Oktober Mamis

Forum Oktober Mamis 2014

Betreuung sorry lang

Thema: Betreuung sorry lang

Hallo liebe Mitmamis, Wir haben den Zwölfwochenschub recht gut überstanden und der Kleine ist wieder ziemlich entspannt. Auch die Bauchschmerzen, die ihn so lange plagten sind größtenteils weg *yippie* . Ich hab ne Frage zur Betreuung eurer Kinder zu der ich etwas ausholen muss. Bevor der Kleine geboren wurde hat mir ein Psychologe geraten im ersten Jahr niemals ohne ihn irgendwo hinzugehen wegen der Mutter-Kind-Bindung, die von alles entscheidender Wichtigkeit wäre. Betreuung wäre fatal und auch der Vater würde sogut wie keine Rolle im ersten Jahr des Babylebens spielen. Ich hatte mir eigentlich gedacht mein Studium eingeschränkt weiterzumachen (so 2-4 std. pro woche) das kam mir schon ok vor. Dann hab ich mich daraufhin mit der Bindungstheorie beschäftigt und ziemlich Angst bekommen sowohl um die psychische Gesundheit des Kleinen als auch um mein eigenes Leben und meine Interessen. Besonders, das auch der Papa wie fremd zu betrachten wäre machte mich stutzig. Ich war also sehr verunsichert ob das alles nicht zu übertrieben gesehen wäre. Als der Kleine geboren war, waren meine Zweifel aber erstmal weg, weil sein Papa so toll mit ihm umgegangen ist und ihn so gut beruhigen konnte als würden sich die beiden schon ewig kennen. Schon im Bauch hat er auf seinen Papa ziemlich stark reagiert, immer wenn der nach Hause kam oder seine Hand auf meinen Bauch legte wurde gestrampelt und jetzt hatte ich 0 Bedenken ihn zu seinem Papa zu geben. In den ersten Wochen war er sogar immer schneller ruhiger bei ihm. Da er auch die Flasche mit abgepumpter Milch nahm, konnte ich die beiden schon recht schnell (6 Wochen nach der Geburt) auch mal allein lassen. Ich war also mal in der Uni, mal Shoppen und das tat mir unglaublich gut. Als ich letzte Woche allerdings in der Uni war bekam ich einen Anruf der Kleine würde sich nicht mehr beruhigen ich soll schnell nach Haus kommen. Er hatte sich unglaublich in Rage gebrüllt und mein Freund hat ihn einfach nicht runterbekommen. Es war wohl alles ok, beide hatten Spaß bis der Kleine müde wurde und gegen den Schlaf ankämpfte. Ich also heim (brauche so 10min) und kaum war er in meinem Arm hat er sich ziemlich schnell beruhigt. Wir waren ziemlich verunsichert hatten aber gedacht vielleicht wars ein schlechter Tag. Heute dann das gleiche wieder. Ich hab ein ziemlich schlechtes Gewissen jetzt,dass ihm das geschadet hat oder schadet wenn sowas zu oft passiert. Wir wissen auch nicht so recht was wir jetzt machen sollen. Muss ich immer da bleiben oder sollen die beiden das üben? Ich denke eigentlich schon, dass sein Papa auch eine Bezugsperson für ihn ist die beiden verbringen jeden Tag Zeit zusammen. Und was für Schlüsse soll ich daraus auf die Kita-Betreuung ziehen? Eigentlich wollte ich den Kleinen mit einem Jahr in Betreuung geben, nicht unbedingt den ganzen Tag aber zumindest so, dass ich weiterstudieren und irgendwann mal arbeiten kann. Wenn man dann die Bindungstheoretiker liest kommt man sich aber wie die Rabenmutter in Person vor wenn man überhaupt nur an Betreuung denkt. Wie habt ihr das geplant oder wie ist das bei euren älteren Kindern gewesen? Viele liebe Grüße

von isi2412 am 25.01.2015, 22:02



Antwort auf Beitrag von isi2412

Aaach was, mach dich nicht verrückt. Damals als ich gebohren wurde, sind so viele Mütter schon so 10 bis 12 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten gegangen. Das war in der DDR Gang und Gebe. Ich selbst musste mit 6 Monaten in die Kindergrippe und ich habe mit meiner Mutter eine sooo dicke Bindung und auch keinen Knacks weg. Fremdbetreuung macht sie offen und eigenständig und der Vater wird auch kein Fremder...nachdem fast alle Väter nach der Geburt eh voll arbeiten. Darf ich fragen, wo du her kommst? Bist du aus Bayern? Oder lebst du in einer katholischen Gemeinde. Kenne einige Frauen, die verteufelt werden, wenn sie das Hausfrauendasein und Erziehungszeit für frühzeitiges Arbeiten vernachlässigen.

