Sehr geehrter Herr Dr. Hellmeyer, in knapp drei Monaten ist der ET von unserem zweiten Kind. Im Moment überlegen mein Mann und ich, ob wir uns nicht besser für einen Kaiserschnitt entscheiden sollten. Wir sind uns aber sehr unsicher. Die erste Geburt ist knapp 2,5 Jahre her und war ziemlich unschön. Ich hatte tagelang Wehen und über drei Stunden Presswehen. Regelmäßige Wehen fingen Freitagabend an, allerdings nie mir kürzeren Abständen als zehn Minuten. Ins Krankenhaus sind wir in der Nacht von Samstag auf Sonntag gefahren. Da war der Muttermund bei 2 cm. Morgens gegen 8 Uhr platzte meine Fruchtblase. Das Fruchtwasser war dunkelgrün und schleimig. Wehen hatte ich da in Abständen von fünf bis zehn Minuten. Ich sollte und wollte dann rumlaufen, was aber nicht ging, da ich ständig zusammenbrach und mich übergeben musste. Als Konsequenz bekam ich dann eine PDA und musste die ganze Zeit auf der linken Seite liegen, damit sich der Kopf richtig ins Becken drehen sollte. So lag ich dann von mittags bis abends und der Muttermund öffnete sich langsam aber stetig mehr. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass es meinem Kleinen nicht gut geht und habe das auch den Ärzten und Hebammen gesagt. Leider hat mich aber keiner ernst genommen, auch nicht als die Herztöne zwischendurch schlechter wurden. Lediglich gegen Ende bekamen die Ärztin und die Hebamme ein wenig Panik und hatten schon die Zange in der Hand. Die Ärztin hat sich dann aber in einem letzten Versuch auf mich geschmissen und den Kleinen mit raus gedrückt. Als er am späten Abend raus kam war er ganz blau angelaufen und hatte die Nabelschnur zweimal um den Hals gewickelt. Zuerst wussten wir nichtmal, ob er überhaupt lebt. Zum Glück hat er sich dann aber recht schnell erholt und laut geschrien, was eine riesige Erleichterung war. Seine Maße: 55 cm, 3800 g, KU: 37 cm. Am Kopf hatte er einen er einen großen Bluterguss (ca. Tennisballgröße), da er die ganze Zeit an meinem Beckenknochen fest hing. Damit war aber die Geburt noch nicht beendet, da sich meine Plazenta auch nach einiger Zeit nicht von selber löste. Die Ärztin hat sich dann auf mich gekniet und mit den Fäusten meinen Bauch bearbeitet. Schließlich kam dann die Plazenta doch noch raus und ich hatte diverse Blutergüsse am Bauch. Zudem hatte ich noch einen Dammschnitt und diverse Risse im Scheidenbereich. Je näher der Geburtstermin jetzt rückt, desto mehr Angst haben wir vor der Geburt. So eine Geburt wie die letzte möchte ich auf keinen Fall nochmal erleben. Meinen Sie, dass ein Kaiserschnitt eine gute Alternative wäre? Ich muss dazu sagen, dass ich einige Verwachsungen im Unterbauch und eine große OP-Narbe am Bauch habe (Ileus-OP vor 14 Jahren in Folge einer Blinddarm-OP). Wäre das ein Risiko bei einem Kaiserschnitt? Bitte entschuldigen Sie, dass es so lang geworden ist, aber ich wollte Ihnen die Situation gerne genau schildern. Vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 16.02.2012, 11:04