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Forum Juni Mamis 2020

Gefährliche Behauptungen

Thema: Gefährliche Behauptungen

Hallo ihr Lieben Juni-Mamis Ich habe jetzt einige Zeit gar nicht mehr ins Forum geschaut, da mein Kopf ziemlich voll war und durch zahlreiche Umstände die Schwangerschaft ziemlich in den Hintergrund geraten ist (Sohn war im Krankenhaus, Vater schwere OP am Herzen,...). Nun bin ich mal wieder hier und habe mal ein bisschen durch die letzten Seiten geschnüffelt. Ein Beitrag wo es um das Tragen unserer bereits geborenen Kinder ging, hat mich gerade aber etwas schockiert. Mein Sohn ist 15 Monate alt und selbstverständlich lässt es sich auch bei uns nicht vermeiden, dass ich ihn mehrfach am Tag hoch nehme. Wann immer es geht lasse ich ihn selbst laufen, aber um ihn nicht mehr auf den Arm nehmen zu müssen ist er natürlich noch viel zu klein. Was mich aber nun so geschockt hat war eine Antwort in dem Thread, dass es nur ein Ammenmärchen wäre, dass man in der Schwangerschaft nicht schwer heben sollte. Sorry Leute aber wie kann man sowas öffentlich im Internet behaupten??? Es gibt genug Leute die alles glauben was sie hier lesen und DAS könnte echt gefährlich ausgehen... Es ist nicht umsonst im Mutterschutzgesetz festgelegt, dass Schwangere auf der Arbeit nicht mehr als 10 kg heben dürfen. Und auch wenn es bei einer komplikationslosen Schwangerschaft anfangs noch eher ungefährlich ist, so geht das Heben von schweren Sachen spätestens im 3. Trimester stark auf den Beckenboden!

von Woodywutz am 12.12.2019, 20:12



Antwort auf Beitrag von Woodywutz

Hallo, du meinst diesen Beitrag? https://m.rund-ums-baby.de/foren/Kinder_396181-6.htm Ich glaube ich habe verständlich formuliert, dass man hierbei gesunden Menschenverstand walten lassen soll und weder zu übertriebener Angst, noch zu übertriebenen handeln geraten. Aber hier vielleicht nochmal etwas verständlicher formuliert... falls dies tatsächlich von Nöten sein sollte: https://www.letsfamily.ch/de/schwangerschaft/gesundheit/articles/heben-in-der-schwangerschaft

von Smmefa am 12.12.2019, 21:52



Antwort auf Beitrag von Woodywutz

Hi zusammen, mit diesem Thema hatte ich mich auch schon beschäftigt, da ich kaum ständig zu meiner Tochter sagen möchte - Mama kann dich nicht nehmen... Tatsächlich gibt es keine Untersuchungen oder gar Studien an menschlichen Teilnehmern die belegen, ob schweres Heben in der Schwangerschaft einer gesunden Mutter oder ihrem Baby schadet. Eine medizinische Grundlage dafür, dass Schwangere nur die 5 kg bzw. 10 kg heben dürfen, gab und gibt es bis heute nicht. Im MuSchuGesetzt wurde dies nur anhand von Beispielzahlen festgelegt. Meine FA sagte mir - aus den Knien heraus heben, und auf Warnzeichen achten! Sonst passt es... Grüße

