Frage: Geringe frustrationstoleranz

Guten Tag! Mein Sohn ist 11 Jahre alt und hat eine sehr geringe frustrationstoleranz. Er flippt sehr schnell aus, wenn was nicht klappt, schreit dann sehr laut, beschimpft und kann absolut nicht verlieren. Kann man das durch Ergotherapie noch ändern oder was kann man da machen? Vielen Dank für Ihre Antwort! Mfg

von glücklichemama36 am 02.02.2021, 14:12



Antwort auf: Geringe frustrationstoleranz

Hallo, ja, an der Frustrationstoleranz kann man arbeiten, die hängt zum einen oft mit dem Selbstbewusstsein zusammen, welches gefördert werden kann, zum anderen können in der Ergotherapie Regulationsstrategien besprochen und ausprobiert werden, um das Ansteigen des Erregungsgrades (Arousel) selbst zu bemerken und gegensteuern zu können (z.B.mit Strategien wie propriozeptiven Reizen, wie Knautschbälle, Hände gegeneinander drücken, Liegestütze, mit den Händen auf dem Tisch abstützen sodass die Beine in der Luft baumeln, Handmassage, etc., aber auch Adrenalinabbau durch körperliche Aktivität). Das wird als Beratung von jemanden Externen in diesem Alter vermutlich besser angenommen und ernster genommen, als wenn es von zu Hause kommt. Denkbar wären auch Entspannungstechniken einzuüben. Das Reflektieren von unangebrachtem Verhalten erst in ruhigen Momenten, z.B.am Tagesende und besprechen von Alternativen. Ich-Botschaften, gewaltfreie Kommunikation. Beim Kinderarzt Alltagsprobleme zu Hause und in Schule schildern, es geht auch um Prävention von sozialen Problemen in der Schule, falls es da auch so auftritt. Alternativ wäre das sonst bei starken Einschränkungen, Leidensdruck auch ein Thema, welches aus Kinder/Jugendpsychotherapeutischer Sicht bearbeitet werden kann. Alles Gute Kristin Windisch

von Kristin Windisch am 03.02.2021