Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Stillen

Larissi29

Beitrag melden

Hallo. Mein Sohn ist 5 Wochen alt. Ich hatte eine Sectio. Bei 37+1. Nach der Geburt hatte er kurzzeitig Probleme mit seinem Blutzucker. Ich hatte GDM ohne Insulin und mit guten Blutzuckerwerten. Wir wurden nach 3 Tagen entlassen. Ich habe von Beginn an gestillt, jedoch musste wegen des Blutzuckers zugefüttert werden da ich nur Tropfenweise Milch hatte am anfang. Ich habe dann im KH angelegt, gepumpft usw. Er hatte dann 10% Gewichtsabnahme im KH daher dringend weiter mit dem zufüttern lt Ärzten, Zu Hause ging es dann weiter so. Meine Milch wurde etwas mehr und die Hebamme meinte Pre Milch weg und nur stillen. Nach 3 Tagen Gewichtskontrolle. Schock! 210 Gramm abgenommen. Sofort wieder mit Pre Milch gestartet. Seither Gewichtszunahme top. Ich habe nun immer gestillt und zusätzlich Pre Milch gegeben. Stillgewicht war kein Unterschied zu vorher und nachher. Beim pumpen bekam ich nie mehr als 30 ml raus. Er hatte immer hunger nach dem stillen und trank noch seine Pre Milch danach. Nun hatte ich vor einer Woche eine Mastitis links und sollte abstillen mit Salbeitee. Dies habe ich gemacht. Nach 3 Tassen Salbeitee kam keine Milch mehr beim ausstreichen. Davor auch nur Tropfenweise.Ich habe keine Beschwerden mehr in der Brust. Jedoch geht es mir psychisch nicht gut. Ich hätte meinem Sohn gerne mehr Muttermilch gegeben aber es ging nicht. Ich überlege ob ich mich nicht nochmal quäle und versuche wieder Milch zu bekommen. Ich bin total durch den Wind.... Lg Larissa


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Larissa, ich kann dich gut verstehen und möchte dich ermutigen, wirklich in Ruhe in dich zu hören. Du hast gekämpft um die Stillbeziehung und hast deinem Baby den bestmöglichen Start geschenkt. Wenn dein Kind jetzt gut zunimmt und du zufrieden bist, dann ist alles in bester Ordnung. Wenn du jedoch wirklich trauerst um die Stillbeziehung und gerne wieder stillen möchtest – PROBIER es. Theoretisch wäre es sicherlich möglich, die Milchmenge zu steigern, ob dein Kind die Brust noch einmal akzeptiert, ist nicht sicher. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße, ich wünsche dir alles alles Gute! Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.