Frage: Verdauungsprobleme bei Dreijährigem, was tun?

Hallo, unser Sohn ist 3,5 Jahre alt mit 101 cm und 16 kg. Er ist ein guter Esser, bei Vielfalt und Menge können wir uns nicht beklagen. Leider hat er oft leichte Bauchschmerzen, welche sich durch Trösten und z.B. Fenchel-Anis-Kümmel-Tee aushalten lassen, sowie ausgeprägte Blähungen und schlechten Stuhlgang. Meist ist dieser flüssig (nur selten wässrig) und regelrecht explosiv, wird also von viel Gas begleitet und unter Druck abgesetzt. Häufig riecht der Stuhlgang säuerlich und sieht recht unverdaut aus. Wenn der Stuhlgang doch mal normale Konsistenz hat, ist der Geruch allerdings unglaublich übel, so dass man wirklich an eine krankhafte Veränderung denken muss - wir wurden schon von Personen auch außerhalb der Familie darauf angesprochen. Ich habe dabei das Mikrobiom im Sinn, weil ich unmittelbar vor der Geburt unseres Sohnes wegen vorz. Blasensprungs Antibiotika bekam, welche evtl. auch seine Darmbesiedlung beeinflusst haben können. Zudem habe ich den Eindruck, dass der Stuhlgang in Erkältungszeiten schlimmer wird, oder umgekehrt, dass bei schlechter Verdauung verstärkt Erkältungen auftreten. Mein Mann und ich haben keinerlei Verdauungsprobleme, meine Mutter hat jedoch diverse Unverträglichkeiten. Das Weglassen von Lebensmitteln (z.B. mit Milcheiweiß) hatte bisher wenig Erfolg, wir haben aber nicht viel Gelegenheiten zum Ausprobieren, da unser Sohn im Regelfall in der Kita zu Mittag isst. Weintrauben bringen auf jeden Fall eine Verschlechterung des Stuhlgangs, und auch generell große Obstmengen. Aber auch ohne Obst hat unser Sohn regelmäßig die geschilderten Probleme (und schlechte Laune noch dazu, da er Obst so gerne isst!). Unser Kinderarzt sieht keinen Handlungsbedarf, da die Beschwerden des Kindes nicht besonders ausgeprägt sind. Was raten Sie uns?

von gnurps am 28.12.2020, 17:19



Antwort auf: Verdauungsprobleme bei Dreijährigem, was tun?

Körpergewicht und -länge sind ja okay. Die Probleme kommen sehr wahrscheinlich nicht von Eiweißquellen (Milch), sondern von einer zu hohen Zucker-/Fruchtzuckerzufuhr. Lassen Sie probehalber für ca. 1 Woche sämtlichen Zucker (Obst, Säfte, Süßigkeiten, gezuckerte Joghurts etc.) weg. Auf jeden Fall ist die Situation sicher nicht krankhaft, da Ihr Kind ja normal gedeiht. Die Situation um die Geburt hat damit (jetzt) nichts mehr zu tun.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 28.12.2020