Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillen als????

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Stillen als????

Mitglied inaktiv

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Mein Sohn ist 22 Monate alt und seit ca 12 Monaten stillen wir nur 2 mal täglich zum Einschlafen und dann noch um 6:00 im Halbschlaf. Jetzt plötzlich will er ganz bewußt gestillt werden vormittags und nachmittags und verlangt energisch den Busen. Ehrlich - in der Öffentlichkait ist es mir peinlich, aber noch mehr mache ich mir Sorgen warum. Am Hunger kann es doch nicht liegen. Ich hoffe jetzt langsam abzustillen und nicht noch intensiver einzusteigen.


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Liebe Luisi, das Stillverhalten unserer Kinder unterliegt immer wieder großen Veränderungen und so gibt es Zeiten, in denen die Kinder wieder häufiger gestillt werden mögen und andere, in denen das Stillen deutlich seltener ist. Da unsere Kinder jedes einzelne eine eigene Person ist, lassen sich zwar generelle Tendenzen beschreiben, aber wie es bei einem bestimmten Kind verlaufen wird, kann niemand vorhersagen. Lernt Dein Sohn gerade etwas Neues? Entwicklungsschübe kündigen sich häufig durch gehäuftes Stillen und Suchen nach Nähe an. Auch ein neuer Zahn, kann zu vermehrtem Stillverlangen und Ablehnung von fester Kost führen. Das Gleiche gilt, wenn ein Kind sich nicht wohl fühlt, weil es z.B. eine Erkältung ausbrütet. Mit Sicherheit wird sich das Stillen auch bei deinem Sohn wieder reduzieren, doch wann und wie schnell kann niemand wissen. Er ist ja schon so groß, dass er verstehen kann, wenn du Regel bzgl. des Stillens aufstellst. Z.B. "wir stillen nur zuhause" kann ein Kind in dem Alter bereits lernen. Auch andere Abmachungen kannst du mit ihm treffen (z.B. "wir stillen nicht am Essenstisch"). Helfen könnte auch die Ablenk-Methode oder die Alternativen-Methode. Dabei hat dein Kind entweder ganz offen die Wahl, ob es trinken oder etwas anderes, viel tolleres mit dir machen darf (z.B. dich frisieren, schminken etc...) oder du versuchst es mit einer der Aktivitäten, die dein Kind liebt, abzulenken von seinem Wunsch zu stillen. Auf jeden Fall ist nichts "krankes" oder "falsches" am Verhalten deines Sohnes. Darum musst du es nicht "bekämpfen", sondern kannst es allenfalls in andere Bahnen lenken, so dass dein Bedürfnis nach weniger Stillen genauso berücksichtigt wird wie sein Bedürfnis. Eine mögliche Alternative wäre auch ihm die Brust zum kuscheln anbzubieten, ohne dass er trinkt. Mein eigener Sohn hat das innerhalb von 2 Tagen akzeptiert, als ich das eingeführt habe. Wenn er arg gemeckert hat, dann durfte er "5-4-3" machen, also einen Countdown-Trinken. Das war ihm meist dann auch genug und so konnte er sich langsam vom Stillen lösen und zum Kuscheln finden. Lieben Gruß, Kristina


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