Dezember Mamis

Forum Dezember Mamis 2013

Bericht über psychosomatisches Geburtsplanungsgespräch

Thema: Bericht über psychosomatisches Geburtsplanungsgespräch

Hallo Mädels, wem es interessiert, dem möchte ich mal Bericht über meinen heutigen Tag erstatten. Mein Mann und ich haben uns entschieden keinen Geburtsvorbereitungskurs zu machen, da ich ja schon 3 Kinder habe....aber an einem Gesprächskreis teilzunehmen, welches das Krankenhaus anbot. In der ersten Stunde kam ein Kinderarzt und erzählte alles was beim Geburtsvorgang mit dem Kind geschieht, was nach der Entbindung mit dem Kleinen gemacht wird an Untersuchungen, zu welchen Komplikationen es unter der Geburt kommen kann und wie dann am besten geholfen wird. Es war nichts was einen Angst machte, es war eher spannend und gab auch Sicherheit. Da der Arzt auch genau sagte warum manches notwendig ist und das nichts geschieht, was man als Eltern nicht will. Das man auch besonders wenn die Mama noch nicht so fit ist, als Vater jedoch immer die Möglichkeit hat bei jeder Untersuchung dabei zu sein. Es gab Tipps zum Stillen und dem günstigen Schlaf beim Kind....welche weiterführenden U - Untersuchungen folgen und welche Impfungen sinnvoll sind. Dem folgte eine Gespräch mit der Psychologin....was ebenfalls extrem spannend war..im Besonderen für die Männer! Sie sagte, dass eigentlich keine Frau einen Geburtsvorbereitungskurs bräuchte, da es die Natur so eingerichtet hat, dass jede Frau instiktiv nach das sucht, was ihr in dem Moment hilfreich ist um "loszulassen". Denn nur dadurch entsteht eine Einigkeit zwischen Mutter und Kind. Das Baby schiebt sich voran, NUR wenn Mutter sich öffnet (locker lässt) für die Geburt. Ein Prozess der immer so war und immer so sein wird. Bei Vätern jedoch wird oftmals vorausgesetzt, dass sie einfach da mit durch müssen, sie haben ja keine Schmerzen, müssen einfach nur begleitend dabei sein. Was aber zu beachten ist.....wenn es ne fremde Frau betrifft sind Männer meist völlig emotionslos....ist es aber die eigene Frau die unter Schmerzen leidet, so erwacht der Urtrieb..der Beschützerinstinkt. Normalerweise würde der Mann seine Frau vor Gefahren beschützen, aber hier ist er dem hilflos ausgeliefert. Dieses Empfinden..kann gleichzusetzen sein mit einer Verlusterfahrung eines geliebten Menschen. Daher solle man unbedingt ganz viel mit dem Mann reden. Man muss ganz festes Vertrauen schaffen....sollte keine Probleme mit in den Kreissaal nehmen. Als Mann ist es wichtig ganz sensibel auf seine Frau zu reagieren, dass heißt zu spüren was sie will. In einem Moment kann sie das Bedürfnis haben, ihn nah bei sich haben zu wollen, 3 Minuten später will sie ihn weg schicken. Dies muss den Männern bewusst sein..und man sollte vorher darüber reden,...dass es quasi ein "Ausnahmezustand" ist, der für beide viel abverlangt. Auch ein Mann sollte bei Bedarf die Möglichkeit haben für eine kurze Auszeit. Gleichzeitig ist es die intimste Sache der Welt , von der man profitieren kann, wenn man sich auf dieses wunderbare "Abenteuer" einlässt. Danach ging die Psychologin auch noch einmal darauf ein wie wichtig die Bindung zw. dem Kind und der Eltern ist, dass man "Besuch" abschirmen soll, dass es okay ist zu sagen...nein ich möchte mein Baby nicht in die Hände anderer geben. Alle strömen ein , wollen das Baby betätscheln....und da sollte man klare Grenzen setzen. Dies ist wohl auch ein ganz natürliches Verhalten, was uns kein schlechtes Gewissen der buckligen Verwandschaft gegenüber machen sollte. Dann ging es zum Schluss noch um die Partnerschaft.....wie wichtig es ist, kleine Kuscheleinheiten zu suchen....der Mann aber auch seiner Frau Zeit geben sollte, da es besonders in den ersten 8 Wochen noch zu hormonellen Umschwüngen kommen kann und Frauen sehr sensibel sind. Jedoch sollte nach spätestes 6 Monaten wieder ein Sexualleben statt finden....wenn dies nicht geschieht....dann muss man unbedingt mit seinem Partner reden,...Gründe analysieren. Es ist wichtig für das glückliche Fortbestehen einer Beziehung. Es gibt wohl 2 vorrangige Gründe für das Scheitern einer Beziehung: 1. keine Intimität mehr, 2. Uneinigkeit in der Kindererziehung. Für mich als geschiedene Frau völlig nachzuvollziehen. Mein Mann und ich fanden das einfach klasse..ich bin dankbar über diese super Vorbereitung.... Vielleicht gibt es in Euren Krankenhäusern ja auch so ein Angebot....dann kann ichs echt empfehlen.!!! So genug getextet.....hoffe es nützt euch auch bissel was

von Patchwork am 16.10.2013, 16:20



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Sehr interessanter Bericht. Muss ich dann gleich mal meinen Freund zeigen. Danke dafür

von carlos12 am 16.10.2013, 17:07



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Ein toller Bericht, vorallem der Part mit dem Man. Ich versuche meinen Verlobten so gut wie moeglich in die Schwangerschaft miteinzubeziehen. Lese ihm viel aus einem Schwangerschaftsbuch vor und bereite ihn auf den grossen Moment vor mit viel reden. Aber ich freue mich wirklich sehr, diesen intimen Moment mit dem wichtigsten Menschen in meinem Leben teilen zu koennen....Nur noch ~60 Tage...wohooo

von Lesli am 16.10.2013, 17:27



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Schön dass du dir die mühe gegeben hast das gespräch so ausführlich hier wiederzugeben.ich finde es total interessant und auch mutmachend. Freut mich dass ihr so einen termin wahrnehmen konntet und auch dein mann jetzt bestimmt noch ein paarmal an das gespräch denken wird.

von dreabx am 16.10.2013, 20:31