Vroni1990
Liebe Biggi, Ich stille meine 5,5 Monate junge Maus voll, wir haben aber vor drei Tagen mit ein paar Löffelchen Pastinake angefangen (sie ist seit Wochen sehr interessiert am Essen und guckt uns jeden Bissen neidvoll ab ;)). Sie wiegt nun 8290g bei ca. 65cm, ist also groß und schwer. Kann ich sie überfüttern, mit dem Stillen? Sie trinkt oft nur relativ kurz (unter 5 Minuten), aber meist beide Seiten, im Schnitt alle 2,5 bis 3 Stunden. Mein Milchspendereflex ist aber auch recht ausgeprägt und kommt in rascher Folge, so mein Eindruck. Sie wirkt fröhlich und zufrieden, weint wenig, dreht sich ganz fleißig auf den Bauch und ist motorisch gut entwickelt, bewegt sich auch gerne und viel. Ich würde sie niemals vor Hunger schreien lassen, aber bin von meinem Umfeld etwas verunsichert, ob ich sie nicht überfüttere. Kann ich etwas falsch machen, auch in Verbindung mit dem Beikost-Start? Einschlafstillen ist inzwischen eher die Ausnahme geworden, meist dockt sie bewusst ab und macht dann die Augen richtig zu. Teilweise braucht sie die Brust aber schon noch um sich zu beruhigen. Lieben Dank für die Antwort!
Liebe Vroni1990, die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. ALLE Stillexperten sprechen sich für das Stillen nach Bedarf aus, ohne Mindestabstand und Kontrolle! Lieben Gruß Biggi
Die letzten 10 Beiträge
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?
- Nur im Schlaf trinken
- Zu viel Stillen?
- 4 Wochen altes Baby nimmt zu wenig zu