Guten Tag, ich war vor kurzem zur Krebesvorsorge beim Gynäkologen. Jetzt habe ich das Ergebniss... Es wurde eine Zellveränderung festgestellt. Ist es wirklich so, dass viele Frauen ca 80 % diese Zellveränderung bekommen und das ca 10-20 % an Krebs erkranken?
Wie kommt es zu dieser Zellveränderung? Ich bin erst 24 Jahre und meine Tochter ist gerade 8 Monate alt, hatte die Schwangerschaft darauf einen Einfluss? Gibt es irgendwelche Risikofaktoren die so eine Zellveränderung auslösen?- Stress...
Kann ich irgendetwas tuen, dass ich nicht zu den Krebespatienten gehöre?- außer die nächste Vorsorge in 3 Monaten.
von
Erdberrrot
am 01.08.2011, 11:23
Antwort auf:
Zellveränderung am Muttermund
Zu Ihren Fragen:
Es wurde eine Zellveränderung festgestellt. Ist es wirklich so, dass viele Frauen ca 80 % diese Zellveränderung bekommen
Die Zahl ist zu hoch, aber es kommt häufig vor.
und das ca 10-20 % an Krebs erkranken?
Aber nicht an Gebärmutterhalskrebs.
Wie kommt es zu dieser Zellveränderung?
Durch Viren (HPV)
Ich bin erst 24 Jahre und meine Tochter ist gerade 8 Monate alt, hatte die Schwangerschaft darauf einen Einfluss?
Werte verbessern sich meist nach einer Schwangerschaft.
Gibt es irgendwelche Risikofaktoren die so eine Zellveränderung auslösen?-
Das Hauptrisiko ist ungeschützter Geschlechtsverkehr.
Wenn die Viren aber nachgewiesen sind, scheint die Verwendung von Kondomen keinen Vorteil zu bringen.
Kann ich irgendetwas tuen, dass ich nicht zu den Krebespatienten gehöre?-
Gesunde Ernährung, stressfreies Leben ist allemal zu empfehlen, Ist aber leine Garantie gegen Krebs.
Etwas Grundsätzliches:
Die Krebsvorsorge des Gebärmutterhalses ist ein sehr sicheres System. Schon beim Verdacht auf eine mögliche Krebsvorstufe, dem Ca in situ bzw. CIN III, kann man durch eine Konisation den betroffenen Bereich mit Elektrokauter oder Laser entfernen. Neben der Entfernung der Zellveränderung werden meist auch die HPViren abgetötet. Durch den Kontakt mit diesen Viren kann der Körper eine Art Immunisierung aufgebaut haben, was einer Impfung vielleicht ähnelt.
Das ist denkbar, gilt aber nicht als gesichert.
Die Konisation kann meist so schonend durchgeführt werden, dass die Veränderungen am Gebärmutterhals nach ein paar Monaten nicht mehr zu erkennen sind. Die Kontrolle durch den Abstrich kann danach weiter problemlos erfolgen, so dass mögliche Rezidive, die eher selten sind, wieder frühzeitig erkannt werden.
Auch bei Ihnen hat das System doch bestens gegriffen. Ich finde das beruhigend. Bleiben Sie weiter in Kontrolle, es handelt sich um eine echte Vorsorge.
Gesicherte Arbeiten über den Profit einer HPV-Impfung nach Konisation liegen mir nicht vor.
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 02.08.2011