Hallo!
Meine Tochter ist nun 9 Monate alt und sie isst kaum etwas. Begonnen haben wir wie empfohlen mit 6,5 Monaten ganz klassisch mit reinen Gemüsesorten, bis dahin wurde sie voll gestillt. Es ging überhaupt nicht. Sie machte den Mund nicht auf und wenn man etwas hineinschmuggelte kam es wieder heraus. Vor ca drei Wochen (!) begann sie dann etwas mehr Interesse zu zeigen, machte auch schon Kaubewegungen wenn wir etwas gegessen haben. Es ging ein paar Tage nicht so schlecht mit Brei, so 20g schafften wir (Obst oder Gemüsebrei, Obstbrei auch manchmal zB mit Dinkel oder mehrere Sorten gemischt - Gläschen), manchmal auch selbst Gemachtes, alles gemischt.
Jetzt isst sie wieder so gut wie gar nichts. Das Einzige was sie macht ist an einer Brotrinde oder Zwieback herumkauen das macht sie aber glaube ich auch nur weil sie sowieso alles was ihr unter kommt in den Mund steckt. Manchmal isst sie ein zwei Löffelchen kleine Sternchennudeln mit etwas Wasser damit es flutschiger ist.
Ich habe es wie gesagt mit allem Möglichen versucht. Obst, Gemüse in allen Variationen. Breiig, pürriert, oder in stückig (Kartoffeln oder Banane zum Beispiel) und eben auch schon Nudeln und Brot und Hartes wie Zwieback. Ich habe es versucht wenn sie schon sehr lange nichts gegessen hat, habe sie kurz gestillt etwas gewartet dann versucht. Auch zu jeder Tageszeit habe ich es schon probiert abgesehen von in der Früh.
Könnte ich es in der Früh auch schon probieren? Wenn ja mit was? Obst oder Gemüse in der Früh oder ein Getreidebrei?
Und dann hätte ich noch eine Frage: Meine ältere Tochter sollte auf Grund einer Autoimmunerkrankung weder Rind und Schweinefleisch, noch Milchprodukte, noch künstlichen Zucker bekommen da dies alles entzündungsfördernd sei.
Kein Zucker ist sicher gut, das ist mir e klar aber das Fleisch und die Milch? Führt das zu Mangelerscheinungen? Sie ist eigentlich eine problemlose Esserin. Hast von Anfang an alles und gut gegessen. Auch wenn sie krank war....
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße
von
Snowflake1984
am 10.12.2020, 12:57
Antwort auf:
Baby mag kaum essen
Hallo Snowflake1984
manche Babys brauchen etwas länger, bis sie die Beikost wirklichgut und in nennenswerten, größeren Mengen essen. Solange deine Tochter gesund und fit, altersentsprechend entwickelt ist, gut wächst und gedeiht, keine weiteren Besonderheiten oder Auffälligkeiten zeigt (auch laut KiA), dann kannst du das als so gegeben hinnehmen.
Du schreibst, dass du deiner Tochter Beikost angeboten hast und sie diese mehr schlecht als recht angenommen hatte. Es folgte eine kurze Phase mit einer größeren Begeisterung seitens deiner Tochter und jetzt, so scheint es, laufe es wieder eher nur schleppend und für dich sehr unbefriedigend.
Puh, das klingt natürlich anstrengend. Du hast dich sehr bemüht und bemühst dich weiterhin. Viele deiner Versuche die Beikost planmäßig und deinen Vorstellungen entsprechend einzuführen, funktionierten nicht gut.
Weißt du was? Deine Tochter hat jetzt das Alter für die Familienkost erreicht. Sie hat bisher schon kleine Mengen Brei gegessen und zeigt jetzt deutliches Interesse an festen Speisen. Gehe doch den ganz entspannten Weg und biete deiner Tochter die Beikost in der self-feeding Option an. Bestimmt wird deine (rundum gesunde) Tochter dadurch gerne Beikost essen.
