Oktober Mamis

Forum Oktober Mamis 2013

Jammerpost- Schwangerschaftsdepression?

Thema: Jammerpost- Schwangerschaftsdepression?

Hallo zusammen, ich würde so gerne viel öfter schreiben hier, aber immer wenn ich mein Tablet in die Hand nehme fängt der Kleine an zu schreien oder ich bin einfach zu müde... Ich bin mal wieder überfordert mit der ganzen Situation. Unser Kleiner und ich waren jetzt krank (fette Erkältung), mir geht es jetzt schon wieder besser, aber der Kleine klebt immer noch förmlich an mir. Jedes Mal wenn ich ihn auch nur kurz ablege um Flaschen abzukochen oder einfach mal selber etwas zu essen fängt er an zu schreien. Nicht mal im Kiwa bleibt er liegen. Da ich momentan aber auch noch so heftige Rückenschmerzen hab kommt ein Tragetuch für mich derzeit nicht in Frage (obwohl ich es sonst auch gerne nutze). Als ich auch krank war hab ich meinen Mann gebeten sich doch krank schreiben zu lassen um mir zu helfen, weil ich echt neben der Spur war- aber nein das ging nicht. So war ich also- wieder Mal- auf mich gestellt... Meine Mutter wohnt weiter weg und die SchwiMu muss selber arbeiten. Ich fühl mich hier voll alleine Ich mag auch überhaupt nicht mit dem Kleinen weg fahren, weil man nie weiß wann er anfängt zu schreien (Das macht er seit Geburt an ziemlich viel und am Anfang eigentlich immer wenn er wach war ) Ich fühl mich echt eingesperrt... Jedesmal wenn das Babyfon anspringt zucke ich zusammen.... Ist das normal am Anfang bei dem ersten Kind? Ging/geht es jemandem ähnlich? Ich glaube echt mittlerweile schon an eine Schwangerschaftsdepression... An wen kann man sich da wenden? Entschuldigung für das Gejammere. Ich musste mir mal eben Luft machen. Ich hoffe dass ich nicht zu sehr durcheinander geschrieben hab. Der Kleine schläft gerade und ich wollte eben schnelle alles loswerden....

von Sändy am 26.02.2014, 09:12



Antwort auf Beitrag von Sändy

Ohje...das tut mir leid, dass du gerade so ne schwere Zeit durchmachen müsst. Vielleicht kann ich dir ja etwas Mut machen. Als unsere erste Tochter geboren wurde ging es mir ähnlich wie dir. Anna-Luise hat anfangs ständig geschrien ( später kam raus, dass sie ne Blockade hatte), das Stillen hat nicht hingehauen, hatte ständig Milchstau und hab schließlich zugefüttert...das zeigleisig fahren empfand ich allerdings als noch stressiger. Und dauernd kam jemand, der mir erzählt hat, was ich alles falsch mache. ich war grundsätzlich bis Nachmittags im Pyjama, weil ich zu nix gekommen bin...nix geputzt, kein Essen fertig. Zudem kam ich mir von meinem Mann total im Stich gelassen vor. Mein Leben hat sich radikal von heut auf morgen verändert und bei ihm geht einfach alles weiter wie bisher. Er geht weiter ungestört allen Hobbys nach und ist in jedem Mistverein Mitglied und meine einzige Chance mal raus zu kommen war der Ruckbildungskurs.

