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Geburtsbericht WKS nach Verlust

Thema: Geburtsbericht WKS nach Verlust

Hier kommt einmal unser Geburtsbericht. VORSICHT, emotional etwas jherausfordernd. Für unsere Maus, die am 05.02. zur Welt kam, hatten wir einen Kaiserschnitt geplant. 2018 mussten wir unsere erste Tochter nach sehr früher und plötzlicher Präeklampsie/HELLP (25. SSW) drei Wochen nach ihrer Geburt auf Grund von Komplikationen gehen lassen. Das hatte zur Folge, dass ich meinem Körper einerseits nicht mehr über den Weg getraut habe und andererseits ein großes Bedürfnis nach Kontrolle aufkam. Also habe ich im Austausch mit meinem Selbsthilfekurs, meiner Hebamme, meinen betreuenden Ärztinnen und nicht zuletzt meinem Mann beschlossen, dass es diesmal ein geplanter Kaiserschnitt werden soll. Besser planbar, kontrolliert, zügig. Hauptsache, das Baby kommt gesund und munter zur Welt. Angesetzt war er für den 15.02. (ET 25.02.) und bis auf die üblichen Braxton-Hicks-Wehen hat nichts darauf hingewiesen, dass es früher losgehen würde. Also scheinbar alles nach Plan. Am Samstagvormittag wollte ich dann auch noch in aller Ruhe ein paar Kleinigkeiten in der Apotheke holen und zog mir gerade die Socken an, als ich spürte, dass da etwas Flüssigkeit auslief. Ich hielt es für herkömmlichen Ausfluss, doch als ich vom Sofa aufstand, war da bereits eine periodenstarke Blutung durch Unterhose und Hose gedrungen. Zum Glück hatte ich auf unserer Sofadecke gesessen. Natürlich wurde mir heiss und kalt. Ich dachte, ich verliere auf den letzten Metern doch noch das Kind und war trotzdem wie auf Autopilot. Handtasche schnappen, kontrollieren, ob der Mutterpass drin ist, Taxi rufen, ins Klinikum fahren. Als sich die Kleine dann vor Ort im Wartebereich im Bauch regte, dachte ich nur „Gott sei Dank, sie ist noch nicht tot.“ Recht schnell kamen die Oberärztin und eine Hebamme, um mich zu untersuchen und bei der Kontrolle lief ihnen einen Schwall wässrigen Blutes auf die Liege. Das kam ihnen sehr wie Fruchtwasser vor, was sich dann auch im Ultraschall zeigte. Der entsprechende Test war positiv. Frisch in der 38. Woche angekommen, bestand nun kein Anlass mehr die Geburt aufzuhalten, also bekam ich Gelegenheit meinen Mann zum Kliniktascheholen und ins Testzentrum zu schicken. Am späten Nachmittag wollte man die Kleine dann holen. Beim damaligen Notkaiserschnitt 2018 hatte die Spinale nicht gesessen und ich habe den ersten winzigen Schrei meiner Tochter verpasst. Also war ich entsprechend nervös und löcherte den Anästhesisten im Vorgespräch mit Fragen. Was ist, wenn das wieder so wird? Er war aber sehr zuversichtlich, wir besprachen den damaligen Fall und auch, wenn er mir nicht zu 100% versprechen konnte, dass diesmal alles klappt, so sah er doch keinen wirklich Grund, warum es nicht so sein sollte. Als ich dann, fertig mit OP-Hemd, Schläppchen und Haube angetan, in den OP-Saal geführt wurde, zitterte ich trotzdem vor Nervosität. Der Anästhesist erklärte mir jeden seiner Schritte, während zwei Hebammen mich mit warmen Worten beruhigten und die zwei Oberärztinnen gute Laune verbreiteten. Alles saß, wie es sollte. Mein Mann wurde hereingeholt und saß am Kopfende, um mir gut zuzusprechen. Zwischendurch sackte mein Kreislauf ganz kurz weg, aber auch das hatten der Anästhesist und ich vorab besprochen, sodass er mir ein Medikament geben konnte, das dem Schwindelgefühl abhalf. Und dann kam der große Moment. Der erste Schrei! Ich hab sofort angefangen zu weinen. Die Kleine wurde noch kurz durch die Kinderärzte im Nebenraum untersucht und dann bekam ich sie auf die Brust gelegt. Ich war absolut selig. Da lag sie jetzt, unser kleines Regenbogenwunder, und war rosig und atmete. Bis zuletzt hatte ich mir das kaum vorstellen können. Nachdem ich fast vollständig vernäht war, bekam mein Mann das Kind zum Kuscheln mit in den Kreißsaal nebenan und ich wurde nur wenig später dazu geschoben. Wir haben gar nicht vermerkt, wie die Zeit verging, weshalb es schon recht spät war, als wir auf Station kamen. Auf Grund psychologischer Indikation bekamen wir sogar ausnahmsweise ein Familienzimmer. Wie dringend ich das gebraucht habe, ging mir erst auf, als die Psychologin heute zum Gespräch da war und ich Rotz und Wasser geheult hab. Wir schlafen nun abwechselnd, stillen bzw. füttern die abgepumpte Muttermilch, da die Kleine noch nicht ganz so gut trinkt, wie sie müsste, und kuscheln natürlich ausgiebig. Wir sind froh und dankbar, dass alles so gut geklappt hat und unsere Kleine wohlbehalten bei uns ist.

von PoppyRose am 07.02.2022, 14:07



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Danke fürs teilen, es hat mich sehr berührt und ich freue mich so so sehr das alles glatt lief. Herzlich willkommen Regenbogen Prinzessin Habt eine tolle Kennenlern und Kuschelzeit

von Nini1412 am 07.02.2022, 14:46



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Herzlichen Glückwunsch!!!! Schönes Happy End nach sicherlich sehr emotionaler Achterbahnfahrt!!!!! Geniesst es!!!!!

von Mine43 am 07.02.2022, 14:46



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Herzlichen Glückwunsch und eine schöne Zeit

von Kira27 am 07.02.2022, 14:51



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Ich schleiche mich mal kurz ein bin eigentlich aus dem Feb 21 Herzlichen Glückwunsch zur Regenbogen Prinzessin!!!!! Toll das du so ein liebes Team in der Klinik um dich hattest Deine erste Tochter hat sicher die ganze Zeit über euch gedacht und wird es wohl weiter tun Lg

von misses-cat am 07.02.2022, 16:40



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Sehr schön, pass auf dich auf! Ich freue mich für dich! Schöne Kuschelzeit! :)

von Nerdqueen am 07.02.2022, 17:19



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Herzlichen Glückwunsch, dass alles so gut geklappt hat und schöne Kuschelzeit

von Eternal84 am 07.02.2022, 18:55



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Danke für eure Glückwünsche und lieben Worte!

von PoppyRose am 08.02.2022, 03:36