August Mamis

Forum August Mamis 2018

Elternzeit

Thema: Elternzeit

Ich weiß gar nicht ob wir das Thema schon hatten, mögt ihr verraten wie lange ihr in Elternzeit geht? Ich habe bei meinem AG 3 Jahre beantragt, werde nach spätestens 2 Jahren auf 450 € wieder einsteigen und dann nach den 3 Jahren wieder halbtags arbeiten wie bisher. Mein Mann macht keine Elternzeit, aber 5 Wochen Urlaub ab Geburt. In meinem Umfeld macht kaum noch jemand länger als (höchstens) 1 Jahr Elternzeit, bin eher eine Ausnahme. Bin gespannt wie es bei euch ist.

von -Elle- am 23.07.2018, 19:43



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Hallo Elle, ich komme mal aus dem September vorbei. Ich bin seit 2 Jahren in Elternzeit. Freitag wird unser Sohn 2. Ich wäre auch noch das 3. Jahr zuhause geblieben, habe aber jetzt meine Elternzeit offiziell ab 27.07. beendet und habe dann 14 Tage Urlaub, um dann ab 16.08. wieder in Mutterschutz zu gehen. Geplant ist, dass ich dann zunächst die 3 Jahre für unsere kommende Tochter Elternzeit nehme und dann noch das verbleibende Jahr für unseren Sohn. Also bin ich ab Ende des Mutterschutz noch 4 Jahre zuhause. (Hätte mir das j Land vor ein paar Kahren gesagt, hätte ich ihn ausgelacht) Nach Ablauf der 4 Jahre werde ich mir hier bei uns im Dorf einen Job von 9-12 suchen. So dass das mit Schule und Kindergarten kompatibel ist. Meinen alten Job in der jetzigen Firma kann ich nicht mehr machen. Dann wäre ich zu oft auf Reisen und leider ist diese Firma auch etwa 100 km entfernt. Und habe akind war das kein Problem täglich 4 Stunden im Auto zu sitzen aber jetzt wäre das utopisch. Keine meiner Freundinnen ist länger als 1,5 Jahr zuhause geblieben. Ich bin da also auch eher der Exot. Viele Grüße und weiterhin alles Gute!

von Trulla2016 am 23.07.2018, 20:08



Antwort auf Beitrag von -Elle-

Ich gehe für 3 Jahre in Elternzeit. Bei meiner Großen war ich 2 Jahre, habe dann knapp 1 Jahr wieder gearbeitet, dann wurde ich meinem Chef wohl unbequem und bin seitdem Vollzeit Hausfrau. Also werd ich mir dann einen schönen, neuen Job suchen, wenn der Krümel in den KiGa geht. Da Niedersachsen nun auch die KiGa Gebühren abgeschafft hat, gehe ich dann wenigstens nicht wieder nur für die Betreuungskosten arbeiten.

von FashionStyle am 23.07.2018, 20:27



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Ich möchte zwei Jahre zu Hause bleiben. Bei uns ist das inzwischen auch eher die Ausnahme, viele gehen nach einem Jahr schon wieder. Mir fehlt die Arbeit zwar aktuell nach einem Monat zu Hause schon etwas aber denke wenn die kleine mal da ist wird es anders sein, dann hat man wieder eine Aufgabe mir persönlich wäre es nach einem Jahr aber zu früh.

von Arielle88 am 23.07.2018, 22:22



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Ich muss leider nach einem Jahr wieder arbeiten gehen, weil mir das Elterngeld auf 2 Jahre nicht reichen würde! Haben vor 4 Jahren ein Haus gekauft (läuft aber komplett auf mich), welches ich noch abbezahle! Hat aber bei unserm Sohn auch geklappt. Wir haben Gegenschichten gearbeitet und wenn es sich etwas überschnitten hat, waren Oma und Opa immer froh ihren Enkel zu haben!