von Blume2 am 26.02.2014, 09:54



Antwort auf Beitrag von Blume2

muss gerade mal splitten...da das Handy spinnt. beim ersten Kind ist die Umstellung kollossal...vor allem, wenn du womöglich vor der Schwangerschaft sehr gerne ausgegangen bist und viel Zeit für dich selbst hattest. Ich hab lange gebraucht mich damals in meine neue Rolle eibzufinden. Aber es ging! Es wird auch einfacher mit der Zeit. der kleine wird irgenwann seinen brei essen, rumkrabbeln und auch mal alleine spielen. er wird nachts durchschlafen und du wirst wieder mehr Unabhängigkeit haben. Bei mir würde es deutlich besser als Anna etwa 7 Monate alt war. Zuvor hatte ich mir aber auch schon Adressen von Psychologen rausgeschrieben und öfter meiner Hebamme von meinen Sorgen erzählt. Beobachte dich selbst und, wenn du meinst, dass du Hilfe benotigst, dann zögere bitte nicht dir welche zu holen. Es ist eine harte Zeit und diese strahlenden supermamis aus der tv Werbung könnte man geradewegs ins Gesicht spucken... du bist nicht alleine damit! vielleicht gibt es ja bei euch auch sowas wie ein Mehrgenerationenhaus. dort findet man oft mamis, denen es genauso geht. Du schaffst das!

von Blume2 am 26.02.2014, 10:05



Antwort auf Beitrag von Blume2

Hallo Sändy, erst mal vorweg - ich kann Dich sooo gut verstehen! Mir geht es ganz ähnlich wie Dir (wollte heute etwas ähnliches posten ;-) ). Lucia ist mein 2. Kind. Ihre große Schwester ist 9 Jahre älter. Sie war ein derart pflegeleichtes Kind! Und ich dachte, alle Babys wären so... ^^ Tja, was soll ich sagen... Jetzt habe ich hier ein kleines, anhängliches, quengeliges Sensibelchen. Sie hat seit Geburt, bis heute mit Blähungen zu kämpfen. Einschlafen tagsüber ist ein großes Problem - klappt nur mit viel "Animation" - und dann nur für ca. 30 Minütchen am Stück... Schlafen in KiWa nach wie vor schwierig, im Auto unmöglich. Sie ist einfach so wahnsinnig anhänglich, so dass ich sie auch nichtmal für ein paar Minütchen ablegen kann. Und TT ist bei mir derzeit auch eher schlecht... Momentan hat Zwergi auch noch schlimme Kopfhautprobleme und kratzt sich blutig und schreit viel. Behandeln jetzt mit Cortison, weil nix anderes geholfen hat. Wie gesagt, ich habe noch eine große Tochter, welche in der 4. Klasse ist und derzeit sehr "präpubertär" und schwierig ist. Dazu habe ich noch Hund und Katze, die zum einen viel Dreck und Arbeit machen, denen ich zum anderen aber auch nicht mehr gerecht werde :-( Du willst nicht meinen Haushalt sehen - oder die Wäscheberge, die ich derzeit kaum bewältigen kann... Ich liiiiiebe mein Baby über alles und würde sie niiiiiie wieder hetgeben wollen!!! Und ein Lächeln entschädigt für so vieles!!! Aber dann kommt noch so eine Nacht wie die letzte dazu (Maus war jede Stunde wach und hat geschrien!)... und ich denke dann auch "jetzt bin ich reif für die Klapse!!!" Mein Mann ist den ganzen Tag in der Arbeit, macht 2 mal die Woche abends seinen Sport und Sonntags Bandprobe. Und dann denke ich auch - ich hock hier rum, hab den Ärger und die viele Arbeit, bin (überspitzt gesagt) von der Außenwelt abgeschnitten - und der Herr kann machen, was ihm gefällt - und wehe, ich sag mal was... Dann muß ich mir anhören, dass doch ich immer 4 Kinder wollte...!!! Ach jeh... wollte jetzt eigentlich gar nicht selber so viel rum jammern (hab auch eigentlich gar keine Zeit für so was...^^). Sorry!! Aber vielleicht hilft es Dir ja schon, wenn Du liest, dass es anderen ähnlich geht! Und noch was - wenn Du merkst, es geht tatsächlich nicht mehr, dann hol Dir Hilfe - das ist keine Schande! Im Gegenteil!!! Tu das, was Du für richtig hältst ubnd was Du meinst, was Dir und Euch gut tut!!! LG!

