Frage: gesundheitliche (Spät-)folgen bei kurzzeitigem Einatmen von Schadstoffen

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wahn, ich habe eine Frage zu einem Vorfall, der nun leider schon längere Zeit zurückliegt. Mein Partner hat im letzten Jahr während meiner Abwesenheit ca. 2 Stunden auf unseren Sohn aufgepasst. Da dieser im Wohnzimmer im Laufstall schlief, hat mein Partner in der Zeit Spiele auf der x-Box im selben Raum gespielt. Als ich nach Hause kam, nahm ich vor allem im Wohnzimmer einen beißenden, technischen Gestank war, der wohl von dem überhitzten X-Box-Gerät kam. Wir haben dann die Wohnung gut gelüftet. Aktuell hat mein Partner erfahren, dass dies vom Lötzinn kommen könnte, wenn die x-Box überhitzt. Ich selbst habe irgendwo aufgeschnappt, dass Lötzinn Blei enthalten kann. Ich mache mir nun Sorgen, ob mein Sohn damals einen Schaden davon getragen haben könnte, wenn er diesen Geruch und eventuelle Schadstoffe (Blei) eingeatmet hat. Ich weiß nicht mehr genau, wann der Vorfall aufgetreten ist und wie alt er damals war. Ich würde schätzen, dass er vielleicht +/- 6 Monate alt war. Wie lange er dem Geruch ausgesetzt war, kann ich nicht sagen. Damals dachte ich, außer Lüften könne man wohl nichts unternehmen und es würde wohl als Einzelfall nicht so schlimm sein. Wie schätzen Sie den Vorfall ein? Sehen Sie eine Gefährdung meines Sohnes (ggfs. auch über Spätfolgen)? Wie würden sich diese dann bemerkbar machen? Falls da Blei verdampft ist, weiß ich ja jetzt auch nicht, ob sich etwas davon auf Gegenständen in der Wohnung niedergelegt hat und jetzt immer noch ein Problem sein kann. Auch weiß ich nicht, ob der Kleine zusätzlich zeitverzögert etwas davon über das Stillen mitbekommen haben könnte. Gibt es irgendwas, was wir im Nachhinein noch unternehmen könnten bzw. sollten (irgendwelche Tests z.B)? Im Voraus vielen Dank für Ihre Einschätzung. Mit freundlichen Grüßen Sunny@78

von Sunny@78 am 18.06.2020, 20:49



Antwort auf: gesundheitliche (Spät-)folgen bei kurzzeitigem Einatmen von Schadstoffen

Eigentlich ist das eine Frage an einen Toxikologen. Ich selbst bin kein Experte für Vergiftungen. Die Informationen bei https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/verletzungen,-vergiftungen/vergiftung/Bleivergiftung scheinen mir aber seriös zu sein. Da Sie am Kind keine Veränderungen beobachtet haben, halte ich das Risiko einer Vergiftung für gering. Dennoch empfehle ich, dass Sie mit den Informationen des Internetlinks mal mit Ihrem KA sprechen, ob er eine Bestimmung von Blei im Blut für sinnvoll hält, auch wenn das Kind sich unauffällig verhält.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 19.06.2020