Juli Mamis

Forum Juli Mamis 2017

An die Not-Kaiserschnitt Mamis

Thema: An die Not-Kaiserschnitt Mamis

Hallo liebe Mamis! Mich würde interessieren, ob ihr euren Not-KS gut verarbeitet habt, immer noch zu knabbern habt oder einfach gut damit leben könnt. Ich hatte anfangs große Probleme damit, es zu akzeptieren, mit der Zeit aber vergessen. Trotzdem gibt es Tage wo mir das wieder unterkommt und mich zum Nachdenken bringt und ich dann auch ein paar Tränen vergieße... Habt ihr irgendwas dagegen gemacht? Ist nicht so, dass mich das noch schlimm belastet aber ein gutes Gefühl ist es auch nicht. Natürlich richtet sich die Frage auch an die Mamis, mit Spontangeburt und geplantem KS, gibt es ja auch genug, wo die Geburt nicht so verlaufen ist, wie geplant. LG

von Mel1987 am 02.01.2018, 22:05



Antwort auf Beitrag von Mel1987

Hey, ich hatte einen Notkaiserschnitt, mit vollnarkose und allem drum und dran und hatte auch lange damit zu kämpfen. Besonders schlimm war für mich, dass ich irgendwann wach wurde und mir ein Baby gegeben wurde. Also das Nichtmitkriegen, wie mein eigenes Baby geboren wurde war echt schlimm und ich hatte anfangs auch Schwierigkeiten eine Bindung aufzubauen. Mittlerweile Blicke ich aber eher auf die schönen Momente der Geburt zurück, der blasensprung, die Aufregung auf dem Weg ins KH, das spazierengehen im Klinikpark während der Wehen. Klar kommen zwischendurch auch wieder traurige Erinnerungen hoch, vor allem die Zeit im KH, wo ich mich ja nicht mal richtig um den kleinen kümmern konnte. Aber meist Blick ich eher auf die schönen Aspekte zurück Wenn du von Notkaiserschnitt sprichst, hattest du auch eine Vollnarkose oder? Viele verwechseln einen ungeplanten KS mit einem Not KS, daher frage ich Liebe Grüße

von VanyXY am 03.01.2018, 12:38



Antwort auf Beitrag von VanyXY

Ja ich hatte tatsächlich einen Not-Kaiserschnitt mit Vollnarkose. Wurde eingeleitet, weil das Fruchtwasser leer war und nachts waren die Herztöne am CTG ganz schwach und dann wurde ich ohne Vorwarnung aus dem Kreißsaal in den OP gebracht und mir wurde nur gesagt, dass ich nun mitmachen muss, der Kleine muss geholt werden. Während der Fahrt in den OP wurde mir noch der Katheter gesetzt und dann war ich schon im OP, dort gings nachts ziemlich zu, denke die haben alle gerade geschlafen... Sehr sehr hektisch. Bin zitternd eingeschlafen und auch zitternd aufgewacht. War so überrumpelt, dass ich gar nicht gefragt habe, wo mein Kind ist. Ich stand glaub ich unter Schock. Dann wars genauso wie bei dir, sie haben mir ein Baby gebracht, ich hab es nicht als meines erkannt... Ich kann daher nicht wirklich an irgendwas positives bei der Geburt denken, denn auch Einleiten wollte ich auf keinen Fall. Trotz alle dem, habe ich es irgendwie akzeptiert. Jedoch wird der kleine Mann ein Einzelkind bleiben. LG

von Mel1987 am 03.01.2018, 13:11



Antwort auf Beitrag von VanyXY

Ja, beim Not KS muss es echt schnell gehen. Ich lag unter Wehen im Kreißsaal, plötzlich standen zig Leute im Raum und es hieß "wir müssen sie jetzt operieren" dann wurde ich heulend rasend schnell in den OP geschoben. Als ich aufgewacht bin, lag mein Mann mit nacktem Oberkörper auf ner liege mit unserem Baby auf dem Bauch. Ich habe auch nicht nach ihm gefragt und habe gezittert wie Sau. Unser kennenlernen habe ich mir echt anders vorgestellt aber trotzdem bekommt der kleine ein Geschwisterchen. Ich kann es kaum erwarten wieder eine Kugel zu schieben Schade, dass bei dir alles nicht so lief wie du es dir vorgestellt hast. Vor allem.weil man ständig von überall hört "Hauptsache dem kleinen geht's gut" Ja natürlich ist das die Hauptsache aber wie es einem mit der ganzen Situation geht, da fragt niemand nach

von VanyXY am 03.01.2018, 18:43



Antwort auf Beitrag von VanyXY

Die Geburt an sich war in Ordnung. Hatte ja schon mit Kaiserschnitt gerechnet und auch it einer Frühgeburt an sich. Schlimm für mich ist, ihn nicht gesehen zu haben. Nur mein Mann sekundenbruchteile einen dunkelblauen Hinterkopf. Kein schauen nach dem Gesclecht. Kein Schrei. Nur: sehr kurze Nabelschnurr. Das weiß ich noch. Eineinhalb Stunden später ein vollverpacktes verkabelte Baby. Drei Tage später ein dünnes Menschlein. Das tut weh. Das Wissen, ohne der Lungenreife wäre es noch schlimmer gekommen. Ich habe extrem viel vergessen aus den Tagen davor und danach.

von Chillimohn am 05.01.2018, 15:01



Antwort auf Beitrag von Mel1987

Ich schleiche mich mal aus dem August-Bus ein, auch wenn die Frage schon etwas her ist. Ich hatte keinen KS, aber eine Frühgeburt, die mich auch lange beschäftigt hat. Mein Kleiner sollte Mitte August kommen und entschied sich, schon Ende Juni das Licht der Welt zu erblicken. Obwohl es erst die 34. SSW war, konnte ich zum Glück spontan entbinden. Was mir zu schaffen machte war, dass die Schwangerschaft so abrupt endete. Ich war gerne schwanger und wurde um die Zeit beraubt, in der es soo sehr sichtbar ist und die Vorfreude so unendlich wird. Ich war noch mitten drin und habe null an eine bevorstehende Geburt gedacht und plötzlich platzte die Fruchtblase und der Kleine machte sich auf den Weg. Das zu verarbeiten hat viele Wochen gebraucht. Letztendlich bin ich aber einfach dankbar, dass mein kleiner Kämpfer alles so gut gemeistert hat. Der größte Trost für uns sollte doch sein, dass es unseren Minis gut geht. Aber auch ich hab Momente, wo alles wieder hoch kommt... Die ersten ungewissen Wochen mit unserem zarten Wesen auf der Neointensiv, drei Wochen immer wieder fahren zu müssen und ihn dort zu lassen ...

von Polly86 am 22.01.2018, 22:08