Frage: Arbeiten

Hi Katrin, Ich habe einige Sorgen. Ich werde ab februar wieder auf teilzeit arbeiten, sprich nur Wochenenden ( früh und Spätdienste) . Meine Tochter wird dann 14,5 Monate alt . Sie wird in der Zeit von meinem Mann in unsere Wohnung betreut, ab und zu wird er wahrscheinlich auch zu seinen Eltern fahren. Sie wird von mir auch noch gestillt, was mich nicht stört. Möchte eher bis zur vollendung des 2. Lj stillen. Ich mache mir Sorgen, dass das nicht so gut klappen wird. Ich habe sie bis jetzt nie alleine mit dem Vater gelassen bzw. Nicht so lange, habe Angst dass sie nach mir suchen wird und quasi enttäuscht wird weil ich ja dann nicht komme. Werden Kinder bei solchen Veränderungen traumatisiert?? Ich glaube ich tue mich schwerer von ihr zu trennen als sie von mir. Sie ist ja auch total auf mich fixiert. Sollen wir sie irgendwie an längere Abwesenheiten von mir gewöhnen oder wird das einfach so klappen?? Mit dem Papa kommt sie natürlich sehr gut klar . Sie liebt ihren Papa über alles aber auch dann will sie auch einfach so zu mir. Ich danke schonmal für deine Unterstützung Lg

von Summy67 am 14.01.2020, 02:59



Antwort auf: Arbeiten

Liebe Summy Ich bin davon überzeugt, dass Deine beiden Liebsten ganz prima die Zeit Deiner Abwesenheit für sich füllen können und dass Deine kleine Tochter sich gut mit Papa amüsieren wird ;). Du hast es für Dich bereits erkannt und ausgesprochen :). Die Trennung ist oftmals für die Eltern ein schwereres Kapitel, als für das Kind selbst. Das Gefühl der Ambivalenz zwischen, so vermute ich, einer gewissen Vorfreude und der Lust seiner beruflichen Herausforderung nachzukommen und Abwechslung zu finden und der Wehmut die Zeit mit seinem Kind nicht zu haben. Ich sehe die beste Ressource in Deiner Berufstätigkeit, dass Euer Kind in seinem familärem Umfeld bleiben kann und Du als Mutter die Möglichkeit hast, ansonsten einen ganz "normalen" Alltag mit Deiner Kleinen zu leben. Wie schön :). Vater und Tochter werden ihre eigenen Rituale in Deiner Abwesenheit haben ;). Väter haben oftmals die große Gabe sich ganz konzentriert auf ihr Kind einzulassen und sich durch nichts ablenken zu lassen. Vielleicht können sich die beiden für eine Aktivität begeistern, die sie zukünftig alleine durchführen und damit die Verbundheit einen ganz besonderen Charakter erhält, als dass auch der Tag kurzweilig wird. Eure Stillbeziehung zwischen Dir und Deiner Tochter ist wunderbar. So habt ihr ein schönes Willkommensritual. Als stillende Mutter hast Du im übrigen gesetzlich vorgeschriebene Stilllzeiten, auf die Du einen Anspruch erheben könntest. D.h. Dein Mann kann Deine Tochter zu Dir bringen und Ihr könnt eine Stillmahlzeit ggf. auch vor Ort durchführen. Das selbe gilt für das Abpumpen für Muttermilch, solltest Du hier Bedarf haben. Die Praxis zeigt sich selbstverständlich oft anders- aber vielleicht kannst Du diese Information einmal gebrauchen. Falls ihr ein Familienfoto habt oder Du eines von Dir, dann könnt ihr dies Eurer Tochter zur Verfügung stellen, wenn sie Dich in Deiner Abwesenheit kurz braucht :). Die Trennung kann "geübt" werden. Dafür wäre es gut, wenn Du Dich für anfangs kurze und dann immer länger werdende Momente aus der Wohnung entfernst. Mit einer deutlichen Verabschiedung und einer klaren Ankunft, die Deinem Kind zeigen, dass Dein Wiederkommen verlässlich ist. Die erste Abwesenheit übt mit ca. 10 bis 15 Minuten und steigert langsam. Falls Eure Kleine diese bereits kennt, so streckt die Zeit von Anfang an. Deine Berufstätigkeit wird sich ganz sicher einspielen und auch die Trennungssituation. Aber ihr werdet es ganz sicher gut gestalten und Deine beiden Lieben finden auch ihre gemeinsame Vater- Tochter Zeit :). Wenn Du Fragen hast, melde Dich gerne. Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 16.01.2020



Antwort auf: Arbeiten

Hallo, bei uns wird mein Sohn seit dem vierten Monat von meinem Mann und beiden Großelternpaaren betreut. Ich habe damals auch noch voll gestillt. Für mich war es schwer (und ist es heute, fast anderthalb Jahre später manchmal noch), für ihn anfangs nie, heute nur, bis ich weg bin und manchmal auch gar nicht. Und solange ich gestillt habe, hat er sich bei meiner Rückkehr quasi auf mich gestürzt und getrunken, wobei er in meiner Abwesenheit problemlos die Flasche genommen hat. Du musst darauf vertrauen, dass die zwei gut miteinander auskommen, dann spiegelst Du das auch für Deine Tochter. Üben würde ich nicht, und meiner Meinung nach ist das auch nicht traumatisierend, Du lässt sie schließlich beim Papa und nicht allein. Viele Grüße

von Mamamaike am 14.01.2020, 10:43