Sehr geehrter Herr Professor Jorch, unsere Tochter ist am 2.11.2009 bei 36+5 mit primärem Kaiserschnitt entbunden wurden. (Medikamente in der Schwangerschaft: ASS 100, Clexane, eine kurze Vollnarkose wegen TMMV und die letzten zwei Monate Nifedipin). Zwischenzeitlich bestand der Verdacht auf intrauterine Wachstumsretardierung. Der hat sich aber, soviel ich mitbekommen habe, nicht bewahrheitet, sie hatte 2730 g bei 45 cm (Meßfehler?). Da uns in den ersten Tagen Atempausen auffielen, wurde ein Schlaflabor gemacht, mit dem Ergebnis: ausgeprägte periodische Atmung mit Hypopnoephasen, lang andauernde Desaturierungen auf unter 75%, Grundsättigung im Schnitt über 93%, Therapie: Koffeinbase (1-prozentige Lösung, 2 x täglich 14 Tropfen) bis zum Alter von zweieinhalb Monaten. Außerdem haben wir einen Herz-Atem-Monitor für zuhause bekommen. Nach Beginn der Koffeintherapie: weiterhin periodische Atmung und Desaturierungen, aber schnelle Erholung auf Normalwerte. Zuhause haben die Apnoe-Alarme (Alarmgrenze: 20s) nach einigen Wochen sehr stark abgenommen. Wahrscheinlich gab es seit dem Alter von ca. 1,5-2 Monaten gar keine richtigen Alarme mehr. Seit ein paar Tagen dreht sich jetzt unsere Tochter im Schlaf auf den Bauch und schläft so recht gut. Sie dreht sich jetzt über die linke und die rechte Seite auf den Bauch, so daß es auch nichts mehr nützt, sie ganz nah ans Gitter zu legen. Sie wird immer gestillt und evt. getragen, bis sie tief eingeschlafen ist. Sobald man sie dann aber ins Bett legt oder eine halbe Stunde danach, dreht sie sich stark auf die Seite und kippt dann entweder sofort oder irgendwann später in die Bauchlage. Dreht man sie zurück, geht das ganze Spiel von vorne los. Den Kopf dreht sie, soweit wir gesehen haben, schon so zur Seite, daß er halbwegs frei ist. Manchmal legt sie aber ihre Hände so unters Gesicht, daß der Mund halb verdeckt ist. Ich sehe keine Möglichkeit, sie am Bauchschlafen zu hindern außer Festbinden, Lagerungskissen oder Sitzwache (bei den ersten beiden bin ich mir unsicher, letzteres können wir auf Dauer nicht leisten). Tagsüber hat sie schon mehrmals in Bauchlage bis zu einer Stunde auf der Spieldecke unter Überwachung geschlafen). Die Monitoranzeige hat in zwei Stunden Tiefschlafphase in der Nacht auf dem Bauch auch nichts Außergewöhnliches angezeigt. Sonst hat sie keinen Risikofaktor (wir rauchen nicht, sie wird voll gestillt, eigenes Bett im Schlafzimmer, Wabenmatratze, kühles Schlafzimmer, schläft im Pucksack etc.). Nur einen Schnuller hatte sie nicht und hat sie nicht. Jetzt meine Fragen: 1. Für wie groß schätzen Sie das SIDS-Risiko für sie (in Bauchlage) noch ein? Sie ist jetzt gut 6 Monate alt (korrigiert knapp 5,5 Monate). 2. Sehen Sie eine realistische Möglichkeit, sie an der nächtlichen Bauchlage zu hindern? 3. Wäre es sinnvoll, sie gleich auf den Bauch zu legen, damit sie nicht im Tiefschlaf unkontrolliert auf den Bauch kippt? Tut mir leid. Der Text ist etwas lang geworden. Aber ich wollte nichts Wichtiges vergessen. Danke!
Mitglied inaktiv - 05.05.2010, 11:12