Hallo liebes "rund ums baby-Team",
meine Tochter ist 3,5 Jahre alt. Sie kann Pipi und Kaka einhalten, kann aber auf der Toilette nicht loslassen. Sie macht ausschließlich in die Windel. Sie zieht gerne sowohl Unterhosen als auch Windeln an. Wenn sie die Unterhose anhat, hält sie zurück bis wir ihr die Windel anziehen (Wenn es dringend wird, merkt man ihr das an der Körperhaltung an). Früher hat sie gesagt, ob sie gewickelt werden muss oder nicht, inzwischen sagt sie aber nichts mehr dazu. Im Kindergarten muss sie auch gewickelt werden.
Warum macht sie bei diesem Thema keine Fortschritte? Vor ein paar Monaten habe ich angefangen mit ihr auf Toilette zu gehen (mit Aufsatz). Das erste mal habe ich sie regelrecht dazu gezwungen - danach hat sie sich daran gewöhnt einmal täglich auf Toilette zu gehen. Ich habe ihr dann reihenweise Bücher vorgelesen - auf dem Klo: Nichts. Auch positive Anreize (z.B. Kindertatoo als Belohnung) führen nicht zum Erfolg. Sie erzählt von sich selber, dass bei ihr "einfach nichts kommt".
Ich bin zunehmend genervt beim Wickeln, weil ich denke es müsste auch anders gehen. Außerdem haben wir seit ein paar Monaten ein zweites Kind. Gleichzeitig tut es mir leid, sie unter Druck zu setzen: sie kann doch nichts dafür, wenn nichts kommt?
Zueltzt habe ich mit den Toilettengängen wieder aufgehört, weil ich mit der Mutter darin übereinstimme, den Druck wieder rausnehmen. Aber in den letzten Wochen ist von ihr selber auch kein Impuls gekommen. Soll ich mit dem Toilettengang wieder anfangen oder besser nicht? Sie ist ansonsten ein normales, eher ausgeglichenes Kind und ich selbst in Erziehungsfragen entspannt. Aber bei diesem Thema bin ich wirklich verunsichert...
von
Sebastian_papa
am 11.08.2015, 01:48
Antwort auf:
Wie kan ich meine Tochter beim Loslassen unterstützen?
Hallo Sebastian_papa
:-)))) Wenn ihr Kinderarzt organische Ursachen durch Ultraschall der Blase/ Nieren und neurologische Diagnostik ausgeschlossen hat, können sie ganz beruhigt sein.
Die Sauberkeitsentwicklung fängt ca. mit dem 2. Lebensjahr an, verläuft in kleinen Schritten und sollte mit Beendigung des 5. Lebensjahres abgeschlossen sein:
zuerst merken die Kleinen, dass sie Pipi/ Stuhlgang gemacht haben,
als nächstes können sie sagen, dass sie es gerade tun,
danach lernen sie anzukündigen, dass gleich Pipi/ Kaka kommt, schaffen jedoch den Weg zur Toilette nicht mehr :-(
erst später folgt die Fähigkeit aufzuhalten und anschließend auf die Toilette zu gehen,
ganz zuletzt können die Kinder dann noch besser damit umgehen, den Gang zur Toilette z.B. verschieben oder bewusst hingehen.
Es ist also gut möglich dass ihre Kleine inzwischen Harn-, bzw. Stuhldrang verspüren kann – sich aber den daraus folgenden Ablauf und die Koordination auf der Toilette – Popo locker lassen und entspannt sitzen - noch nicht zutraut.
Druck beschleunigt den Reifungsprozess leider nicht, sondern verunsichert die Kinder eher noch mehr, da sie die an sie gestellten Erwartungen NOCH NICHT erfüllen können :-(.
Sie haben ja schon gut begonnen ihrem Töchterchen den Ablauf verständlich zu machen und ihr den Druck wieder herauszunehmen.
Bieten sie ihr gerne weiterhin spielerisch und OHNE Druck – vielleicht beim Wickeln ??? - hin und wieder Toilette/ Töpfchen an und lassen sie ganz alleine entscheiden ob sie gerade genug Mut hat es auszuprobieren.
Da dürfen Teddy und Puppe auch gerne einmal vormachen wie es gehen könnte ;-).
Sie dürfen die kleine Maus auch gerne – wenn sie mögen – mitnehmen auf die Toilette wenn sie selber gehen und ihr erklären was sie gerade tun. Kinder lernen am Besten durch Nachahmung.
Wenn die Entwicklung es dann zulässt kann sie den Ablauf in ihrem eigenen Rhythmus ausprobieren.
Seien sie also gerne auch in diesem Punkt entspannt ;-) und machen gar kein großes Thema mehr daraus – lassen der kleinen Dame ihre sichere Windel und geben ihr noch ein wenig Zeit bis Blase/ Darm wunschgemäß funktionieren können.
Liebe Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 11.08.2015