von Tollpatsch83 am 23.07.2018, 22:59



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Werde 3 Jahre elternzeit nehmen danach aber nicht in den Betrieb zurück kehren, das ist zeitlich keine Option und ich möchte mittags zu Hause sein wenn die große aus der Schule kommt und die kleine dann später auch. Versuche in den 3 Jahren mein nägelstudio weiter voran zu treiben und hoffe das es hinterher zum Leben reicht, dann kann ich meine Zeiten ja selbst planen. Ansonsten such ich mir einen 400€ Job zusätzlich

von minime2017 am 24.07.2018, 08:14



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Ich finde man kann das nicht vergleichen, immerhin hat jede von uns andere Beweggründe, Überzeugungen und lebt in anderen Situationen. Von daher umso besser, dass die Elternzeit so schön flexibel gestaltet ist! Ich finde dieses "Meinung bilden" über die Länge der Elternzeit anderer Frauen furchtbar. Sowohl das Verurteilen von den die zu früh wieder einsteigen (die Sprüche "dann hätten die kein Kind kriegen brauchen) , als auch das Abstempeln von denen, die sehr lange zu Hause bleiben (die Sprüche "Heimchen am Herd und vom Mann abhängig") Jeder hat seine Gründe und das ist auch gut so! Ich persönlich werde nach 1,5 Jahren wieder arbeiten. 1.) finde ich es wichtig, dass das Kind schon früh in einem gesunden Rahmen mit Gleichaltrigen sozialisiert wird und nicht nur mit Mama zu Hause ist und andere Kinder nur am Spielplatz trifft (d.h. im Kindergarten/Gruppe lernt schon täglich Anschluss mit Gleichaltrigen zu haben) Ich rede nicht von einem Ganztagesplatz, aber so einen Vormittag finde ich in einer kleiner Gruppe wichtig für die Entwicklung. In dieser Zeit kann ich dann auch arbeiten gehen und muss nicht daheim Däumchen drehen. 2.) möchte zwar auch nur halbtags wieder einsteigen, aber der Einstieg ist mir auch selber wichtig. Ich möchte den Anschluss an die Berufswelt nicht verlieren. Mein Kind ist mir das wichtigste, ja, aber ich bin ab da nicht "nur noch Mama" sondern auch weiterhin selbständige Frau. 3.) finanziell keine Option für uns volle drei Jahre zu Hause zu bleiben. Alleine auch schon mit Blick auf die Rentenpunkte die man da sausen lässt.

von Augustmama2018 am 24.07.2018, 08:56



Antwort auf Beitrag von Augustmama2018

Da hast du Recht, es gibt die verschiedensten Ausgangssituationen und Voraussetzungen. Jede Familie findet ihren passenden Weg und ich bin froh in einem Land zu leben in dem man so flexibel wählen kann. Trotzdem hört man schon manchmal das Getuschel, in meinem Fall eben wegen der langen Elternzeit. Das prallt zwar an mir ab, weil mein Mann und ich für uns von unserem Weg überzeugt sind, aber ich hatte einfach mal Interesse wie es hier so ist. Ich denke so ein Forum bildet eher einen Querschnitt ab als z.B. mein doch recht homogenes Kleinstadt/Neubaugebietsumfeld.

von -Elle- am 24.07.2018, 10:08



Antwort auf Beitrag von -Elle-

Oh absolut, die einleitenden Worte waren auch keineswegs auf deine Frage gezielt! Sondern wirklich allgemein zum Thema "Meinung und Kommentare zu Entscheidungen anderer Muttis"

von Augustmama2018 am 24.07.2018, 10:33



Antwort auf Beitrag von Augustmama2018

Das hatte ich auch nicht so verstanden. Das werten und beurteilen von anderen nervt mich ja selbst

