Hallo Ihr Lieben, am Dienstag waren mein Lebensgefährte und ich zum ersten Mal beim Geburtsvorbereitungskurs. Insgesamt sind wir 8 Pärchen, damit natürlich nicht nur die leitende Hebamme die Pärchen besser kennen lernt sondern wir untereinander auch die Möglichkeit haben uns zu beschnüffeln, gab es die allseits beliebte Vorstellungsrunde. Nachdem sich die anderen 7 Pärchen vorgestellt hatten, waren mein Lebensgefährte und ich an der Reihe, natürlich und wie sollte es auch anders sein, sind wir das Einzige unverheiratete Pärchen im Kurs. Gut, heutzutage ist dies ja auch kein Drama mehr, nur dennoch war es mir in diesem Moment ein wenig unangenehm. Der erste Kursabend an sich war sehr informativ gehalten, der Mutterpass wurde erklärt, das richtige Essverhalten wurde nochmals angesprochen und mit einer relativ simplen Übung wurde uns vor Augen gehalten wie sich unser Bauchzwerg momentan fühlt und was er wahrnehmen kann und was nicht. Als ich am Mittwoch mit meinem Vater telefoniert habe um bei meinen Eltern ein bisschen zu jammern, weil mir in den letzten Nächten immer mehr die Hüfte und der Rücken weh tut, so dass mir teilweise die Tränen in die Augen schießen, sind wir auch auf das Thema Hochzeit gekommen. Mein Lebensgefährte und ich sind mittlerweile seit 4 Jahren zusammen, ich bin der Liebe wegen zu ihm nach NRW gezogen. Er selbst kommt gebürtig aus Sachsen-Anhalt und ist aufgrund seiner Ausbildung hierher gezogen und geblieben. Je mehr mein Bauchumfang zunimmt und je mehr ich die Tritte und Hiebe unseres kleinen Wunders spüre, desto mehr mache ich mir Gedanken über die Absicherung unseres Kindes. Die Versicherungen sind bereits alle geklärt, hier fehlt dann später nur noch die Geburtsurkunde und dann brauchen wir uns in der Hinsicht keine Gedanken mehr machen. Was mir eher durch den Kopf schwebt ist, was geschieht, wenn einem von uns etwas passiert? Unser Sohn würde Halbwaisenrente beziehen, was allerdings auch nicht die Welt ist. Doch würde keiner von uns das Anrecht auf eine Witwer- bzw. Witwenrente haben, hier würde einfach das zweite Einkommen wegfallen. Mittlerweile wäre mir eine Heirat der Liebe wegen eher zweitrangig, wenn ich den vorgenannten Grund näher betrachte. Auch keimt in mir der Wunsch auf wieder in meine „Heimat“ zu ziehen. In den 3,5 Jahren die ich mittlerweile in NRW wohne, konnten wir keine privaten Kontakte aufbauen, weder durch unser Fitnesstraining noch durch sonstige Freizeitaktivitäten. Meine beste Freundin zieht nun leider auch im Januar 2016 um nach Sachsen. Darüber hinaus beschäftigt mich immer noch die Frage ob ich während der Elternzeit, wieder Teilzeit im Büro arbeite. Diesbezüglich möchte meine Chefin mit mir in der kommenden Woche noch ein Gespräch haben. Ich weiß, dass ich den Kleinen zwar mit zur Arbeit nehmen dürfte, auf der anderen Seite ist es noch nie dazu gekommen, dass ich wirklich pünktlich mal den Griffel hätte fallen lassen können. Auch hat sich meine Chefin bis heute nicht um einen Ersatz für mich gekümmert. Vom Geld her wäre es keine Anregung für mich Teilzeit in der Elternzeit zu arbeiten, da das Elterngeld ja dann entsprechend gekürzt wird, also würde ich so oder so ja nicht mehr verdienen. Ehrlich, dafür den Stress den Kleinen einpacken, der Hund muss doof alleine zu Hause hocken (Büro ist einfach zu klein), ÖPNV und der Stress und das Gezicke auf Arbeit ist es mir irgendwie einfach nicht wert. Boah ich weiß das ist jetzt viel zu lesen gewesen, aber irgendwie musste ich mir das einfach mal von der Seele tippern.
von Crosshexe am 06.12.2015, 12:35