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Forum Mai Mamis 2017

Mein Mann findet meine Geburtswünsche "komisch"

Thema: Mein Mann findet meine Geburtswünsche "komisch"

Ich bin grade etwas geknickt. Die Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs hat gesagt, man soll sich ruhig eine Wunschliste und einen Plan für die Geburt schreiben und diese mit seinem Partner besprechen, damit er unsere Wünsche vertreten kann, wenn wir nicht mehr ganz bei Sinnen sind. Auf meiner Liste stehen nun ein paar Dinge, die ich gerne ausprobieren möchte oder mir (nicht) wünsche. Dazu muss ich sagen, dass ich am liebsten eine Hausgeburt oder Geburt in der HebiPraxis hätte und nur ins KH gehe, weil ich nicht weiß, ob ich das alles ohne Schmerzmittel aushalte. Auf meiner Liste steht zum Beispiel, dass ich mir möglichst wenige vaginale Untersuchungen wünsche und kein angeleites Pressen. Oder dass ich möglichst spät ins KH fahren möchte und den Großteil der Wehen zu Hause bewältigen will. Dann noch so kleinere Wünsche und Ideen wie bestimmte Musik, dass ich eigene Kleidung anziehen will oder ein eigenes Kissen mit in die Klinik nehmen möchte. Verschiedene Positionen, die ich ausprobieren möchte (auf allen Vieren, Hocke, Seitenlage, Wanne). Unter anderem habe ich auch aufgeschrieben, dass ich versuchen möchte, mir meine Lieblingsmusik ins Ohr zu stöpseln und die Wehen wegzutanzen (tanze so gern). Das sind ja alles nur Sachen die Können - nichts muss. Mir ist klar, dass alles auch ganz anders laufen kann und ich einiges unter der Geburt dann vielleicht auch plötzlich doch nicht mehr will. Habe meinem Mann die Liste zum Lesen gegeben um mit ihm über meine Vorstellungen zu sprechen und er findet das alles total bescheuert seiner Meinung nach muss eine Geburt laufen wie im Film - die Hebamme schreit pressen und Frau auf dem Rücken. "Wie soll das funktionieren, wenn du dir von der Hebamme nicht sagen lassen willst, wann du was machen musst?" . Dass Frauen das von Natur aus auch allein können, versteht er irgendwie nicht. Und meine anderen Ideen wie mit dem Tanzen oder den verschiedenen Positionen findet er komisch und sagt er glaubt nicht, dass er solche Wünsche für mich im Zweifelsfall vertreten könnte. Na toll. Weiß gar nicht, wie ich mich unter der Geburt ganz entspannen soll, wenn ich weiß, mein Mann findet das alles komisch oder gar peinlich, was ich da mache. dabei ist es mir so so wichtig, ihn als Unterstützung voll und ganz hinter mir zu haben und er möchte ja auch unbedingt dabei sein...

von pecanpie am 05.03.2017, 09:03



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Ich persönlich habe morgen Abend das erste Mal Geburtsvorbereitungskurs. Im Vorfeld habe ich schon mal gelesen, was so kommen könnte. Und ich finde diese Liste gar nicht verkehrt. Gut, ich bin der Meinung, dass die Hebamme oder der Arzt schon wissen wann und wie oft sie unter der Geburt vaginal untersuchen müssen. Brauchen tue ich das auch nicht, aber was muss das muss! Ich habe mir auch paar Stichpunkte aufgeschrieben, aber z.B. nur sowas wie, dass ich nicht möchte, dass mein Mann "unten" guckt, wenn das Köpfchen zu sehen ist. Oder wer die Nabelschnur durchschneiden darf. Oder auch, dass ich gerne das Nabelschnurblut spenden möchte-da muss ich allerdings noch in der Klinik fragen, ob die das machen. Habe nämlich gelesen, dass es wohl nicht überall gemacht wird! Hoffe das kann ich bei dem Termin zur Anmeldung in Erfahrung bringen.

von Cilli-Maus am 05.03.2017, 09:24



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Wir wollten auch Spenden, allerdings macht unsere Klinik das auch nicht. Es gibt wohl nur einige wenige ausgewählte, die mit der DKMS zusammen arbeiten. Echt schade! Nun habe ich mich dafür entschieden, die Nabelschnur auspulsieren zu lassen, hoffe, dass sie das in der Klinik auch machen...

von pecanpie am 05.03.2017, 09:29



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Hat das auspulsieren einen Vorteil? Sorry, wenn das ne blöde Frage ist, aber damit hab ich mich noch nicht beschäftigt. Und es ist ja meine erste Schwangerschaft.