von Anna_2016 am 12.12.2019, 22:38



Antwort auf Beitrag von Woodywutz

Ich denke jede Aussage die etwas pauschaliert ist hier ein Problem. Zu sagen keine schwangere Frau darf mehr als 5 oder 10 KG heben wäre m.e. falsch. Genaus wäre es falsch zu sagen, es ist egal wie viel und auf welche Weise eine Schwangere Gewicht trägt. Ich habe bis vor meiner Schwangerschaft im Fitnesstudio Gewichte gehoben. 30 bis 45 Kilo. Teilweise mehr. Natürlich mache ich das jetzt nicht mehr. Rücksprache mit Ärztin und dem Sportwissenschaftler meines Vertrauens haben bei mir jedoch ergeben, da ich gut trainiert bin und solange ich nichts aus dem Bauch heraus mache, kann ich gerne langsam runter fahren. Soll heißen, mir wurden sogar weit über 10 KG für bestimmte Übungen erlaubt. Kniebeugen zum Beispiel und Kreuzheben. Bei allem anderen schau ich, dass ich mich auf 15 bzw. 10 Kilo "runterarbeite". Mir geht es gut, dem Wurm geht es gut und solange ich das nur 2 Stunden am Tag mache und nicht 8 Stunden Steine schleppe am Bau, wird das sicher auch kein Problem. Irgendwann wird sich das durch die größe des Bauches eh von selbst erledigen. Das merke ich dann ja. Außerdem lasse ich mich von meinem Trainer jetzt besser überwachen. So nun zum Gegenschlag. Eine untrainierte Frau sollte natürlich jetzt nicht zu Beginn einer Schwangerschaft anfagen Gewichte zu stemmen. Ich denke so viel ist klar. Jeder muss das halt individuell für sich entscheiden und eben auch mit den Fachleuten sprechen. Kein Körper ist gleich, keine Schwangerschaft ist gleich. Aber der Staat muss halt irgendwas machen, um die Frauen zu schützen. Und ich denke hier wurde eben am "untersten Level" angesetzt, damit halt auch bei einer Frau, wo nicht alles so ideal ist, nichts passiert. Da die Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht haben, und im schlimmsten Fall für Verstöße belangt werden können, will man verständlicherweise einfach kein Risiko eingehen. Ach ja: meine Sportlehrerin aus dem Studio war übrigends auch erst schwanger. Sie durfte ab bekanntwerden der Schwangerschaft keine Unterrichtsstunden mehr für Zumba usw. geben. Verbot vom Arbeitgeber. Ich darf die Kurse als Privatperson jedoch besuchen. Ist ja mein Privatvergnügen und das Studio hat hier keine so besondere Fürsorgepflicht wie gegenüber der Arbeitnehmerin. Hat sie sich natürlich mega aufgeregt... naja.

von Charlie11 am 13.12.2019, 09:39



Antwort auf Beitrag von Charlie11

Sehr gut geschrieben!

von subidu am 13.12.2019, 09:47



Antwort auf Beitrag von subidu

Danke

von Charlie11 am 13.12.2019, 10:19



Antwort auf Beitrag von Woodywutz

Hallo, ich finde auch dass die einzelne Aussage aus dem Kontext genommen gefährlich ist. Aber wer weiter liest merkt dass sie es nicht pauschal meint. Ich habe gerade festgestellt dass ich heute vor 4 Jahren im Krankenhaus lag. Ich war in der 28. Woche schwanger mit meinem ersten Sohn und hatte übungswehen die stärker waren als sie sein sollten. Dank wehenhemmer und Beruhigungsmittel konnte ich nach ein paar Tagen das Krankenhaus verlassen. Ich war ab dem Zeitpunkt krank geschrieben, da es wohl am Stress lag. Also ja, man sollte auf seinen Körper hören und bei jedem sind die Grenzen anders. Ich hoffe dass jeder auf sein Gefühl und seinen Körper hört, auch in dem Fall der Mutterschutzmisachtung... Alles Liebe

von subidu am 13.12.2019, 09:45



Antwort auf Beitrag von Woodywutz

Insofern eine Schwangerschaft komplikationslos verläuft, kann man problemlos tragen. Also gefährlich ist die Behauptung nicht... Natürlich wird der Beckenboden dadurch noch mehr in Mitleidenschaft gezogen und das ist nicht gut, hat aber keinerlei Auswirkungen auf die Schwangerschaft oder das ungeborene Kind.

von Becca09 am 15.12.2019, 08:07