Juli Mamis

Forum Juli Mamis 2018

Neu hier und gleich Hilferuf...

Thema: Neu hier und gleich Hilferuf...

Hallo, ich bin neu hier im Forum und irgendwie auch wieder nicht neu, denn ich bin stille Mitleserin seit Februar diesen Jahres, hatte mich nur nie getraut, mich eurem Bus anzuschließen... Ich komme aus Sachsen, mein Sohn wird am Freitag 12 Wochen alt und so langsam brauche ich wohl doch Meinungen und guten Rat anderer Mamas. Irgendwie fühle ich mich mit euch verbunden, denn ich kenne eure Geschichten, auch wenn ihr meine noch nicht kennt... Wir hatten eine sehr schöne Geburt, im Krankenhaus war mein Sohn auch verglichen mit anderen Babys sehr entspannt. Der Milcheinschuss kam schon am zweiten Tag und das Stillen klappte insgesamt ganz gut. Das einzige was nach dem Krankenhaus nicht klappte und was bis heute nicht wirklich funktioniert ist, meinen Sohn mal abzulegen. Anfangs hat er noch sehr viel geschlafen und das meistens nur auf meinem Körper in Ruhe. Nur abends schafften wir es nach stundenlangem rumtragen ihn in sein Beistellbettchen zu legen. Wenn er dann schläft, hat er seinen Rhythmus und kann auch nachts nach dem Stillen weiterschlafen, aber ehe er einschläft dauert es zum Teil ewig, auch heute noch. Mittlerweile ist es so, dass er an manchen Abenden nach dem Tragen auch nur auf der Brust zur Ruhe kommt, wir dann so gemeinsam einschlafen und ich ihn nach dem ersten nächtlichen Stillen in sein Bett legen kann. Dass sich das abendliche Zubettgehen so lange hinzieht, damit habe ich mich mittlerweile abgefunden. Nun bekomme ich aber ständig von außen gesagt, ich solle ihn tagsüber nicht so viel rumtragen. Auch tagsüber lässt er sich nämlich nicht hinlegen. Er kann sich maximal morgens bei guter Laune mal ein paar Minuten beschäftigen (teils ich mit mir, teils ohne mich). Fast den ganzen restlichen Tag habe ich ihn in der Babytrage um meinen Bauch geschnallt. Wenn er aktiv ist, schaut er von da aus alles an, wenn er müde ist, schläft er so ein. Will ich ihn dann ablegen wacht er sofort wieder auf und schreit hysterisch. Gleiches passiert auch manchmal, wenn ich mich mit ihm in der Trage mal hinsetze. An sich habe ich mich auch damit abgefunden, ihn eben immer zu tragen und dabei zu haben, aber mein Umfeld gibt mit immer häufiger zu Verstehen, dass das so nicht richtig sein könne. Ich könne ihn auf Grund des Gewichts ja nicht ewig schleppen. Er müsse lernen, in seinem Bettchen Mittagsschlaf zu machen, zur Not müsse er auch mal schreien (ich solle mich doch einfach neben ihn legen und begleitend abwarten). Aber das kann ich nicht! Es bricht mir das Herz, wenn er weint, wenn ich doch weiß, dass er nur schreit, weil er in seiner Trage zur Ruhe käme. Aber die Stimmen von Außen verunsichern so. Auch bei der Rückbildung erzählen die Mütter von ihren Tagesabläufen.... das eine Kind hätte aktuell eine „Schreiphase“, weil es abends zehn Minuten weint, ehe es zur Ruhe kommt (davon träume ich...), die anderen Babys machen alle Mittagsschlaf in ihren Kinderzimmern... und dann frage ich mich: was mache ich falsch, dass es bei uns nicht klappt? Müsste ich ihn vielleicht wirklich begleitet schreien lassen? Habe ich ihn zu sehr ans Tragen gewöhnt, dass er sich anders nicht mehr regulieren kann? Liegt es an mir? Mein Mutterinstinkt sagt eigentlich nein, aber ich bin mittlerweile so verdammt unsicher deswegen. Die anderen haben ja Recht: ewig kann ich ihn nicht tragen und ja, der Alltag mit 6kg vor dem Bauch ist echt anstrengend. Ich habe Angst, dass ich was falsch mache... dass er später nicht in die Kita kann, weil er zu anhänglich ist... Um ehrlich zu sein, weiß ich auch gar nicht, was ich jetzt von euch erwarte. Ratschläge, Tipps, Hinweise, Zuspruch... ich glaube ich wäre für alles dankbar! Ich wünsche allen jetzt einen angenehmen Abend und ich weiß, der Text ist sehr lang... aber ich hab ja auch seit Februar viel aufzuholen...