Manche Babys möchten einfach nicht gefüttert werden. Übergib deiner Tochter jetzt viel mehr Möglichkeiten, um die angebotene (geeignete und ungefährliche) Kost selbstständig kennenzulernen.
Schau einmal in den Beitrag direkt unter deinem Beitrag*.
HIer gab es gestern eine ganz ähnliche Frage. In dieser Antwort findest du noch ein paar weitere Tipps und Infos, wie du weiter vorgehen könntest.
Bspw so:
Probiere es einmal aus, deine Fingerkuppe mit Brei zu benetzen und diese deiner Tochter anzubieten. Stelle eine kleine, sehr flache Schüssel (eher ein flacher Teller) Brei vor sie hin und schau, ob sie ebenfalls ihren Finger eintunkt. Und vielleicht ableckt.
Lege an ihren Essplatz weich gekochte Möhren, Kürbis, Kartoffel, Süßkartoffelsticks und ggf auch weiche Birnensticks. Wenn deine Tochter den Pinzettengriff bereits beherrscht, kannst du auch kleine Stückchen schneiden.
Lass deine Tochter die Beikost selbständig in die Hand, in die Finger nehmen. So wie sie das momentan mit allem macht, wie du schreibst. Das ist super. So soll es sein,
Achte auf einen guten Sitz im Hochstuhl, so dass die Füße aufstehen. Das gibt ihr Halt.
Biete ihr verschiedene geeignete Speisenangebote zum selbständigen Kennenlernen. Esst gemeinsam.
Nehmt euch ausreichend Zeit, beobachte dein Baby und nähere dich immer weiter einer gut gelingenden Weise an, so dass dein Baby freudig, in ihrem Tempo essen kann
Beikost hat schließlich auch zum Ziel, neue Geschmackseindrücke, neue Esstechniken, Rituale, Konsistenzen zu zeigen, so dass sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen kann. Denn Beikost ist viel mehr als nur das Ersetzen von Mumi oder Säuglingsmilch.Sie ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Es geht auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln, um das Loslassen von Mama, um Eigenständigkeit, etc. Mit der Nahrung tritt das Baby in Kontakt mit der Außenwelt. Sie ist ein verbindendes Glied zwischen dem Außen und dem Innen.
Lass deiner Tochter darum mehr Gewöhnungszeit. Es scheint für deine Tochter weniger okay zu sein, wenn du ihr vorgibst, was in ihren Mund gelangt.
Du kannst selbstverständlich, solltest sogar schon morgens beim Frühstück beginnen, deine Tochter in eure üblichen Essgewohnheiten am Esstisch, im Rahmen der Möglichkeiten, miteinzubinden und zu integrieren.
Was gibt es heute mittag zum Essen? Probiere es aus mit bspw Kartoffelstückchen, Brokkoliröschen, Pfannkuchenstückchen etc....
Bringe Wiederholungen. Lass sie entdecken, matschen, spielen, zerpflücken, probieren, schmecken, sehen, hören, riechen, kauen, erleben.
HIlft dir das weiter?
Bis dann
Grüße
Birgit Neumann
*https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Breiverweigerung_49339.htm
P.S. hier sind noch ein paar weitere Anrregungen zur Gestaltung der Beikost:
https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Umstellung-Familienkost_49046.htm
von
Birgit Neumann
am 11.12.2020
Antwort auf:
Baby mag kaum essen
Hallo Snowflake1984
hier kommt noch der zweite Teil zu deinen Fragen:
es tut mir sehr leid, aber im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum kann ich dir bezüglich der Ernährung deiner älteren Tochter leider nicht weiterhelfen.
Allgemein gesprochen, ist eine Ernährung ohne Schweine-und Rindfleisch und ohne Kuhmilchprodukte völlig in Ordnung und sehr gut möglich. Darf sie Hühner- und/oder Putenfleisch essen? Darf sie Eier? Hüsenfrüchte? Soja, Nüsse?
Besprcih dich am besten einmal mit dem KiA, was ihr als Kuhmilchersatz verwenden solltet.
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 11.12.2020
