ist es schwer zu beschreiben, aber wenn man es einmal erlebt hat, dann ist es ein Aha-Erlebnis. Als ich die Preßwehen bei meinem Sohn endlich begriff (ich hatte so GAR keine Ahnung!), stand ich wehend an der Badezimmerheizung und begann zu pressen. Ich habe mich/ meinen Körper also von jeder Wehe überrollen lassen und ganz ohne geistige Begleitung (meinem Kopf :) gehandelt. Als dann die Hebamme angestürmt kam, sagte sie als erstes "nicht pressen" Und ich stöhnte nur "GEEEHHT NIICHT" (Sie wollte nach den Herztönen hören, was aber nicht ging, denn die nächste Wehe kam schon...) Bei der kommenden Wehe hatte sie es geschafft, Handschuhe anzuziehen und eine Dammschutzkompresse in der Hand zu haben. Sie schnauzte mich regelrecht an, dass ich SCHIEBEN solle NICHT pressen. In dem Moment erreichte sie (durch die Dammdrohung) meinen Verstand und ich habe es wie ein "umschalten" in Erinnerung. Vom animalischen und unkontrollierten Pressen (was auch SEHR auf den Beckenboden geht) zu einem kontrollierten Schieben. Ich würde es so beschreiben, dass Du die Position Deines Kindes im Kopf realisierst. Du siehst vor Deinem inneren Auge Babykopf und Scheidenausgang/ Damm. (Also abstrakt) Und konzentrierst Dich auf ein langsames hindurchschieben. Das kann man auch unschwanger/ vorher üben. Im Grunde ist es der Verdauung sehr ähnlich. Wie beim großen Geschäft - aber mit den Scheidenmuskeln. Stell Dir vor, wie Du etwas imaginäres durch die Scheide nach aussen schiebst. ZB stell Dir vor Liebeskugeln oder einen Tampon rauszuschieben. (Ich glaube die Übung mit den Liebeskugeln gibt es sogar??) Das, was Du von Deinem Kurs andeutest, scheint genau das Prinzip zu sein. Man atmet automatisch sehr konzentriert und schiebt das Kind (auch ohne Wehe!) langsam heraus. Es ist ein sehr bewußtes, aktives Handeln, dass nicht mit den Preßwehen während des vorherigen Passierens des Geburtskanal zu vergleichen ist. Bei meiner letzten Geburt habe ich nur eine Presswehe gehabt. Dieses Visualisieren und durchschieben des Kindes scheint bei voller Konzentration und inneren Begleitung die überrollenden Preßwehen überflüssig zu machen/ zu ersetzen. - eigentlich gar nicht abweging. Wenn das Kind wie ein Fremdkörper im Geburtskanal steckt, versucht der Körper es auszutreiben. Wie ein Hustenreiz. - schiebt man das Kind selber Stück für Stück weiter, wird der Preßdrang nicht benötigt.... (Mal ein Theorieansatz) Ich glaube am hilfreichsten ist es, wenn man sich den Geburtskanal vorher ansieht und unter der Geburt geistig "mitgeht" Dann arbeitet man Hand in Hand mit dem Kind und der eigene Kopf steuert das Tempo erstaunlich stark. Aber ich sage das für Geburten, bei denen Frauen sich frei bewegen können. (Stehen, hocken etc) Als ich einmal auf dem Rücken lag, habe ich erfahren, um wieviel schwerer und unbegleitbarer eine Geburt wird... Ich bin in jeder Wehe aufgesprungen, um mein Kind durch den Geburtskanal zu bekommen... Bei meiner letzten Geburt habe ich eine erstaunliche Erfahrung gesammelt. Wenn man in der Austreibungsphase einen Buckel auf allen Vieren macht ;) - also einen Rundrücken - und dabei das Becken nach unten/ vorne schiebt, dann scheint sich der Geburtskanal besonders stark zu weiten/ öffnen. (Das ist sozusagen die exact gegengerichtete Haltung zur komplizierten Rückenlage.) Ich war völlig perplex über diese Erfahrung, denn meine Tochter war nach einmal schieben (eine leichte Wehe, nachdem die Fruchtblase geplatzt war) schon vollständig geboren und schwamm in der Badewanne an mir vorbei... Ich kann nur jeder Frau ans Herz legen, das alte Hebammenwissen und die neuen Erkenntnisse einiger Weniger (Hypnobirth, sanfte Geburt) wachsam aufzunehmen. Ich wünschte es gebe dazu You Tube Videos gg Viele Grüße Svena

