Ist die Trinkmenge ausreichend?

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Ist die Trinkmenge ausreichend?

Lieber Herr Jorch Unsere Tochter Carole wurde wegen einer Schwangerschaftsvergiftung bei 32+4 als dystrophes Frühchen per Kaiserschnitt entbunden. Sie hatte ein Geburtsgewicht von 1270g/Länge 38.5cm und einen Kopfumfang von 29cm, hat dank Lungenreifungsspritzen selbständig geatmet und ausser einer leichten Gelbsucht keine Startschwierigkeiten gehabt. Ernährt wurde sie gut 3 Wochen mit Magensonde, fing aber bald schon selbständig zu Trinken an und konnte nach knapp 4 Wochen mit einem Gewicht von rund 2kg nach Hause kommen. Die ersten Monate hat sie gut zugenommen (bis 2 Monate ca 3x gestillt, 3x angepumpte Muttermilch mit Frauenmilchsupplement, dann Stillen und HA pre). Mit 4 Monaten hat sie ihre Trinkmenge von etwa 600ml nicht mehr gesteigert und in einem Monat nur 300g zugenommen. Mir wurde geraten mit Brei zu beginnen und mehr Schoppenmilch zuzufüttern. Die Gewichtszunahme liegt nun bei etwa 100-130g pro Woche, die Trinkmenge hat sich aber mit dem Brei deutlich verringert, was mir Sorgen bereitet. Momentan ist sie unkorrigiert 6 1/2 Monate alt, 5.5kg schwer und ca. 59cm gross. Sie entwickelt sich gut (Entwicklungsstand entspricht etwa ihrem tatsächlichen Alter, also unkorrigiert), ist fit, aktiv und fröhlich... bloss: Sie trinkt insgesamt rund 400ml abgepumpte Muttermilch und Beba HA 1 und isst im Schnitt 80g Gemüsebrei und 100g Hirse-Milchbrei pro Tag. Wasser und Tee biete ich nach dem Brei an, trinken tut sie aber nicht richtig. Biete ich ihr häufiger den Schoppen an, verweigert sie völlig, beginnt sie zu schreien und schlägt an die Flasche. Stillen klappt auch nicht mehr richtig, höchstens nachts nimmt sie die Brust noch kurz. Sie zeigt auch nur selten Hungerzeichen. Die Kinderärztin findet nichts, höchstens eine leichte Verstopfung, die nach dem Breiwechsel besser wurde. Sie findet allerdings die Gewichtszunahme zu gering. Zeichen von Dehydration hat Carole keine, zudem 3-5 nasse Windeln pro Tag und 2x weichen Stuhlgang. Ist die Flüssigkeits- und Nahrungsmenge ausreichend? Braucht sie einfach nicht mehr und ich mache ihr und mir unnötig Druck? Und wenn doch, wie kann ich die Trink- und Kalorienmenge steigern? Brei am Morgen? Andere Milch? Mit bestem Dank für ihre Antwort Strakur

von strakur am 21.05.2014, 17:14



Antwort auf: Ist die Trinkmenge ausreichend?

Ihre Tochter liegt mit ihren Körpermaßen im Bereich der 3. Perzentile - wie schon bei der Geburt. Die Nahrungsmenge ist in diesem Alter ausreichend. Insbesondere ist das Gewicht der Körperlänge angemessen. Das spricht gegen einen Nahrungsmangel. Es mag sein, dass Ihre Tochter auf diesen Wachstumspfad programmiert ist und einfach nicht mehr Hunger hat.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 23.05.2014



Antwort auf: Ist die Trinkmenge ausreichend?

Sehr geehrter Herr Jorch Vielen Dank für die beruhigende Antwort. Solange das Töchterchen auf 'seiner' Kurve bleibt und so fit ist, werden wir vorerst so weiterfahren und darauf hoffen, dass sie wieder mehr Hunger kriegt und das Stillen und Flasche geben wieder besser klappt. Mit lieben Grüssen strakur

von strakur am 25.05.2014, 22:55



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