Mitglied inaktiv
Hallo, hab ein paar Fragen zum Thema stillen und drumherum. Mein Sohn ist jetzt fast 11 Wochen und ich stille ihn voll. Tagsüber kommt er fast jede Stunde mal auch nach 2 Stunden. Seit ca 1 Woche spuckt er nach jeder Mahlzeit wieder fast alles aus - ist das normal? Er ist auch nach mind. einer halben stunde wieder quengelig und weint, meist kann ich ihn nur mit anlegen beruhigen. Wird er nicht satt? Es gibt auch Momente, wenn ich ihn hochnehme zum aufstossen da weint er plötzlich so doll das ich denke ihm fehlt was. Vielleicht könnt ihr ein paar Tipps geben und meine Fragen beantworten. Danke Euch! Jessica
? Liebe Jessica, häufiges Stillverlangen, vor allem mit etwa zehn bis zwölf Wochen ist keine Seltenheit und es gibt keinen Grund, das Kind hinzuhalten und zu versuchen, die Stillabstände zu verlängern. Spucken ist bei einem gut gedeihenden Baby in der Regel ein lästiges Wäscheproblem, aber kein gesundheitliches Problem. Da Ihr Kind jedoch recht viel spuckt, sehr unruhig ist und beim Aufstoßen weint, sollten Sie unbedingt zur Kinderärztin/arzt gehen und kontrollieren lassen, ob eventuell eine Refluxproblematik besteht. Als Ursache für das Zurückfließen der Nahrung (Reflux), wird eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels angenommen. Milde Formen von Reflux sind in den ersten fünf Monaten sehr häufig und werden fast als normal betrachtet. Ein klinisch bedeutsamer, behandlungsbedürftiger Reflux kommt bei einem von 500 Babys vor (NMAA Talkabout Nov. 1996, Lesley Taylor). Die bei Babys mit Verdacht auf Reflux immer wieder vorgeschlagene Umstellung von Muttermilch auf künstliche Säuglingsnahrung kann die Situation eher verschlimmern als verbessern. Studien ergaben, dass gestillte Babys weniger zu Reflux neigen als Babys, die künstliche Säuglingsnahrung erhalten (Heacock 1992). Es wird angenommen, dass ein Grund für Reflux eine verzögerte Entleerung des Magens ist und da Muttermilch den Magen doppelt so schnell verlässt wie künstliche Säuglingsnahrung ist das Stillen gerade günstig, da der Magen schneller geleert wird. Dies ist aber nach Andicken der Milch nicht mehr der Fall. Ich zitiere Ihnen auch zum Thema „Andicken der Nahrung" aus dem "Breastfeeding AnswerBook" Ausgabe 1997: „Die Einführung von fester Kost, um die Nahrung "anzudicken" und so das Spucken zu verhüten, beeinträchtigt das Stillen bei einem Baby, das jünger als sechs Monate ist, da die Muttermilch im Speiseplan des Babys ersetzt wird und die Milchmenge der Mutter abnimmt. Eine zu frühe Einführung von fester Kost gefährdet das Baby auch deshalb, weil erbrochene, feste Nahrung, die das Körpergewebe reizt, möglicherweise in die kindlichen Lungen eingeatmet (aspiriert) wird." Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Hier ist dann auch die Kontrolle des Saugverhaltens und der Anlegetechnik durch eine Stillberaterin unbedingt anzuraten. Achten Sie in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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