Wie kann ich die Milchbildung steigern?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Wie kann ich die Milchbildung steigern?

Hallo liebes Stillberaterteam, mein Sohn ist jetzt 10 Tage alt und wurde per Kaiserschnitt entbunden. Am Mittwoch hatte ich den Milcheinschuss und Donnerstag wurden wir aus dem Krankenhaus entlassen. Am Freitag konnte ich ihn noch voll stillen ohne zuzufüttern und er hatte von Freitag zu Samstag 40g zugenommen. Von Samstag zu Sonntag hat er jedoch wieder 60g abgenommen. Ich bin häufig stundenlang am stillen und er saugt auch, aber trinkt nicht richtig. Am Montag meinte meine Hebamme, dass ich jetzt doch zufüttern müsste, da er nicht weiter abnehmen sollte und zunehmen muss. Ich stille ihn immer, manchmal 2 h, bevor ich ihm das Fläschchen gebe. Mittlerweile benötigt er 5 bis 6 Flaschenmahlzeiten (ca 80-100ml). Ich habe das Gefühl, dass ich immer weniger Milch habe, da er das Fläschchen immer häufiger benötigt und er nicht effektiv an der Brust trinkt und somit auch die Nachfrage an Milch nicht besteht. Ich würde gerne voll stillen. Anderseits muss ich doch aber zufüttern, da er nicht satt wird und immer weiter an Gewicht verlieren würde. Gibt es irgendetwas, was ich tun kann um die Milchbildung wieder anzuregen? Wie könnte ich ihn animieren, dass er an meiner Brust richtig trinkt? Gibt es überhaupt noch Hoffnung, dass ich noch stillen kann oder ist es sinnvoller abzustillen? Liebe Grüße Marie

von Marie am 21.12.2016, 12:24



Antwort auf: Wie kann ich die Milchbildung steigern?

Liebe Marie, die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Du hast das Pech gehabt, schlecht beraten worden zu sein, doch tatsächlich besteht Hoffnung. Dazu möchte ich dich zu allererst ermutigen, nach einer Stillberaterin in eurer Nähe zu schauen. "Nah" kann auch 1 Stunde entfernt sein - es lohnt sich allemal!! Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Da dein Kind prinzipiell ja noch stillt, hast du wirklich recht gute Chancen, denn es geht darum, deine Milchproduktion zu steigern. Dazu hilft viel viel viel stillen, und das machst du ja auch. In der Tat trägt auch intensiver Hautkontakt dazu bei, dass die Kleinen besser trinken, darum hilft es euch beiden, wenn ihr viel Zeit miteinander (fast) nackig im Bett kuschelnd verbringen könnt. Ich würde auf alle Fälle keine Flasche und keinen Schnuller geben und mit einem Becher oder dem Brusternährungsset arbeiten. Wenn du bei Youtube die Stichworte "Cup feeding" und "baby" eingibst, kannst du viele Videos finden auf denen zu sehen ist, wie das geht. Es ist in der Regel von Fütterer und Kind wirklich schnell gelernt. Außerdem solltest Du regelmäßig pumpen, um die Milchmenge zu steigern, bis dein Kind gelernt hat effektiv zu trinken. Du kannst es schaffen, da bin ich fast sicher!!! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 21.12.2016



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