Mitglied inaktiv - 26.02.2014, 11:21



Antwort auf Beitrag von Sändy

Vielen Dank für Deine Antwort... genau so geht es mir auch. Sitze jetzt immer noch im Pyjama hier rum und frage mich was ich jetzt mache mit dem Kleinen. Würde so gerne raus gehen, aber ich frag mich wozu? Wenn ich ihn in den Kiwa packen schreit er eh wieder und ich kann nach 500 m wieder umkehren. naja vielleicht versuche ich es doch heute Mittag mal... Ich hoffe einfach dass das besser wird. Habe am Anfang schon so das Ender der 3-Monats-Koliken herbei gesehnt und nu? Morgen geht mein QiGong-Kurs los. hab ich eigentlich keine Lust zu, aber damit ich mal wieder raus komme hab ich mich da kurzerhand angemeldet...

von Sändy am 26.02.2014, 10:49



Antwort auf Beitrag von Sändy

Hi du! Helfen kann ich dir leider nicht, aber du bist nicht die Einzige! Mein Kleiner schreit sich auch durch den Tag und lässt nicht viel zu... Ich bin quasi komplett fremdgesteuert und fahre auch sehr ungern mit ihm irgendwo hin. Rückbildungskurs musste ich canceln weil er das gar nicht mitgemacht hat. Usw usw... Hab die Hoffnung, dass es nach 3 Monaten besser wird begraben und auch der Oteopath hat nix gebracht. Aber das sind halt unsere Kinder, wir können es nicht ändern und wenn wir diese Phase durchgestanden haben können wir verdammt stolz auf uns sein!!! Jeder ist wie er ist und ich liebe meinen Sohn über alles. Und wenn er 18 ist hau ich ihm das alles um die Ohren wie anstrengend er gewesen ist ;)

von Nula14 am 26.02.2014, 10:50



Antwort auf Beitrag von Sändy

mein großer wollte auch nicht in Kinderwagen versuch doch mal Baby auf den schoß und auf den Spielplatz setzen da hats viel zu beobachten das macht meine gerne.

von Geschwisterbaby am 26.02.2014, 11:19



Antwort auf Beitrag von Sändy

Hi Sändy, fühl dich erstmal gedrückt! Und nein, du bist nicht die einzige der es so geht. Meiner schreit oder quengelt, wie ich finde, auch immernoch relativ viel und da geht es mir dann phasenweise ähnlich wie dir. Kenne auch diese Tage wo man im Pyjama zuhause hockt, umgeben vom Chaos und nicht mal dazu kommt irgendwas zu essen. Das kann einen echt fertig machen, vorallem wenn's über einen längeren Zeitraum geht. Manchmal frag ich mich dann auch, ob's an mir liegt, daß der Kleine so unzufrieden ist, ob ich irgendwas falsch mache, oder ob vielleicht alles garnicht so schlimm ist und nur ich damit grad nicht klarkomme. Auf der anderen Seite wird einem in den Medien immer die glückliche lachende Familie gezeigt, da fühlt man sich schon fast schuldig weil man eben nciht den ganzen Tag die strahlende Mutter ist. Natürlich weiß ich, daß die Realität anders aussieht, trotzdem finde ich es manchmal echt schwierig die eigene Situation richtig einzuschätzen. Sicher ist, eins dieser pflegeleichten Babys hab ich ganz sicher nicht. Trotzdem liebe ich meinen Kleinen natürlich über alles und würde ihn nie mehr hergeben! Auf jeden Fall ist es ganz ganz wichtig, sich nicht zuhause einzugraben weil davon wird's noch schlimmer. Am besten ist es sich mit anderen Müttern zu treffen, z.B. bei Pekip oder BAbytreffs. Da kann man sich gut austauschen und mit vielen Problemen ist man tatsächlich nicht alleine. Schau doch mal, ob bei dir in der Umgebung sowas angeboten wird. Und wenn der Kleine unterwegs schreit ist's zwar unangenehm, aber deswegen nur zuhause bleiben ist ja auch keine Lösung. Meiner hat sich zumindest bisher immer recht schnell beruhigt, sobald der KiWa sich bewegt und sogar Bus fahren klappt bisher ohne Probleme. Ich hoffe ich konnte die zumindest ein bisschen weiterhelfen. Wie man professionelle Hilfe bekommt weiß ich jedoch leider nicht. Es gibt aber eine Seite im Netz, "Licht und Schatten" oder so ähnlich, da geht es um das Thema Depression, vielleicht findest du da noch hilfreiche Infos. Glg Izzy