von Cilli-Maus am 05.03.2017, 09:31



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Am besten, du gibst das mal in die Suchmaschine ein, da kannst du dann viel dazu lesen der Text wird sonst hier zu lang

von pecanpie am 05.03.2017, 23:12



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Hallo. Also bei der kreissaalbesichtigung sagte uns die Stationsleitung, dass dort die wenigsten Frauen wirklich im liegen entbinden, weil sie nicht optimal so pressen können oder sich dabei nicht so wohl fühlen. Sondern lieber in der Wanne, im Römerrad, hockend, auf allen vielen stehend am stützseil. Und so sind auch die Kreißsäle im der Klinik aufgebaut, die wir für die Entbindung ausgesucht haben. In jedem Zimmer Bett, Stuhl, Hocker, Vertiefung im Boden, stützseil. Römerrad im großen kreissaal und die Badewanne zum entbinden ist noch mal extra. Finde deine Liste nicht blöd oder sonst etwas. Das sind einfach deine wünsche. Und du schreibst es ja selber, es sind potenzielle Möglichkeiten und kein absolutes muss. Frag mal deinen Mann ob er das Kind bekommt oder du und die Hebamme nicht ohne Grund gesagt hat, dass so eine Liste definitiv ihre Vorteile hat. Da sollte ja gerade eine Hebamme mehr Ahnung von haben als ein Mann Mit der Musik ist übrigens auch eine sehr gute Idee. Uns wurde gesagt, wir sollen ruhig eine CD mitbringen die wir anmachen können. Kann ja jeder zeit ausgemacht werden. Das man selber vielleicht kein Rammstein bei der Entbindung hört sollte ja auch einem Mann klar sein . Nächstes WE gehen mein Mann und ich zum Vorbereitungskurs. Er ist total nervös. Hat Angst mir keine große Stütze sein zu können, da er doch von der extrem emotionalen Sorte Mann ist... Bin echt gespannt. Der erste kam per Kaiserschnitt. Hatte nicht eine wehe oder sonst etwas. Und da hatte ich leider keinen Platz mehr in nem Kurs bekommen. Daher ist es für mich ziemliches Neuland, da momentan alles sehr gut für eine spontane Entbindung aussieht.

von LilaDu am 05.03.2017, 10:30



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Hey! Also ich habe mich insgesamt schon ne Weile damit auseinander gesetzt, was ich zur Geburt möchte und was nicht. Das soll wohl auch helfen, weil man dann einfach besser weiß, was man will. Allerdings sollte man trotzdem bedenken, dass u. U. nicht alles umgesetzt werden kann, z.B. die von dir erwähnten vaginalen Untersuchungen müssen halt sein. Aber wenn du vorher äußerst, dass du das nur weng willst, kann ich mir vorstellen, dass da dann doch ne Anpassung möglich ist. Naja, ansonsten stimmt es, was schon geschrieben wurde: Du kriegst das Kind und nicht er! Was allerdings auch für dich wichtig ist, ist, dass du dich im Kreißsaal wirklich fallen lassen kannst und wenn du dir die ganze Zeit einen Kopf wegen deines Mannes machst, dann ist das eher kontraproduktiv. Versuch nochmal mitnihm darüber zu sprechen. Erklär ihm, dass dir das deine Hebamme geraten hat, dass es durchaus üblich ist, mehrere unterschiedliche Geburtspositionen abzuwechseln. Vor allem wenn es länger dauert, dann wirst du es wahrscheinlich gar nicht die ganze Zeit in einer Haltung aushalten. Sag deinem Mann auch, wie wichtig es für dich ist, dass er dabei ist, aber du in diesem Augenblick eben keine Rücksicht auf ihn nehmen kannst, sondern er voll hinter dir stehen muss. Und es bedeutet wben mehr im Kreißsaal dabei zu sein, als nur die Hand zu halten, wenn die Presswehe kommt. Ich hoffe, du kannst mit ihm reden und er versteht dich. Ansonsten sprich nochmal mit deiner Hebamme, vielleicht hat sie noch eine Idee oder sie spricht mal mit deinem Mann. Vielleicht ist es etwas anderes, wenn er es von ihr hört.

von conda am 05.03.2017, 10:41



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Also zunächst mal finde ich deine Liste vollkommen in Ordnung und gut! Aber ich denk mir auch manchmal für Männer ist das alles so fern; sie sehen nur den Bauch wachsen und spüren Bewegungen, aber real wird es eben erst nach der Geburt. Mein Freund war nach der 1. doch ziemlich überwältigt-so krass hatte er sich das nicht vorgestellt. Bin sonst eher ziemlich taff und mich dann so leiden zu sehen, hat ihn glaub ich nachhaltig beeindruckt. Er war ein paar mal mit beim Kurs, aber groß geholfen hat das nicht. Hat er denn vielleicht erfahrenere Freunde, die ihm da mal die Leviten lesen könnten? Ich finde es auch ganz wichtig, dass er dich zu 100% unterstützt und versteht, damit du dich fallenlassen kannst.