von marjane am 25.01.2015, 22:21



Antwort auf Beitrag von isi2412

Hallo, was war denn das für ein Psychologe, der dir so was krass Ideologisches gesagt hat? Klar brauchen Kinder verlässliche Bezugspersonen, aber das bedeutet doch nicht, dass nur die Mutter im ersten Lebensjahr (oder noch besser in den ersten 3 Jahren) permanent um sie rumschwirren muss. Verschiedene Bezugspersonen sind wichtig und außerdem zufriedene, ausgeglichene Eltern, die sich auch um sich selbst kümmern. Diese Versuche zur Bindungstheorie sind mehr als fadenscheinig (bei Kind Nr. 1 machten haben sie mich übrigens auch stark verunsichert). Ich hab erst neulich einen Artikel dazu gelesen, dass a) die Testgruppe wohl zu klein war, um wirklich Aussagen treffen zu können, b) die Ergebnisse in weiteren Test nicht wiederholt werden konnten und c) die Kinder in Vergleichsgruppen, bei denen die Mutter brav zuhause blieb exakt dasselbe Bindungsverhalten an den Tag legten (auch da war knapp ein Drittel angeblich "unsicher gebunden" - was haben diese armen Frauen wohl falsch gemacht? ;-)). Ich würde mich an deiner Stelle entspannen und mich freuen, dass sich der Vater des Kindes kümmert und alles gut ist. Lass das Baby weiter beim Vater, wenn du, aus welchen Gründen auch immer, weggehst. Die haben immer mal wieder einen schlechten Tag und schreien sich in Rage, das kann auch passieren, wenn du da bist. Und in Betreuung würde ich ihn geben, wenn du es brauchst und einen Platz hast. Unsere geht mit 12 Monaten zur Tagesmutter, eben so wie ihr großer Bruder (der es übrigens geliebt hat und es ab etwa 10 oder 11 Monaten total öde mit mir daheim fand). Alles Gute euch!

von W.T.B. am 25.01.2015, 22:50



Antwort auf Beitrag von isi2412

He mach dir keine Sorgen.Ich muss und möchte nach einem Jahr auch wieder arbeiten gehen.Aber ich fange mit 450 Euro Basis und auch nur am Wochenende wo denn mein Mann daheim ist und unsere Kleine betreuen kann.Die kleine ist zum Glück pflegeleicht was den Papa angeht.Sie bleibt bei ihm wenn er zu hause ist und ich Termine habe ohne Probleme.Eigentlich möchten wir die kleine auch in die Krippe geben wenn es finanziell machbar ist . Vielleicht ist euer Kind zuviel reizen ausgesetzt beim Papa?Aber wenn meine Tochter übermüdet ist und nicht in Schlaf findet lässt sie sich auch nur von mir beruhigen. lg Monique

von Monique32 am 25.01.2015, 22:51



Antwort auf Beitrag von isi2412

Hey, schon mal vielen Dank für die Antworten. Ich selbst komme aus Sachsen und war mit einem Jahr in der Krippe. Deswegen ist es für mich eigentlich auch selbstverständlich, dass man ein Jahr zu Haus bleibt und dann wieder Arbeitet. So machen es jedenfalls bei uns alle. Bin jetzt aber weiter westlicher gezogen und hier ziemlich vom Übermuttermythos überrollt worden. Es ist auch mein erstes Kind und ich will nix falsch machen und da ich selbst schon in psychologischer Betreuung war (zum Glück bei einem anderen Therapeuten als dem Besagten) will ich das für den Kleinen gern umgehen indem er gut aufwächst. Aber dazu gehört natürlich auch, dass ich selbst zufrieden bin das stimmt schon.

von isi2412 am 25.01.2015, 23:44



Antwort auf Beitrag von isi2412

Also ich gehe auch wieder arbeiten, wenn er ein Jahr alt ist. Habe ich bei der großen auch gemacht! Die stecken das super weg solange man selbst auch die sicherheit ausstrahlt. Kann dein Mann nicht die Zeit erstmal spazieren gehen? Dauert doch nicht so lange, oder? Ich denke, nach dem Schub wird es wieder besser! Und bis unsere ein Jahr alt sind, ändert sich noch vieles bei ihnen. Mit einem Jahr kennen sie die Welt schon viel besser als jetzt

von Mijumi am 26.01.2015, 18:33



Antwort auf Beitrag von isi2412

Also nur mal ganz kurz---ich halte das für Quatsch, sorry...wir haben jetzt unser 3. Kind bekommen, bei den beiden ersten war ich je "nur" ein halbes Jahr zu Hause und bin dann wieder arbeiten gegangen und jetzt----ja, diesmal nach 10 Wochen, also quasi nach fast dem Mutterschutz. Okay, ich bin Lehrerin und mittags daheim und mein Mann ist einfach der weltbeste Papa, da ist das sicher noch mal einfacher als wenn man bis abends arbeiten muss--- es kommt doch auch immer darauf an, wie es gerade am besten passt, also wegen des Elterngeldes und allem... unsere "großen" Kinder haben auf jeden Fall keinen "Schaden" davongetragen und sind einfach toll! Also mach dir mal keinen großen Kopf, wenn du mal was für dich machst:-) LG

von Sjadra am 26.01.2015, 20:09



Antwort auf Beitrag von isi2412

Ach dir keine Sorgen!! Das mit dem in Rage schreien wenn er müde ist und nicht bei Papa einschlafen wollen haben wir hier auch gehabt!!! Und ich nehm Julius überall mit hin und hatte bisher noch nie Zeit für mich (außer Papa spielt oder badet mit dem Baby). Wir haben es dann so gemacht, dass er immer wenn wir raus gegangen sind, in der Trage bei Papa war. Er liebt es getragen zu werden. Und als er dann müde wurde, kuschelte er sich an Papa und schlief. Ich wette, dass ist nur so ne Phase!!!

von enna24 am 26.01.2015, 22:10