Frage im Expertenforum Im Wochenbett und danach an Stephanie Rex:

Baby will tagsüber nicht mehr trinken

Stephanie Rex

 Stephanie Rex
Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Baby will tagsüber nicht mehr trinken

Glückskind1975

Liebe Frau Rex, Unsere Tochter ist jetzt 6 Monate alt und hat folgenden Trink/Essen Rhythmus - Nachts gegen 1 Uhr eine Flache - sie trinkt dann 200ml Pre Milch - Morgens gegen 7:30 eine Flasche - sie trinkt dann 80-100ml Pre Milch - Mittags gegen 11:30 ein ganzes Gläschen Hipp Gemüse Kartoffel Fleisch - Nachmittags so gegen 15:30 eine Flasche - sie trinkt zwischen 50-80ml Pre Milch - Abends gegen 18:30 ein ganzes Gläschen Hipp Abendbrei Gries oder Haferbrei Den nachmittags Obstbrei verweigert sie noch. Jetzt zu meinem Problem :-) Sie trinkt nichts außer Pre Milch. Wasser, Fencheltee, verdünnte Gemüse oder Obstsäfte verweigert sie und auch bei der Pre Milch ist mittlerweile jede Flasche ein langer Kampf (außer der Flasche nachts, die trinkt sie in Rekordzeit). Inklusive der Nachtflasche kommen wir pro Tag mit viel Kampf auf 400-500ml, regelmäßig aber weniger. Ihr Stuhlgang ist zwar regelmäßig aber in letzter Zeit oft hart und sie muss schwer drücken. Früher hat sie ohne Schwierigkeiten getrunken aber seit Beikost Einführung wurde es schwerer (und sie hat gerade ihre ersten beiden Zähne bekommen, war aber total geräuschlos). Wir wollen natürlich gerne bald auf die Nachtflasche verzichten um mehr Schlaf zu bekommen aber da sie tagsüber sonst kaum trinkt habe ich Angst die 200ml nachts nicht mehr zu geben. Wie kann ich sie zum trinken animieren und ihr andere Getränke schmackhaft machen? Wie ändere ich ihren Rhythmus am besten, so das sie die 200ml nachts nicht mehr braucht aber dennoch ausreichend Flüssigkeitsmenge bekommt. Vielen lieben Dank und Gruß Glückskind


Stephanie Rex

Stephanie Rex

Guten Abend liebe Glückskind1975, so wie du es schilderst, hört sich alles völlig normal an. Sobald die Kinder mit Brei beginnen verändert sich ihr Trink - und auch Schlafverhalten. Deine Tochter hat mit ihren Geschmacks nerven und gerade mit sechs Monaten ihrer motorischen Entwicklung sehr viel zu tun. Zusätzlich kommt noch eventuell das Zahnen hinzu. Du siehst, dass deine Tochter aktuell sehr viel mit sich und ihrem Körper neues er fährt und auch verarbeiten muss. Verdünnte Obst und Gemüsesäfte, muss deine Tochter auch gar nicht trinken. Gerade wenn die Zähne kommen, sollte hauptsächlich Milch oder Wasser gegeben werden, damit nicht noch mehr Fruchtsäure oder auch Fruchtzucker die Zähne um spült. Durch einen Obstbrei oder Gemüsebrei bekommen die Kinder ausreichend Vitamine. Trinkmenge ist auch für ein Kind was schon Brei bekommt völlig in Ordnung. Auch in einem Brei ist Flüssigkeit vorhanden. Deine Tochter bekommt abends Brei. Du könntest nach dem Brei versuchen ihr noch eine Flasche zu geben, so dass sie die Nacht Mahlzeit nicht mehr benötigt. Es gibt auch Mütter, die ihre Kinder gegen 22:00 Uhr oder 23:00 Uhr wecken und Ihnen eine Flasche geben, damit sie danach bis morgens durch schlafen. Das Thema schlafen und essen ist tatsächlich bei jedem Kind sehr individuell. Du könntest auch versuchen die 200 ml Nacht Mahlzeit etwas dünner zu halten. Damit meine ich weniger Pulver in die gleiche Wassermenge. Es kann natürlich passieren, dass deine Tochter dann nicht bis morgens durchschläft sondern zwischendurch noch mal Hunger bekommt. Wichtig bei diesem Thema ist natürlich, dass es euch und eurer Tochter gut geht und sie tagsüber ein ausgeglichenes und glückliches Kind ist. Mittags bekommt deine Tochter Kartoffeln und Fleisch. Dies Sind beides Nahrungsmittel, die stopfend wirken. Ich würde dir raten das Fleisch noch einmal auszusetzen und ihr nur Gemüsebrei geben. Manchmal ist ein langsames zu füttern mit wenig Varianten besser für den Magen Darmbereich als ein schnelles. Aktuell gibst du Hipp, vielleicht kannst du versuchen selbst den Brei herzustellen und darauf achten, dass genügend Öl darin enthalten ist. Manchmal vertragen die Kinder selbst gekochtes etwas besser als aus einem Gläschen. Natürlich sollte deine Tochter tagsüber auch genug Bewegung haben um die Darmperistaltik anzuregen. Hierfür kannst du auch verschiedene Beinübungen wie Fahrradfahren oder ganz normales strampeln mit ihr durchführen. Vielleicht hilft auch deiner Tochter eine Bauchmassage mit einem Fenchel Kümmel Öl oder auch ein Wärmekissen. Du merkst, es gibt verschiedene Möglichkeiten um ein Thema anzugehen. Schau einfach welches für dich und deine Tochter das beste sein wird. Alles Liebe! Steffi Rex


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