Oktober Mamis

Forum Oktober Mamis 2016

Einer geht, einer kommt

Thema: Einer geht, einer kommt

Kennt ihr den Spruch? Meine Tante liegt im Sterben, Krebs im Endstadium. Mir bereitet das gerade eine schlimme innere Unruhe. Wahrscheinlich wird sie in dieser Woche noch erlöst. Ich krieg schon bei jedem Telefonklingeln Panik. Was mach ich dann zur Beerdigung? Ich glaub das schaffe ich nicht, psychisch meine ich. Meine Familie lebt eh in dem Aberglauben, das Schwangere auf einer Beerdigung nichts zu suchen haben. Ich durfte schon 2x nicht mit, nur zum Leichenschmaus danach. Trotzdem möchte ich mich verabschieden, wenn es soweit ist. Lg

von pupsi78 am 17.05.2016, 09:11



Antwort auf Beitrag von pupsi78

Wenn dir deine Tante wichtig ist solltest, du dich auch verabschieden dürfen. Ich halte nichts von aberglauben und denke so eine Beerdigung hilft das ganze abzuschließen. ich wünsch dir alles gute für die schwere Zeit.

von Holatriodelo am 17.05.2016, 09:48



Antwort auf Beitrag von Holatriodelo

Den Spruch kenn ich euch. Schwangere und Kleinkinder, so sagt man es bei uns. Ich halte auch nichts vom aberglauben. Mein Sohn war acht Wochen alt, als wir auf der Beerdigung meiner Oma waren. Meine Mama war erst dagegen, später war sie doch froh, das ich da war. Habe mein Sohn schön fröhlich und bunt angezogen. Wenn du gehen möchtest dann geh. Alles gute und viel Kraft.

von Equi am 17.05.2016, 09:54



Antwort auf Beitrag von pupsi78

Auch ich kann da gut mit fühlen. Wir sind morgen auf Beerdigung vom Onkel meines Mannes.Ich kannte den Onkel auch und keiner sagte was wegen,dass ich nicht als Schwangere mit soll. Verstehe auch da den Sinn nicht ganz dahinter.Es ist doch auch nur positiv,wenn man den Tot mit etwas fröhlicherem wie einem Baby etwas auflockert.Was ist wenn man nicht mal weis das man schwanger ist? Ich finde,dass jeder der dem Verstorbenen seinen letzten Dienst erweisen will,dabei sein soll.Es ist auch immer noch jedem seine Entscheidung ob er dann dort hin geht oder nicht. Sicher ist es für uns Schwangere eine zusätzliche Belastung,aber wir wären noch enttäuschter,wenn ihr nicht dabei sind und uns dann Vorwürfe machen. Mein Tipp für dich.Wenn es dann wirklich so weit sin sollte,dann hör auf deinen Körper und dein Herz.Wenn du dir unsicher bist,dann geh nicht hin.Wenn du dir sicher bist,dann denke immer,dass Sie dann deinen kleinen Spatz im Bauch von oben beschützt und sich freut für dich.

von der-hoppel am 17.05.2016, 11:18



Antwort auf Beitrag von pupsi78

Tut mir leid das es so schlecht um deine Tante steht. Ich persönlich würde mich jetzt verabschieden. Also noch einmal besuchen. Ich kann sehr schlecht mit dem Tod umgehen und war noch nie auf einer Beerdigung.

von desti am 17.05.2016, 12:20



Antwort auf Beitrag von pupsi78

Ach immer dieser Aberglaube. Was soll passieren? Mich haben die Leute auch mit Riesen Augen angeschaut, als ich auf der Beerdigung der Schwiegeroma war, 2 Wochen vor ET. Ich war am Tag vor der Entbindung sogar am Grab vom Opa, den Großen hab ich dabei gehabt da war er wenige Wochen alt. Was andere glauben oder finden es richtig/falsch war mir schon immer egal. Mir war es wichtig, mir allein! Der Kleine war sogar beim Opa auf der Intensiv und da mussten wir kämpfen. Mein Vater hatte nach der OP eigentlich keine Überlebenschance. Ich hab die im Kreißsaal flott gemacht, dass der Opa seinen 2. Enkel noch sehen durfte, bevor am nächsten Tag die große OP anstand. Als sich sein Zustand verschlechterte wollte ich unbedingt auf die Intensiv. Was soll ich sagen? Ich bin zu 10000% davon überzeugt, dass mein Vater heute noch lebt, weil ich so hartnäckig war. Die komplette Schwangerschaft war er im Krankenhaus. Leider ist es nun so, dass der Krebs wieder da ist. Schwangerschaft und Diagnose kamen fast zeitgleich ... Deshalb kann ich dir nur raten, höre auf dich!! Glaubst du es nicht zu schaffen, bleib weg! Ist es dir total wichtig, dann geh hin!!! Viel Kraft!!!

Mitglied inaktiv - 17.05.2016, 12:23



Antwort auf Beitrag von pupsi78

Hallo, ich saß im letzen Oktoberbus (also 2015 ;). Habe deinen Beitrag hier gelesen und kann es total gut nachvollziehen. Mein Opa (der mir sehr sehr wichtig war) lag letztes Jahr ab August auf der Palliativ im Krankenhaus. Ich war hochschwanger und habe alles gemanaged. Ich hätte auch niemals drauf verzichten wollen ihn zu sehen - auch als er 4 Tage vor der Geburt meines Sohnes verstorben ist, bin ich noch ins KH um ihn sogar zu sehen. Es war die richtige Entscheidung. Auf der Urnenbeisetzung waren wir dann sogar mit Baby.... So traurig es alles war (und teils noch ist) - tu das was du für richtig hälst. Drück dich mal unbekannterweise. Liebe Grüße und noch eine gute Schwangerschaft (natürlich allen hier!!). Steffi

von steffalive am 18.05.2016, 17:14