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Forum Juli Mamis 2016

Abstillen - obwohl ich das gar nicht will

Thema: Abstillen - obwohl ich das gar nicht will

Ich lasse mal gerade wieder ganz schön den Kopf hängen. Stillen war bei mir von Anfang an kein einfaches Thema, da kann sich bestimmt noch die eine oder andere dran erinnern. Es war dann eine Mischung aus Stillen, Abpumpen und Pre-Nahrung geworden. Ich habe mich immer bemüht, wenigstens abends zu stillen. Das hat auch richtig gut geklappt, nur ein- oder zweimal war ich noch nicht von Arbeit zu Hause, ehe die KIeine ihr Abendbrot bekommen hat. Da ich wegen der Arbeit auch nicht regelmäßig pumpen konnte, war die Milch ziemlich zurückgegangen, von 400 - 500 ml am Tag auf nur noch 200 - 250 ml am Tag. Aber ich habe das abendliche Stillen vorm Zubettbringen wahnsinnig genossen. Seit drei Tagen nun verweigert meine Tochter die Brust. Sie hat zwar Hunger, saugt aber nur zwei- oder dreimal kurz, wenn ich sie anlege. Dann biegt sie sich zurück und brüllt. Es ist ihr offensichtlich einfach zu anstrengend, an der Brust statt aus der Flasche zu trinken. Ich bin darüber wirklich zutiefst betrübt. Es bringt nun nicht so viel, wegen 200 ml am Tag weiter abzupumpen. Immunsystem und Darmflora sind so weit jetzt entwickelt. Die 200 ml haben laut Kinderärztin und Hebamme keinen wirklich nennenswerten gesundheitlichen Nutzen für meine Kleine mehr. Sie trinkt immerhin etwa 800 - 1000 ml am Tag und bekommt seit anderthalb Wochen nun auch Brei. Ich habe mir den Krampf mit dem Abpumpen nur noch deshalb angetan, damit die Milch nicht weggeht und ich das abendliche Stillen weiterführen kann. Aber ich hatte im Leben nicht damit gerechnet, dass meine Tochter entscheidet, dass sie das nun nicht mehr möchte. Mir ist klar, irgendwann wäre dieser Tag in jedem Falle gekommen und ich wäre auch in 2, 4 oder 6 Monaten traurig darüber gewesen. Und ich kann froh sein, dass es so lange geklappt hat. Es ist auch nicht selbstverständlich, dass Kinder überhaupt Flasche und Brust parallel akzeptieren. Der Kopf weiß das alles, aber mein Herz blutet gerade. Geht es noch jemandem ähnlich wie mir?

von Gustavinchen am 19.01.2017, 23:01



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Ich kann ein Stück nachvollziehen wie es dir geht. Auch hier wird immer weniger gestillt. Wenn es nach meiner Tochter ginge, würde sie wie Obelix ein Schwein vertilgen... Sei nicht taurig, dein Mädchen wird jetzt groß! Du kannst stolz darauf sein, dass du dir die Mühen mit dem Abpumen gemacht hast. Kopf hoch und genieße die Veränderungen, auch wenn es nicht immer leicht ist. Es warten noch soviele schöne, tolle Momente auf euch, dass das Nicht-mehr-Stillen bald vergessen ist. Alles Gute und Liebe Grüße!

von Annimais am 19.01.2017, 23:26



Antwort auf Beitrag von Gustavinchen

Meine Tochter hat sich auch so verweigert von Anfang an. Meine Milch schoss erst am 6. Tag ein und da wollte sie dann nicht mehr , obwohl es nur so raus lief. Die Tage zuvor hat sie noch probiert. Aber wenn tagelang nur heiße Luft kommt vergeht einem schon mal. Hab ohne Ende geheult. 2 Hebammen und nix war zu machen. Ich verstehe es daher etwas. Probiere es vllt positiv zu sehen, da musst du nicht abstillen. Behalt dir trotzdem die Zeit für euch Zwei allein. Kopf hoch , sie werden zu schnell groß und ihren eigenen Willen.

von russiaolga30 am 19.01.2017, 23:26



Antwort auf Beitrag von Gustavinchen

Danke, Ihr Lieben. Nach dem Lesen Eurer Worte geht es mir doch deutlich besser. Ja, es stimmt, da kommen noch ganz viele tolle Momente, die wunderschön sein werden. Das Loslassen muss ich aber wohl erst noch lernen, denn letztlich bringt die Entwicklung eines Kindes das halt zwangsläufig mit sich. Viele kleine Abschiede, aber eben auch immer wieder neue schöne Entwicklungsabschnitte. Wenn ich das verinnerlichen kann, dann wird es sicherlich leichter. Und ich werde es machen, wie Olga vorschlägt: die Zeit, die ich sonst abends gestillt habe, werde ich - so lange meine Tochter es zulässt - nun mit Kuscheln verbringen. Also wir kuscheln natürlich ganz, ganz oft, aber vielleicht kann ich dafür ein besonderes Ritual für uns beide erfinden.