von Amilaris am 26.09.2018, 21:46



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Hallöchen und Willkommen! Du darfst NIEMALS auf drin Umfeld hören oder dich mit anderen Mamas bzw dein Kind mit anderen vergleichen. Du musst verstehen, dein Baby wurde 9 bzw 10 Monate lang im warmen Bauch getragen. Es hatte 24std non stop "Körperkontakt", rund um versorgt und hörte deinen Herzschlag. Wie geht es dir, wenn du 9moante lang immer das selbe jast und plötzlich nicht mehr? Dein Baby braucht Sicherheit. Das hat es bei dir, an deinem Körper. In min Tuch oder auf der Brust. Genieß es, bitte!! Für was haben die anderen ein Baby, wenn es ständig weg gelegt wird oder gar schreien gelassen wird. Die ersten 3 Jahre baut sich das Urverttauen auf, gib ihm Was es braucht. Die anderen wissen nicht was dein Baby dafür braucht. Nur du allein hast es bemerkt und ihr habt einen Weg gefunden. Alles ändert sich irgendwann. Bleib dir, deinem Kind und Bauchgefühl treu. Meine große hat auch viel auf mor geschlafen auch nachts. Ich habe es geliebt. Mittagsschlaf haben wir auch immer zusammen gemacht, dass war himmlisch. Jetzt macht sie schon lange kein Mittagsschlaf mehr. Das kuscheln hat sich verändert. Ich vermisse es sehr. Mein Bub jetzt, liegt neben mir und neben ihm das Beistellbett. Er braucht Tags viel Körper Nähe und viel nuckeln an der Brust, nachts kaum. Er stillt viel weniger und wirklich schlafen kann er auf mir liegend auch nicht. Sehr schade wie ich finde. Er geht mit mir ins Bett. Einen regelmäßigen Rhyhtmus hat er nicht und muss er noch nicht haben. Dein Würmchen auch nicht. Manche Babys schlafen gut alleine manche nicht. Mir wurde immer eingeredet bei der Großen damals, sie würde ned satt werden weil se ned durchschlöft und alle 2std trinkt. Die hatten einfach keine Ahnung. Alles Liebe euch! Ps: Verwöhne dein Baby solange du kannst mit Liebe, Zuwendung und Zuneigung. Kuscheln und Tragen und stillen.

von KesseLady am 26.09.2018, 22:22



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Lass dich nicht verunsichern! Jedes Baby ist nunmal anders. Und wenn dein Kleiner so viel Nähe braucht, dann gib sie ihm. Wieso solltest du ihm dieses Bedürfnis verwehren? Nur, weil andere das erwarten? Lass die Leute reden! Tragen ist Geborgenheit. Und kann man Kindern wirklich zu viel Geborgenheit geben? Ich glaube kaum ;-) Ich trage meine Kleine auch täglich und es ist das tollste überhaupt für mich. Genieße einfach die Nähe zu deinem Kleinen und blende das Gerede aus :-) Und nur mal btw - selbst, wenn die Kleinen irgendwann größer werden, kann man sie durchaus noch tragen. Es gibt Tragesysteme, die man sich problemlos auf den Rücken schnallen kann (auf den Rücken tragen setzt natürlich voraus, dass die Kleinen ihren Kopf schon kontrollieren können) :-)

von Paper-Flower am 26.09.2018, 23:13



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Ihr werdet euren Rhythmus finden. Mein Sohn war auch sehr “anhänglich“. Er war mein erstes Kind. Vielleicht stimmt es ja und er spürte die Unsicherheit. Schon aus dem Haus gehen stellte sich problematisch dar, weil ich es nicht mal schaffte zu duschen. Dieses Gefühl nichts zu schaffen, sich nicht mal fertig machen zu können, habe ich schnell mit meiner Prinzessin dieses Mal ausgehandelt. Ich merkte richtig, wie wir uns noch besser kennen lernten, als der Rest der Familie wieder außer Haus war. Ich schleppte sie z. B. anfänglich mit ins Bad und legte sie dort ab. Das gab mir zehn Minuten. Später probierte ich es mit der Wippe. Wieder Zeit gewonnen. Zähne putzen auch erledigt. Und was passt letztlich am besten zu ihr? Sie bleibt im Schlafzimmer, während ich mich relativ in Ruhe fertig mache. Das klappt prima. Damit will ich sagen, dass ihr einen Weg für euch findet. Jetzt ist es die Trage. Wenn das nicht optimal für euch beide ist, probiert ihr irgendwann wieder etwas anderes. Es kommt da total auf euch beide an. Nicht auf andere, denn wirklich jedes Baby ist anders.