von -Elle- am 24.07.2018, 10:45



Antwort auf Beitrag von -Elle-

Ich werde 2 Jahre EZ beantragen, aber nach 1 Jahr wieder in TZ arbeiten (80%). Das 3. Jahr werde ich dann auch anschließend noch nehmen und weiter in TZ arbeiten. Das beantrage ich aber erst später, muss man ja nicht sofort. Auch wenn ich mich auf die Mutterrolle freue, kann ich mir nicht vorstellen länger als 1 Jahr nur zuhause zu sein. Ich brauche auch die berufliche (geistige) Tätigkeit bzw. Herausforderung und eigenes Geld will ich ja auch wieder verdienen. Mein Mann nimmt auch 2 Monate EZ/EG in der Mitte des ersten Jahres. Da planen wir u.a. eine Reise, mal schauen...

von Car.78 am 24.07.2018, 10:35



Antwort auf Beitrag von Car.78

Das wäre auch mein Traum, eine lange (Fern)reise während mein Mann auch Elternzeit hat. Leider nicht möglich. Wir sind wegen der beiden Großen auf die Ferien angewiesen. Ausserdem lässt sich eine mehrmonatige Abwesenheit bei meinem Mann im Job einfach nicht einrichten und auch der finanzielle Verlust wäre unverhältnismäßig hoch.

von -Elle- am 24.07.2018, 10:50



Antwort auf Beitrag von -Elle-

Hallo ihr Lieben, zu dieser Frage zitiere ich ja gerne unsere ehemalige Familienministerin Kristina Schröder (die ich insgesamt eher unangenehm fand, aber damit hat sie etwas Wahres gesprochen, finde ich): "Frauen, die ihre Kinder Zuhause betreuen wollen, sind nicht hirnlos und Frauen, die früh wieder in den Beruf einsteigen und Betreuung für ihre Kinder möchten, sind nicht herzlos." - so sinngemäß hatte sie sich mal in einer Talkshow geäußert, damals ging es noch um das Betreuungsgeld, das ja auch vielfach von den Medien als "Herdprämie" verspottet wurde. Ich finde es sehr schön, u.a. bei dir, Elle, und bei dir, Augustmama, aber auch bei den anderen zu lesen, dass ihr es als Privileg empfindet, hier in Deutschland verschiedene Möglichkeiten, die Elternzeit zu gestalten, vorzufinden und euch nicht auf diese fürchterlichen Vergleiche unter Müttern (kein Hirn vs. kein Herz) einlassen möchtet. Jede Lebenssituation ist eben eine andere, eigene Persönlichkeit (z.B. wie wichtig ist einem berufliche Selbstverwirklichung?) und individuelle Vorerfahrungen spielen ja zudem auch eine nicht unerhebliche Rolle, wie auch bei der Frage, zu welchem Zeitpunkt man Kinder bekommt, ob und wie lange man stillt etc. etc. Ich bin in den neuen Bundesländern aufgewachsen und im Alter von 14 Monaten in die Krippe gekommen - damals (Wendezeit) fast schon spät. Noch ungewöhnlicher (auch im Osten) war allerdings, dass meine Mama nur 3 Monate Elternzeit genommen hatte, da sie anschließend ins Referendariat ging. Die restliche Zeit war mein Papa mit mir Zuhause. Damit wäre er sogar heute noch ein ziemlicher Exot. Ich lebe und arbeite immer noch in den neuen Bundesländern, in einer Großstadt. Ganz langsam setzt es sich auch hier durch, dass man sich nicht mehr dafür rechtfertigen muss, wenn man sein Kind nicht schon gleich mit 12 Monaten in die KITA geben will. In den alten Bundesländern teilweise schwer vorstellbar, was? KITAs bieten hier z.T. nur Ganztagesplätze, keine Halbtagesplätze und dass KITAs nur von 9-12 geöffnet haben, gibt es überhaupt gar nicht. Die Betreuungsquote der unter 3-jährigen liegt in unserer Stadt bei über 90%. Die eigene Sozialisation und die Betreuungssituation vor Ort spielen deshalb ja auch eine wichtige Rolle bei der individuellen Entscheidung. Ich werde 10 Monate in Elternzeit gehen, mein Freund wird in den ersten 2 Monaten Elternzeit plus machen, also nur Teilzeit/3 Tage die Woche arbeiten und im Anschluss an die 10 Monate noch einmal 3 Monate voll Elternzeit nehmen. Anschließend werden wir beide die 4 Monate Partnerschaftsbonus in Anspruch nehmen und beide Teilzeit arbeiten. Ich werde danach auch weiterhin Teilzeit arbeiten und parallel meine Therapeutenausbildung absolvieren. Wenn ich dann irgendwann endlich Psychologische Psychotherapeutin bin, werde ich wahrscheinlich trotzdem keine 40h arbeiten - das kann ich mir bei diesem Beruf schlicht und ergreifend nicht vorstellen, 32h würden mir reichen. Ich fand es anfangs ausgesprochen schwer, dieses Elterngeld/Elterngeld Plus/Partnerschaftsbonus-Modell zu durchdringen, bin aber mittlerweile recht angetan von den Möglichkeiten, die sich (zumindest für uns) ergeben. Für viele Familien im Freundeskreis boten diese Optionen aber kaum Vorteile, weshalb viele sich eben doch für das hier typische 12 Monate Elternzeit Mutter, 2 Vater (1 am Anfang, 1 am Ende), dann Betreuung entscheiden. Ich wünsche euch allen jedenfalls eine wunderbare Elternzeit entsprechend euren Wünschen und Bedürfnissen und für alle, bei denen es ebenfalls so heiß ist (hier 32°C) baldige Abkühlung bzw. ausreichend Gelegenheiten zur Erfrischung LG Pina