von Izzy2013 am 26.02.2014, 17:47



Antwort auf Beitrag von Izzy2013

du bist nicht schuld ich dachte auch immer liegts an mir an meiner Ängstlichkeit in der 1. ss. aber mein 2. Kind ist ganz anders und jetzt weiß ich es lag nicht an mir !!!!! vorallem sensible kinder schreien viel undmein sohn wurde dann soooooo lieb auch mit 1 jahr war er schon so verständnisvoll ;)

von Geschwisterbaby am 26.02.2014, 19:24



Antwort auf Beitrag von Sändy

Ich drück dich mal ganz fest! Also bei der Großen wars bei uns auch so, mein Gott war das alles ein Chaos hier bei uns. Die kam 3,5 Wochen zu früh, mein Mann hatte keinen Urlaub, ich ganz alleine mit dem Baby und die hat sooooooooo viel geweint und ich war nicht in der Lage, auf mein Bauchgefühl zu hören und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, weil meine Verwandtschaft mir so viel reingeredet hat... Mein Hirn wurde völlig nutzlos in meinem Kopf herumgetragen... Die vier Wochen, die mein Mann dann mal Urlaub hatte, waren ganz gut, aber als er wieder arbeiten war, war wieder voll Chaos. Ich war auch oft bis mittags im Schlafanzug, ernährt hab ich mich von Süßigkeiten oder nur ne schnelle Brotzeit, zwei Mal am Tag standen meine Mutter und meine Oma auf der Matte, ich musste abpumpen, weil sie an der Brust nicht getrunken hat... Ich war der Verzweiflung nahe. Doch irgendwann kam der Tag an dem es langsam besser wurde. Mein Hirn hat wieder funktioniert, wir haben uns alle in unserer Rolle eingefunden und endlich UNSEREN Weg gefunden. Aber ich war in dieser Zeit auch oft ungerecht zu meinem Mann. Es musste ja einer das Geld verdienen, da war es echt ungerecht, ihm vorzuwerfen, dass sein Leben ganz normal weitergeht. Jetz die Kleine ist wesentlich entspannter als die Große damals. Sie ist vom Wesen her ganz anders und mein Mann und ich sind auch ganz anders jetz. Kein Mensch der Welt redet uns nochmal rein und Sprüche wie "die ist aber ganz schön verzogen" höre ich ja gar nicht mehr. Da denke ich mir nur "mein Kind, dessen Bedürfnisse ich stets erfülle, wird mich mit grenzenloser Liebe und Vertrauen belohnen" und das bedeutet mir alles. Ich möchte dich ermutigen, die Signale deines Körpers ernst zu nehmen. Sprich mit deinem Haus- oder Frauenarzt darüber oder mit deiner Hebamme, es ist keine Schande, wenn man psychisch krank ist und es gibt heutzutage so viele Wege, sich helfen zu lassen - man muss es nur zulassen! Alles Gute für dich!

von M@mi am 26.02.2014, 21:10



Antwort auf Beitrag von Sändy

Vielen Dank für die vielen lieben Worte *Drückerlie* Ihr habt mir echt Mut gemacht, dass es vorüber gehen wird und ich mich irgendwann- ob schnell oder langsam- in meiner neuen Rolle zurecht finden werde. Habe mir jetzt vorgenommen, nächste Woche mal zum Müttercafe zu gehen und nächsten Mittwoch startet auch unser Pekip-Kurs hier in Bielefeld.

von Sändy am 28.02.2014, 08:22