von Gustavinchen am 20.01.2017, 01:02



Antwort auf Beitrag von Gustavinchen

Das tut mir sehr leid für dich. Ich kann verstehen wie du dich fühlst. Eigentlich müsste ich auch abstillen aus gesundheitlichen Gründen, aber ich zögere es immer mehr hinaus und hoffe, dass es doch noch irgend weiter geht. Auch ich habe sehr gekämpft um überhaupt stillen zu können und möchte das einfach nicht aufgeben. Ich habe auch schon die ein oder andere Träne deswegen verdrückt. Meine kleine steckt aber gerade auch wahnsinnig im Schub und alles ist irgendwie blöd. Sie schreit genauso die brust an und ich brauche gerade sehr viel Geduld beim stillen. Vielleicht liegt es bei euch auch daran? Fühl dich gedrückt. Du hast so lange durchgehalten und ihr alles wichtige mitgegeben

von Nici_84 am 20.01.2017, 08:26



Antwort auf Beitrag von Nici_84

Danke, das ist ganz lieb von Dir. An Schub hatte ich jetzt gar nicht gedacht, aber ausgehend vom errechneten Entbindungstermin ist sie jetzt in der 26. Lebenswoche. Wir merken auch, dass sie etwas mehr quengelt, aber das ist so harmlos, dass ich echt nicht dran gedacht habe. Dir auch alles Liebe und ich drücke Dich ebenfalls!

von Gustavinchen am 20.01.2017, 10:31



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Das tut mir leid. Aber du kannst wirklich stolz auf dich und dein Mädchen sein. Du hast ein halbes Jahr gestillt und ihr so viel mitgegeben. Trinkt sie denn nachts nichts mehr? Meistens klappt das stillen da besser. Vielleicht könntest du das abendliche stillen auf Nachts verschieben. LG

von fee1985 am 20.01.2017, 08:37



Antwort auf Beitrag von fee1985

Auch Dir ein liebes Dankeschön. Ich bin wirklich stolz auf meine kleine Prinzessin, dass sie so lange so toll mitgemacht hat. Nachts trinkt sie schon seit Längerem nichts mehr. Sie ist durch das abendliche Stillen und teils noch anschließende kleine Fläschchen so satt, dass sie von 21.30 Uhr bis 9.00 Uhr durchschläft, seit sie etwa zweieinhalb Monate alt ist.

von Gustavinchen am 20.01.2017, 10:35



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Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich hab den Kampf ja auch durch und die Verweigerung schon im November gehabt. Irgendwann wollen sie die Brust nicht mehr, wenn sie Flasche kennengelernt haben, das ist leider normal. Und wenn man eh schon kämpft um die Milch, dann ist es leider nur eine Frage der Zeit, bis das Pumpen nicht mehr reicht. Wirklich trösten kann ich Dich natürlich nicht, aber ich kann Dir zumindest sagen, dass Du nicht allein bist. Ich hab auch sehr gekämpft und bin trotz allem sehr stolz, dass mein Kleiner es auf fast vier Monate mit Muttermilch geschafft hat, nachdem es beim Großen schon nach zwei Monaten vorbei war. Es wird Dir kein Trost sein, aber vielleicht kannst Du zumindest etwas Gutes daraus ziehen, dass ihr zwei so lange durchgehalten habt, das ist nämlich gar nicht selbstverständlich! Ihr habt ganz toll gekämpft um deine Muttermilch und jetzt ist es einfach Zeit, die Kraft nicht mehr in diesen Kampf sondern ins Krabbeln und in ganz viel Kuscheln mit Mama zu stecken. Ich wünsche Dir, dass Du bald damit klarkommen kannst. Ihr habt ja trotzdem noch ganz viel Kuschelzeit und auch beim Flaschegeben kann man ganz toll kuscheln LG Lilly

Mitglied inaktiv - 20.01.2017, 09:47



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Ich danke Dir ganz lieb. Ja, es hilft schon sehr zu wissen, dass man nicht allein ist. Das Abpumpen ist auch ganz schön kräftezehrend. Stillen fand und finde ich schön, aber diese blöde Melkmaschine nervt. Insofern hat es auch was Gutes, aber die Wehmut wird mich trotzdem noch eine Weile begleiten. Aber das wird schon wieder werden. Jeden Tag noch eine extra Kuschelrunde wird mir bestimmt drüber weg helfen.

von Gustavinchen am 20.01.2017, 10:42



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Auch mein Mitgefühl hast du. Ich kann mir gut vorstellen, dass es erst einmal sehr weh tut, wenn das Baby nicht mehr möchte, obwohl man selbst zum Abstillen noch nicht bereit ist... Alles Liebe! Friederike

von Friederike1 am 20.01.2017, 11:07



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Danke Dir!

von Gustavinchen am 20.01.2017, 13:26



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Liebes Gustavinchen, ich kann dich sehr gut verstehen. Zwar hatte ich bei keinem meiner Kinder Probleme mit dem Stillen, aber der Moment, an dem sie nicht mehr wollen, ist trotzdem immer nochmal ein großer Schritt. Mir ging das bisher sogar schon so, wenn wir die Beikost eingeführt haben... Aber wie die anderen ja schon geschrieben haben- jeder Lebensabschnitt hat tolle Momente (sogar, wenn sie Teenies sind ). Genieß die Kuschelzeit.

von 3-Mam am 20.01.2017, 11:57



Antwort auf Beitrag von 3-Mam

Das denke ich mir eben auch, dass es in jedem Falle weh tun würde, egal wann sie die Entscheidung trifft, nicht mehr an die Brust zu wollen. Das tröstet mich etwas. Auch, dass ich mit meinen Gefühlen nicht allein dastehe, hilft mir. Danke!

von Gustavinchen am 20.01.2017, 13:30