Mitglied inaktiv
Hallo, mein Kleiner ist jetzt 11 Monate, als er 4 Mo. war machte ich viele Fehler und hörte viel zu viel auf andere wodurch max nicht mehr an der Brust trank (Saugverwirrung). Jetzt so lange danach sucht er immer wieder meine Brust, allerdings will er nicht saugen sondern beisst. Weiß ja nicht mehr das er saugen müsste.Ich hatte immer das Gefühl das ich versagt habe, denn ich bin mir sicher das eine Frau die Mutter geworden ist von der Natur aus so gerichtet ist das sie ihr Kind säugen kann.Bis mind. 6 Mo. wollte ich unbedingt stillen, leider hab ich mich damals nur bei meiner Mutter bzw. Nachbarin erkundigt und wusst nicht mal das es eine Stillberatung gäbe.Ich möchte also damit sagen das ich ihn gerne wieder stillen möchte, aber wir möchten jetzt wieder schwander werden, das heißt kann ich überhaupt wieder anfangen Max zu stillen, bzw. ist er ratsam, da wir ja wieder in absehbarer Zeit schwander sind????? Danke Lg Maria
Kristina Wrede
Liebe Maria, Du hast es nicht besser gewusst und deshalb solltest Du dich jetzt nicht schuldig fühlen. Lass deine Gefühle der Trauer zu, aber bleibe nicht dort stehen. Du hast viele Möglichkeiten, deinem Kind Liebe, Nähe, Geborgenheit und Trost zu geben, auch wenn Du nicht mehr stillst. Nicht nur stillende Mütter sind gute Mütter. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Außerdem ist es sehr fraglich, ob dein kleiner Max nach so langer Zeit die Brust wieder akzeptieren wird und lernt, die Brust wieder anzunehmen und daraus zu trinken. Dann ist es auch noch so, dass während einer neuen Schwangerschaft die Milch zurück gehen kann und sich auch nicht steigern lässt. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die mit dir zusammen in aller Ruhe besprechen kann, ob es sinnvoll ist, zu relaktieren. Lieben Gruß, Kristina
Die letzten 10 Beiträge
- Hand Fuß Mund unfreiwillige Stillpause
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?
- Nur im Schlaf trinken
- Zu viel Stillen?