Frage: Verhalten bei Müdigkeit

Hallo liebes Schlafteam,  ich war hier bisher stille Mitleserin. Immer wieder lese ich aus Rückantworten von Ihnen heraus, dass die Feagestellerinnen gefragt werden, ob das Kind "viel niest oder hüstelt"... können Sie mir bitte kurz erklären, was das auf sich hat? Mein Sohn ist 18 Wochen alt und kein "guter Schläfer"... von Anfang an nicht.  Auch er niest oder hüstelt ab und an... mal mehr, mal weniger. (Das tut er aber auch, wenn er gerade erst nach einer langen Schlafphase erwacht ist.)  Mein Sohn findet tagsüber schwer in den Schlaf und hat auch einen leichten Schlaf. Seit Geburt haben wir schon die verschiedensten Vorgehensweisen (alles mit Bewegung und Nähe verbunden) ausprobiert. Bisher klappte immer was eine bestimmte Zeit und dann habe ich wieder was Anderes versucht.   Aktuell sind wir im dunklen Schlaf-Raum und ich trage ihn auf dem Arm bis er einschläft (mal mit Stillen, mal ohne) und kann ihn dann ablegen. Allerdings meist nicht ohne, dass er mir nochmal aufschreckt. Ich weiß, es klingt verrückt, aber oft biete ich ihm dann kurz nochmal die Brust an und dann kann ich ihn irgendwann erfolgreich schlafend lösen. Dieser ganze Prozess dauert meist so zw. 15 und 30 Minuten. Er macht aktuell am Tag - wenn es gut läuft - drei Schläfchen. Er schläft zweimal kurz (zw. 30 Minuten und einer Stunde) und einmal länger (ca. zwei Stunden).  Bei jedem Erwachen versuche ich, ihn nochmal zum Weiterschlafen zu bewegen. Oft ohne Erfolg. Das ist jedes Mal ein Marathon und man macht es sich zum Wettkampf.    Wenn er dreimal am Tag schläft, ist das vierte Mal schlafen meist mit dem Nachtschlaf verbunden.  Sofern er aber am Abend, also das vierte Mal zu "früh" (d.h. vor 21h) einschläft (je nach Tagesablauf), erwacht er mir nochmal und dementsprechend findet er erst ganz spät in den Nachtschlaf. Wir waren auch schon bei fast Mitternacht.  Das möchte ich gerne irgendwie ändern... eine abendliche Ruhe täte uns Allen gut.  In der Früh erwacht er mir meist zw. 8h und 9h endgültig. Egal, wann wir ins Bett gehen.  (Wobei ich sagen muss, dass die zweite Nachthälfte bei ihm total unruhig abläuft. Oft muss ich da mehrfach nachhelfen... damit er weiterschläft. Sei es mit stillen oder Rumtragen... anders weiß ich mir nicht zu helfen. Ich vermute auch, dass da seine Verdauung arbeitet... er pupst und windet sich. Oft erwacht er und macht Stuhlgang und kann dann erst wieder einschlafen- nach dem Wickeln. ) Insgesamt kommt er auf 12 bis 13 Stunden Schlaf am Tag. Ich weiß, das ist viel zu wenig.  Ich weiß auch, dass er in seinem Alter maximal am Stück 1 bis 1,5 Stunden wach sein sollte. Wir kommen aber oft auf zwei Stunden.  Er lasse ihn, wenn möglich auch nur zuhause schlafen. Kinderwagenausfahrten (Kind schläft) waren/sind selten. Wir haben einen Garten, an der frischen Luft ist er im wachen Zustand. Noch dazu muss ich Ihnen sagen, dass ich keine Trägerin bin. Das ist nicht's für uns. Habe es ausprobiert (mit Trageberatung).    Ich bin irgendwie total verzweifelt, weil ich mich so in das Schlafthema reinsteigere und sich alles nur darum dreht.  Ich habe noch eine Tochter mit 7 Jahren. Sie braucht auch ihre Zeiten und hat Bedürfnisse.    Unsere Familie ist gespalten. Mein Mann sowie Oma und Opa kümmern sich gerade meist um das große Kind und ich bin mit dem Kleinen nur zuhause (damit er seine Ruhe hat. Zuviel Aktion hat er definitiv nicht. Wobei ich meiner großen Tochter natürlich nicht den Mund verbieten kann, wenn er wach ist. Schläft er, "schweben" wir durch die Wohnung.)   Letztendlich habe ich das Gefühl, dass ich den ganzen Tag damit beschäftigt bin, dass der Kleine EINschläft bzw. schläft ...bzw. länger schläft. Dauernd beobachten, tun und machen... um nicht den Moment zu verpassen.    Ich kann nicht mehr. Es belastet mich sehr. (Bei meiner großen Tochter hatte ich dieses "Schlafproblem" nicht, daher ist Alles neu für mich.)    Einen kleinen Einblick habe ich Ihnen gegeben... es ist schwer, Alles zu erwähnen... es würde den Rahmen sprengen.  Über ein Feedback von Ihnen würde ich mich sehr freuen! Vielen lieben Dank und viele Grüße...  A. M. 

von Aulona Metz am 04.07.2022, 10:57



Antwort auf: Verhalten bei Müdigkeit

Liebe Aulona, Ihre Fragestellung ist so komplex, dass ich Ihnen wirklich eine persönliche Beratung via Zoom ans Herz legen möchte. Das könnte Ihnen helfen, das Gedankenkarusell besser in den Griff zu bekommen und den Kleinen so zum Schlafen zu bringen, dass Sie auch wieder Zeit für Ihr Umfeld haben. Babys kommunizieren über Signale, das bedeutet, sie reagieren u.a. mit ihrem autonomen Nervensystem auf Reize. Nicht jedes Niessen ist ein Müigkeitszeichen, aber oft sagen die Kinder damit, dass sie eine Pause in der Interaktion benötigen und dass wir etwas langsamer sein sollten. Nach dem Aufwachen warte ich immer erst etwas, bevor ich mit den Kindern in einen intensiveren Blickkontakt gehe. Schluck auf ist oft nach einer anstrengenden Situation, wie z. B. Flasche füttern. Wichtig ist, dass man so etwas wahr nimmt und den Kindern dabei hilft, aus der Situation heraus zu kommen. Die Babysingnale und der Umgang mit dem Weinen der Babys hängen eng zusammen. Wer mehr dazu erfahren möchte, kann gerne meine Online Babymassagekurse besuchen, denn da lernt man am meisten zu den Signalen. Keine Mama muss ihr Kind tragen, wenn ihr das nicht liegt. Es gibt so viele Bereiche, in denen man Bindungsarbeit leisten kann, ganz besonders auch in den Pflegesituationen auf dem Wickeltisch. Ein Baby sollte auch bei einem normalen familiären Geräuschpegel schlafen können, diesen kennen sie ja bereits aus dem Bauch. Wenn das nicht so ist, lohnt es sich auch hier, noch mal genau hin zu gucken. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und vor allen Dingen auch Freude mit dem Kleinen und stehe für eine umfassendere Beratung gerne zur Verfügung, Margit Holtschlag www.babymassage-duesseldorf.de      

von M. Holtschlag am 04.07.2022