von sanne87 am 27.09.2018, 00:41



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Hör auf deinen Mutterinstinkt, nicht auf die anderen. Mein großer war auch so und konnte sich prima von mir lösen. Er wusste ja, dass ich immer für ihn da bin. Ich habe schon ein schlechtes Gewissen weil ich meine Tochter jetzt nicht so viel trage, aber sie kommt alleine im Bett besser zum Schlafen...

von sanyt am 27.09.2018, 07:24



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Hallo liebes! Ich pflichte da meinen Vorrednerinnen bei! Du musst das so machen wie es dir passt. Jedes Kind ist anders. Und wenn dein kleines die Nähe von dir braucht dann ist das halt so. Und es ist schon richtig das du auf die Bedürfnisse von deinem Kind eingehst. Jede Familie ist auch anders. Du musst dein Kind so erziehen das es für euch passt. Und wenn es das Tragen ist dann ist es halt so. Ich denke das es deswegen so viele Tragesysteme gibt weil es auch so viel Bedürfniss nach tragen gibt. Ich finde es auch immer merkwürdig das auf der Rückbildung alle sagen das alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Aber ehrlich gesagt kann ich es nicht glauben. Meine Kinder und die Kleine jetzt auch weinen auch mal. Und Grad wenn sie nicht einschlafen kann dann weint sie auch. Und dann braucht sie halt meine Unterstützung. Und wenn sie nicht abgelegt werden möchte dann schläft sie halt auf mir. Und aus Erfahrung weiss ich je älter die Kinder werden um so mehr lösen sie sich von uns. Mein Mittlerer musste auch immer zum einschlafen begleitet werden. Und mit 6 Monaten wollte er plötzlich nicht mehr auf dem Arm geschaukelt werden. Neber ihn hinlegen und er ist alleine eingeschlafen. Du musst dir auch keine Sorgen machen wegen Kindergarten. Je älter die Kinder werden um so besser verstehen sie die Abläufe. Ich habe eher die Erfahrung gemacht das wenn man auf die Bedürfnisse der Kinder eingeht sie selbstbewusster werden. Meine haben sich auf den Kindergarten gefreut und gehen zum Teil gerne hin. Es gibt immer mal ein Tag wo sie lieber bei Mama bleiben wollen aber das Tragen ist da nicht Schuld. Also geniesse die Zeit mit deinen kleinen Baby und lass dich nicht verunsichern. Du machst alles richtig.

von Helendie85 am 27.09.2018, 08:44



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Vielen Dank erst einmal für eure Antworten! Ich bin froh, doch Zuspruch bekommen zu haben! Eigentlich hatte ich mir bereits in der Schwangerschaft vorgenommen, nach der Geburt das zu tun, was ich für richtig halte und das bisher auch ganz gut hingekriegt. So wusste ich, dass meine Schwiegerfamilie ganz andere Ansichten zur Kindererziehung hat und ich mir da einiges anhören dürfte und so ist es nun auch gekommen. Ich war nur immer froh, das wenigstens meine Mutter meinte, ich solle alles so machen, wie ich es denke. Das sei schon ganz richtig. Gestern hat sie dann aber das erste Mal zurückgerudert, als ich ihr von den anderen Müttern bei der Rückbildung erzählte und das erste Mal eben „Kritik“ geübt (gut gemeinte Kritik, da sie Angst hat, dass ich mich körperlich übernehme). Da wir eigentlich ein sehr gutes Verhältnis haben und ich ihr blind vertraue, hat mich das dann doch sehr aus der Bahn geworfen! Dank eurer Antworten bin ich jetzt aber wieder selbstsicherer und werde auf meine „Instinkte“ vertrauen. Ich weiß ja, Babys sind eigentlich Traglinge und jedes Baby ist anders. Mein Kleiner brauch einfach den Körperkontakt, um sich in der großen neuen Welt sicher zu fühlen. Ich hätte nie gedacht, so anfällig für die (zum Teil sehr veraltete) Meinung Anderer zu sein, aber er ist nunmal mein erstes Kind und man will nur alles richtig machen! Wir haben ja auch schon eine Art Rhythmus (wenn nicht gerade ein Schub ansteht): morgens kann ich ihn ja tatsächlich mal ablegen, um zu frühstücken und im Bad hat er eine Wippe, von wo aus er dann alles beobachtet, während ich mich für den Tag fertig mache. Nur danach reichts ihm dann meist und er brauch wieder meine Nähe! Seine Schläfchen in der Trage finden auch immer zu den selben Zeiten statt (wie auch jetzt)! Also vielen Dank nochmal an euch! Ich weiß jetzt, dass alles eigentlich gut ist mit uns und ich nicht so viel vergleichen sollte!

