Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Termin für KS bei placenta praevia totalis mit häufigen Blutungen

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Termin für KS bei placenta praevia totalis mit häufigen Blutungen

Melli1707

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Lieber Herr Dr. Hellmeyer, ich bin heute in der SSW 29+6 und bereits das 4.x wegen Blutungen in der Klinik. Ich habe ein Placenta Praevia totalis, lt. Aussage des Chefarztes "wie aus dem Bilderbuch". Ich war in den letzten 6 Wochen mehr stationär in der Klinik als zuhause. Aufgrund der häufigen Blutungen hat man mir hier zum Kaiserschnitt 34+0 geraten. Das sind noch 4 Wochen und ehrlich gesagt, weiß ich nicht wie ich das psychisch durchhalten soll. Alle reden davon, dass jeder Tag zählt, aber die Belastung für mich ist mittlerweile zur Zerreisprobe geworden, da ich auch noch eine 2jährige Tochter zuhause habe, die auch schwer zu kämpfen hat. Man hat mir gesagt, dass die Blutungen die ich bisher hatte als Warnblutungen zu sehen sind und es jederzeit zu einer großen Blutung kommen kann. Gibt es da Erfahrungswerte wieviele Warnblutungen es gibt? Ich werde in der Klinik wie ein rohes Ei behandelt und alle haben Angst davor, dass ich doch noch vor dem geplanten Termin eine Notsectio benötige. Das verringert den psychischen Druck nicht gerade. Halten Sie es eher für wahrscheinlich, dass ich die 34. Woche schaffe oder eher nicht? Eine Ärztin meinte, sie ist schon froh, wenn ich die 32. Woche schaffe und tendiert dazu dann schon die Sectio zu machen. Die Kleine ist jetzt schon fast 42 cm groß und wiegt ca. 1500 g und es ist hier eine der besten Frühchenintensivstationen. Über eine kurze Einschätzung Ihrerseits würde ich mich sehr freuen. Ich möchte aber betonen, dass ich mich eigentlich sehr gut in der Klinik aufgehoben fühle, allerdings verunsichern mich die vielen unterschiedlichen Aussagen der Ärzte. Vielen Dank! Beste Grüße, Melli1707


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Hallo, ganz ehrlich: Da Sie mehrmals geblutet haben, hätte ich Sie bei der Konstellation gar nicht mehr nach Hause gelassen. Nur zum Vergleich: Als ich noch in der Uniklinik arbeitete, wurden alle Plazenta-Praevia Patientinnen ab 24+0 Schwangerschaftswochen stationär aufgenommen. Das halte ich für übertrieben, dennoch gab es bei diesen Patientinnen plötzlich zahlreiche Notfallsituationen, eben durch eine plötzliche starke Blutung, so dass sofort ein Notkaiserschnitt gemacht werden musste. 34+0 ist ein guter kompromiss, aber bitte bis dahin stationär, sonst lieber 32+0.LG und alles Gute


Andrea6

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Das Procedere bei bereits blutender placenta praevia ist wahrlich ein Eiertanz zwischen "gerade noch erträglich" für die Mutter und "viel zu früh" für`s Kind. Bei diesem Befund ist tatsächlich alles möglich:von mehreren annoncierenden Blutungen bis kurz vor ET bis zu einer einzigen lebensbedrohlichen Blutung ohne Vorwarnung zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft. Ganz vertrackt, aber nicht zu ändern. Größe und Gewicht des Kindes sagen nichts über die Reife aus, und auch eine hervorragende Frühchenstation ist dankbar für jede Woche, die ein Kind länger im Bauch bleibt. Die Belastung in Deiner Situation ist ganz gewiß erheblich, gerade mit einem Kleinkind zu Hause, aber bedenke: je früher das Kind kommt desto länger muß es in der Klinik bleiben. Allein diese Belastung mit u.U. mehrmals täglichen Besuchen ist nicht zu unterschätzen. Deshalb wäre zu überlegen, den Sectiotermin tatsächlich erst zur 34. SSW zu machen - immer vorausgesetzt, es kommt zu keiner dramatischen Blutung. Alles Gute für Dich!


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