von no_supermom am 05.03.2017, 16:12



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Deine Liste ist absolut nicht komisch! Ich würde einen Großteil davon für mich genau so übernehmen und das kann auch so laufen. Ich wurde bei meiner ersten Geburt genau einmal vaginal untersucht. Als ich sagte, es fühlt sich an als müsse ich mitpressen hat meine Hebamme nachgeschaut und der Muttermund war verstrichen. Sie macht das generell nur wenn es nötig ist um das Infektionsrisiko gering zu halten. Ich finde diese "TV-Geburten" bei denen eine Hebamme ganz hektisch zum pressen anfeuert, während eine Frau sich auf dem Rücken liegend abrackert furchtbar! Ich saß aufrecht auf unserem Sofa, hab die Schwerkraft mitarbeiten lassen und hab gepresst wenn die Wehe kam. Das kannst du als Gebärende ja wohl am besten einschätzen, hast ja kein Leuchtsignal auf dem Kopf das sie Wehen ankündigt. Meine Hebamme hat erst "Hand angelegt" als der Kopf dann geboren wurde um den Damm etwas zu stützen und das Baby aufzufangen. Bis dahin war sie vor allem beobachtend dabei. Eine gute Hebamme lässt dich machen und greift ein, wenn es sein muss oder um dir Ratschläge zu geben. Ich hab auch erst eine andere Position ausprobiert, die war unbequem also haben wir es verändert. Rede mit deinem Mann! Er sollte verstehen, dass eine echte Geburt nix mit Filmen und dergleichen zu tun hat. Das zieht sich über viele Stunden und Phasen und DU gibst den Ton an. Ich wollte meinen Mann auch dabei haben, aber deine Begleitung hat dich zu unterstützen, wenn sie das nicht kann, dann ist sie fehl am Platz. Ich hätte meinen Sohn auch ohne meinen Mann zur Welt gebracht, aber es wäre schade gewesen, wenn er diesen ersten Moment verpasst hätte.

von Kaffeekauz am 05.03.2017, 18:17



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Also pressen nach ansagen kenn ich gar nicht ich konnte ohne wehe gar nicht pressen und wenn sie dann da war kann man nichts tun außer pressen kann ein kh dir überhaupt vorschreiben was du anzuziehen hast? Und wann du ins kh fährst und was für Positionen du einnimmst ist doch ganz alleine deine Entscheidung ....klar kannst du auch Musik hören und tanzen tu alles das was dir dann gut tut es ist ganz alleine deine und die Geburt deines kindes

von Babizen am 05.03.2017, 18:43



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Danke für eure aufmunternden Worte! Ich muss mal eine ruhige Minute und kommunikative Phase meines Mannes abwarten und nochmal versuchen, ausführlich mit ihm zu reden... Vielleicht helfen ihm ja auch die beiden Termine beim Geburtsvorbereitungskurs

von pecanpie am 05.03.2017, 23:15



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Huhu, ich bin zufällig auf deinen Beitrag gestoßen, meine Kleine wird jetzt bald ein halbes Jahr alt. Finde deine Liste super, vor allem dass du dich auch mit positiven Gedanken/ Wünschen auseinandersetzt. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass es oft auch anders kommt als man es sich vorgestellt hat, sowohl für die Frau als auch für den Mann. Mir war zb Kleidung, Musik und alles drum rum unter der Geburt auf einmal völlig egal, obwohl ich mir vorher auch schon Gedanken zu Musik etc. gemacht hab und noch extra so ein Nachthemd oder langes Shirt kaufen wollte für die Geburt, letztendlich hatte ich noch nicht mal das Shirt gewechselt und sogar noch meinen Schmuck an, noch nicht mal irgendwas anderes aus der Kliniktasche geholt, eine Geburt nimmt 100% der Aufmerksamkeit für sich. Für meinen Mann war es garnicht so befremdlich wie er es sich vorgestellt hat und er hat dann doch die Nabelschnur durchgeschnitten obwohl er anfangs sagte dass mag er nicht machen. Mein ultimativer Tipp ist: Bleib so lange wie möglich zu Hause wenn die Umstände es zulassen!!!! Dadurch hatte ich eine relativ kurze Zeit im Kreissaal und eine schöne schnelle Geburt. Zeit im Kreissall ca. 3 Stunden, Wehen zuhause begannen schon 36 Stunden vor Entbindung, immer schön durchatmen und nen gutes Gefühl dabei haben. Versuch die Wehe richtig nach unten durchzuatmen, hab im Internet gegoogelt wie es geht, die Kleine kam noch vor der Geburtsvorbereitungs-Wochenendkurs zur Welt. Wünsch Dir alles Gute und eine schöne Geburt :)

Mitglied inaktiv - 05.03.2017, 23:31