von Amilaris am 27.09.2018, 11:15



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Ich denke, du solltest da auf dich u d auf das Kind hören, so wie du das schon machst. Da kann ich mich nur den anderen Beiträgen anschließen. Wenn du aber selbst zu sehr belastet bist mit dem tragen sowohl körperlich als auch emotional, dann versuch doch immer wieder mal wenn er satt, wach und zufrieden ist, ins bettchen zu legen, dich da neben zu legen, eine Spieluhren an machen oder ihm was vor singen oder vorlesen, irgendetwas was er gerne mag, sodass er das bettchen mit was positivem verbindet und du dann vllt irgendwann dir kurze trage Pausen gönnen kannst. Meiner wiegt nun auch über 6 kg und ich trage ihn gerne, habe aber auch das Glück, dass ich ihn zur Zeit gut auf seiner krabbeldecke ablegen kann u d dort mit ihm quatsch machen kann und er auch mal für 5 bis 10 Minuten sich dort mit seinem spieltrapez beschäftigt. Denn das ist wirklich sehr schwer auf Dauer auch mit der besten trage. Ich finde jeder muss für sich dne passenden Weg finden, aber man muss eben auf die Bedürfnisse des Babys aber auch auf die eigenen achten. Denn keinem Baby bringt es, wenn Mama völlig erschöpft und unglücklich ist, weil sie sich "nur" an den Bedürfnissen des Babys orientiert. Auch das Baby muss sich kennelernen und ihr gemeinsam auf dauer einen Alltag, Rhythmus und den richtigen Weg für euch beide finden. Mein Sohn wird hin und wieder gern abgelegt, um sich frei bewegen und alles für sich entdecken zu können und dann mit mir auch quatsch machen zu können... Das ist sein Bedürfnis. Wenn er müde ist, Bauchweh hat oder sich in einem Schub befindet, dann mag er auch mehr Nähe und die bekommt er dann auch.

von SvenjaW am 28.09.2018, 10:48



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Tja es gibt nun mal so Kinder und solche die sich prima mit sich selbst beschäftigen alleine einschlafen und wunderbar fröhlich sind den ganzen Tag , hurra und herzlichen Glückwunsch. ABER lass dir von mir sagen : Meine große Tochter war exakt so wie du deinen Sohn beschreibst , keine Sekunde ablegen ! Ich bin zu gar nichts gekommen,duschen , Haushalt, kochen alles hat mir bis ins letzte gefordert das es funktioniert. Da dachte ich manchmal „die anderen Mütter machen das wohl besser geschickter oder ich bin einfach nur nichtbso gut organsisiert oder gar einfach nicht so hart im nehmen. Gott seit dank habe ich nie solche doofen ratschläge bekommen, ich hätte auch darüber nachgedacht denn man will ja selbst etwas Freiheit (und sei es nur 2-3 min duschen) Jetzt weiß ich durch meine zweite Maus- es gibt sie / die absolut entspannten Kinder die sich stundenlang alleine beschäftigen einfach einschlafen und kaum weinen. Im Nachhinein denke ich das Frauen oder Eltern die so ein Baby haben überhaupt nicht mitreden können! Es zeigt mir das jedes Kind super individuell ist. Höre nur darauf was dein mutterinstinkt dir sagt denn wenn du nicht weißt was zu tun ist wissen es fremde erst recht nicht! Wieso sollte ein Baby auch alleine an die Decke starren wenn es auch bei der tollen warmen gut riechenden Liebenden sicheren Mama sein kann? Ganz herzliche Grüße

von Tambelia am 28.09.2018, 23:44



Antwort auf Beitrag von Amilaris

Ich kann dir den Tipp geben: Schau dir mal das Buch "Artgerecht" an. Evolutionär gesehen, macht ihr alles perfekt! Babies können nicht alleine überleben und wissen das auch! Und wenn der Kleine jetzt weiß, dass du für ihn da bist, kann er später auch gut damit umgehen, wenn er sich abnabelt. Bei uns ist es übrigens nicht so viel anders. Und auch ich muss mich ständig rechtfertigen. Nur daran, dass du selbst nicht ruhig mit ihm sitzen kannst, würde ich arbeiten, da mir das zu stressig wäre. Mein Zwerg liegt momentan gerne auf meinen knien und lässt sich wippen oder sitzt einfach auf meinen Beinen und schaut sich um. Auch Babymassage ist für uns ein guter Ruhepol.

von Naoki am 28.09.2018, 13:03