von PinaGolightly am 24.07.2018, 11:04



Antwort auf Beitrag von PinaGolightly

Hallo Pina, vielen dank für deine umfangreiche Antwort und die Einblicke. Ich finde sowas einfach immer interessant, ohne Wertung. An das Zitat von Frau Schröder kann ich mich in der Tat auch noch erinnern, da es auch mir damals gut gefallen hat. Ich z.B. bin Ende der 70er Jahre im tiefsten Westen geboren, mit 4,5 Jahren in den Kindergarten gekommen, halbtags, und meine Mutter war immer zu Hause. Das war einfach damals die Regel und ich will mir gar kein Urteil erkauben ob das nun besser oder schlechter war. Einfach anders. Euer Plan klingt auf jeden Fall gut und als wärt ihr euch einig. Das ist immer die Hauptsache finde ich.

von -Elle- am 24.07.2018, 11:37



Antwort auf Beitrag von -Elle-

Hallo Elle, mir geht es ganz ähnlich wie dir - ich finde sowas auch immer total spannend. Und bin froh, dass es diese verschiedenen Möglichkeiten gibt - zumindest in der Theorie, praktisch sind es ja mitunter doch wirtschaftliche/finanzielle Notwendigkeiten, die eine solche Entscheidung maßgeblich beeinflussen. Wenn wir irgendwann eine echte Wahlfreiheit für jede Familie hätten - das fände ich traumhaft. Aber bis dahin wird es wohl noch eine ganze Weile dauern...

von PinaGolightly am 24.07.2018, 18:05



Antwort auf Beitrag von -Elle-

Ich nehme gar keine Elternzeit , bin nämlich schon 6 Jahre zuhause (seit unserer ersten Tochter) und werde sicher auch die nächsten Jahre zuhause sein. Wir haben Vollerwerbslandwirtschaft, Garten, Obstbäume usw. Mit drei Kindern und einem grossen Haus habe ich so genug zu tun ... Wenn die Kinder grösser sind, möchte ich aber irgendwann schon wieder Teilzeit in meinem alten Beruf (Krankenschwester) einsteigen. LG Kathrin

von katharin2 am 24.07.2018, 15:15