Frage: Beikostöl

Hallo, bald ist es soweit bei uns, dass unsere Kleine neben Muttermilch auch Neikost bekommt. Würden Sie mir bitter verraten, welches Öl wir am besten dafür nutzen sollten? Ich habe in der SSW Leinöl der Marke "Rapunzel" zu meinem Porridge oder auch Salat genommen. In der Stillzeit habe ich neben hochwertigem Olivenöl auch dieses Leinöl verwendet. Könnte ich das Leinöl für meine Kleine verwenden, da sie das bereits aus der Bauchzeut kennt und jetzt durch die Muttermilch bekommt oder eher Rapsöl? Welches Rapsöl würden Sie mir empfehlen? Ich habe in unserem Bioladen gefragt, sie haben mir das Rapsöl von der Marke "Bio Planet" empfohlen. Dieses war jedoch kaltgepresst (erste Kaltpressung stand drauf). Darf das kaltgepresst sein für Babynahrung oder eher was anderes? Vielen Dank und herzliche Grüße aus dem Norden

von Sunny12 am 20.04.2021, 21:29



Antwort auf: Beikostöl

Hallo Sunny12 ja, du kannst Leinöl verwenden. Bewahre das geöffnete Öl im Kühlschrank auf und verbrauche es schnell, da es schnell verdirbt.* Leinöl hat einen sehr charakteristischen Geschmack, weshalb es auch aus diesem Grund nicht so eindrücklich als Beikostöl wie bspw Rapsöl beworben wird. Es ist also ganz prima. dass dein Baby den Geschmack aus Schwangerschaft und Stillzeit bereits kennt. Als prinzipiell geeignete Öle gelten für die Beikost die folgenden Ölsorten: Rapsöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Weizenkeimöl, Leinöl, sowie Ölmischungen wie im Beikostöl. Beikost-Ölmischungen sind Kombinationen aus verschiedenen Ölen, mit einem optimalen Mischverhältnis von Omega 3- und Omega 6- Fettsäuren. Bevor es spezielle Beikostöle gab, was noch gar nicht so lange her ist (etwa 10 Jahre) , hat man hochwertige, handelsübliche, raffinierte Speiseöle für die Beikost verwendet. Diese wurden und werden noch heute durchaus auch empfohlen. In Bezug auf Qualität (verschiedene Öle und Marken) gibt es Unterschiede. Bspw im Verfahren der Ölgewinnung an sich. Es gibt kaltgepresste Öle und raffinierte Speiseöle. Danach muss nochmals weiter unterschieden werden. Denn auch bei der Kaltpressung sowie auch bei der Raffination gibt es jeweils weiter unterscheidbare Verfahren, welche sich auf die Qualität des Öles auswirken können. Auch hier kann man folglich keine pauschalen Aussagen machen. Weiters ist die Rohware zur Ölgewinnung natürlich wichtig. Die Sache mit den Ölen ist darum leider tatsächlich ein mehr oder weniger komplexes Thema, weil sich die Herstellungsverfahren verschiedener Ölsorten eben unterscheiden, sodass Pauschalaussagen nur unzureichend gelten könnten. Eine explizite Empfehlung für eine spezielle Ölsorte oder einen bestimmten Hersteller kann ich dir darum leider nicht geben. Beikostöle sind zwar i.d.R. kaltgepresste Öle - sie werden allerdings schonend und hygienisch einwandfrei (!) produziert, anschließend nachbehandelt, bspw mit Wasserdampf erwärmt, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Immer mehr Eltern geben ihren Babys trotzdem kaltgepresste, hochwertige Öle in bester Bioqualität aus dem Sortiment der Biohersteller mit entsprechenden Prüfsiegeln. Schau dir einfach mal die Seite des Herstellers/verschiedener Hersteller an und finde die für dich wichtigen Informationen in Bezug auf den Herstellungsprozess sowie alles Weitere. Grüße Birgit Neumann *die Haltbarkeit von Leinöl richtet sich auch nach den Lagerbedingungen. Es sollte nicht mehr verwendet werden, wenn es bitter und/oder ranzig schmeckt. Das kann nach 2 Wochen oder nach 3 Wochen oder erst nach 6 Wochen passieren. Denn die Haltbarkeit hängt bspw auch vom Abfülldatum und der Qualität der Rohware ab. Die Lagerdauer verringert sich in Abhängigkeit der Lagertemperatur, der Lichteinwirkung etc. Du solltest das Öl dunkel und kühl lagern und nach dem Öffnen ganz rasch verbrauchen. Um die Haltbarfkeit zu erhöhen, könne man das Öl portioniert tiefkühlen.

von Birgit Neumann am 22.04.2021