Stillhäufigkeit

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Stillhäufigkeit

Meine Tochter (1. Kind) ist nun 3 Wochen alt und alles ist noch etwas ungewohnt für uns. Sie war 4 Wochen zu früh und am Anfang hat es mit dem Stillen schlecht geklappt, weil sie zum Saugen noch so schwach war. Mittlerweile geht es eigentlich ganz gut, aber sie kommt sehr oft ( alle 2h, auch nachts.) Dann trinkt sie häufig aber nun ca. 10 min und schläft dann wieder ein. Trotz zwischendurch wickeln etc. kriege ich sie dann nicht mehr an die Brust. Weil sie aber eben nicht so viel getrunken hat, kann es sogar vorkommen, dass sie dann nach 1 h wiederkommt. Ist es o.k., nach ihrem Rhythmus zu gehen und jederzeit anzulegen, auch wenn die Abstände sehr kurz sind oder muss man sie an größere Abstände gewöhnen?

Mitglied inaktiv - 17.03.2008, 16:14



Antwort auf: Stillhäufigkeit

Liebe fantsypucki, ein Neugeborenes sollte in der ersten Zeit 10 bis 12 Mal in 24 Stunden stillen, also wirklich ziemlich häufig. Insofern verhält sich dein Baby ganz normal. Es dauert einige Wochen bis zu ein paar Monaten, bis Babys mit größeren Abstände zwischen den Mahlzeiten klarkommen. Bedenke, dass es ja fast 9 Monate lang ununterbrochen von dir ernährt wurde, da sind 2 Stunden jetzt schon eine super Leistung! Wenn deine Kleine 15 Minuten lang trinkt, dann ist das schon ok, solange sie das nicht nur alle 4 Stunden, sondern eben eher stündlich macht. Viele kleine Mahlzeiten sind genau das, was ein Baby braucht, denn sein Magen ist gerade mal so groß wie ein Ping-Pong Ball und Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut. Normal sind Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster Phasen. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass dein Baby durch den Stillmarathon deine Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Ob es genug Milch bekommt und gut gedeiht, kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 17.03.2008



Antwort auf: Stillhäufigkeit

Hallo, das klingt alles sehr bekannt... war bei meinem ähnlich! Ich habe immer nach Bedarf gestillt, was natürlich auch anstrengend ist, doch viel passt in den kleinen Magen halt nicht rein, dann dämmern sie mal unterm Trinken weg, dann wachsen sie mal wieder... so ist auch gewährleistet dass die Milchproduktion immer schön angekurbelt wird. Rhythmus und Stillhäufigkeit haben sich bei uns echt oft geändert, doch ich bin eigentlich immer nach meinem Kleinen gegangen. Viel Glück!

Mitglied inaktiv - 17.03.2008, 17:01



Antwort auf: Stillhäufigkeit

vielen Dank für die ausführliche Antwort; das ist echt klasse, dass man hier so beraten wird, denn es gibt ja soo viele Fragen. also danke!!!

Mitglied inaktiv - 18.03.2008, 15:49