von Oxon2015 am 13.11.2015, 22:55



Antwort auf Beitrag von Wurm2014

Wow, das klingt richtig spannend. Werd mir das auf jedenfall merken und dann im Krankenhaus fragen, wie frei man mit der Position dort sein kann. Das klingt rein biologisch auch logisch. Welches Tier bekommt schon in Rückenlage den Nachwuchs?? Momentan wächst bei mir mehr und mehr auch der Wunsch nach einer Wassergeburt. Da es mein erstes Kind ist, bin ich da schon gespannt drauf, was dann angeboten wird. Bin gerade ganz hibblig und deine Ausführung nimmt mir gerade erheblich die Angst vor der Geburt! Daaaaaaaankkkkeee

von Lobi am 14.11.2015, 15:59



Antwort auf Beitrag von Wurm2014

Vielen lieben Dank für deine Erklärung. Ich werde das auf jeden Fall so versuchen, weil das mir wirklich zu einer perfekten Geburt gefehlt hat. Schmerzen empfand ich echt nicht schlimm, wenn man sich auf was anderes konzentriert. Ich hoffe, dass ich das wirklich dieses Mal schaffe ohne Presswehen. Ich war in der Wanne, wollte auch Knieen bleiben und mich am Tuch oder dem Rand festhalten, aber da hat das CTG nicht funktioniert und ich musste mich hinsetzen bzw halbliegend. Könnte mich da heute noch ärgern, weil das die optimale Position für mich gewesen wäre... Im KH lassen sie sich aber nicht auf ohne CTG ein... Leider. übrigens: Meine Hebamme hat genau das Gegenteil gemacht, sie hat mich aufgefordert zu pressen und zwar ständig...

von Wurm2014 am 14.11.2015, 22:09



Antwort auf Beitrag von Wurm2014

Ich finde es toll, dass Du in die Wanne konntest - aber so ein CTG ist oftmals der Anlaß, für ungute Positionen. Es ist mir unbegreiflich, warum das sein muß. Die Herztöne kann eine Hebamme mit ihrem Höhrrohr abhören. In angemessenen Abständen... Und leider sagen viele, viele KH Hebammen, dass man pressen soll. Viele führen keinen Dammschutz durch und lassen einfach pressen. Ich war den Preßwehen auch (ohne Hebamme/ alleine) ausgeliefert und empfand sie als unglaublich überrollend. Als ich selber aktiv wurde und begriffen hatte, änderte sich das schlagartig. Nur einige Geburten später, bei meiner verkannteten Tochter, hatte ich wieder dieses Preßwehengefühl. - ohne sinnvoll mit ihnen umgehen zu können... Aber zu dem Zeitpunkt war schon vieles schief gelaufen und ein Beispiel für eine vermurkste Geburt. Bei den anderen Kindern half mir die aktive Schiebearbeit und Konzentration unglaublich. Deine Geburt klingt so, als wenn Du von Natur aus - instinktiv - einen guten Verlauf wählst. Wäre da nicht eine Beleghebamme oder ein Geburtshaus das Richtige für Dich? Beleghebammen boxen ihren betreuten Frauen sehr oft die Möglichkeiten zur freien Positionswahl, CTG Freiheit und Alternativen durch. Ich wünsche Dir, dass Du bei der nächsten Geburt Deine eigenen Positionen erleben kannst und eine Hebamme hast, die in Deinem und Babies Sinne handelt! Alles Liebe Svena

von Oxon2015 am 14.11.2015, 22:39



Antwort auf Beitrag von Wurm2014

Es gibt Hypnobirthing Videos! Wunder Wunder wunderschön!!!!!! So hätte unser jüngster geboren werden sollen, dann war es nach 1 geburtstahaus und 2 Hausgeburten ein Kaiserschnitt im KH

Mitglied inaktiv - 17.11.2015, 19:08