Whistle
Hallo liebe Stillberaterinnen, ich hatte mich schon einmal gemeldet, weil mein Kleiner nicht an die Brust wollte. Wie es sich heraus gestellt hat, musste er einfach etwas wachsen, damit er alles umfassen kann. Auf einmal hat es geklappt, ohne weitere Maßnahmen ergreifen zu müssen. Das hat uns aber vor neue Herausforderungen gestellt. Ich wette die Frage nach den Schmerzen bei den Anfängen des Stillens wird oft gestellt. Ich selbst habe online auch schon viel darüber gelesen. Die Hauptaussage ist wohl: Zähne zusammen beißen... irgendwann wirds besser... Aber das hat sch bei mir als schwierig heraus gestellt. 1. Der kleine war bei seinem Stillstart 7 Wochen alt und hat ordentlich Hunger. 105 ml trinkt er alle 3 Stunden. Abends verlangt er sogar mehr. Aber leider hat sich kurz vor dem Start meine Milch reduziert, weil er so akute Windpocken bekam und ich mit ihm ins KH musste. In den 9 Tagen dort bin ich beim abpumpen aus dem Rhythmus gekommen. Ich versuche immer noch die Milchmenge zu steigern. Überall heißt es nicht mehr abpumpen und mit Flasche füttern, sondern so oft wie es geht anlegen. Aber das schaffe ich einfach nicht, denn... ... 2. Sind die Schmerzen in der BW so verdammt groß. Ich habe gelesen, dass das jede Frau mit macht, aber da lese ich immer nur etwas vom Ansaugschmerz. Bei mir ist das ein konstanter, anhaltender, ziehender Schmerz, der von Mal zu Mal stärker wird. Nachts gönne ich mir eine Stillpause, weil ich sonst Wahnsinnig werden würde. in der Früh ab 6 Uhr wird wieder angelegt. Da darf er 20 Minuten pro Seite Saugen, Danach ist er aber dann immer noch nicht satt und verlangt sofort nach mehr. Er bekommt abgepumpte Milch. Da ist der Schmerz noch ertragbar, aber spätestens Mittags sieht es dann so aus: Wenn es gut läuft saugt er 10 Minuten an der 1. Brust. Ich versuche die Zeit über den Schmerz wegzuatmen und verkneife mir vor Schmerz aufzuschreien. Ich lasse ihn dran bis ich es nicht mehr aushalte, dann wechsel ich die Seite. Doch irgendwann fängt er dort an zu quängeln. Ich nehme an, dass liegt an mir, weil ich angespannt bin. Er saugt zwar noch, lässt aber immer wieder los. Ich muss ihn wieder führen, er muss wieder ansaugen... Nach nur wenigen Minuten muss ich das Stillen beenden, weil ich die Schmerzen nicht mehr ertrage. Während sein Vater sich um den kleinen kümmert, breche ich weinend zusammen. Ich weine hier nicht wegen der Schmerzen, sondern weil ich das Gefühl habe, wenn ich die Schmerzen nicht aushalte, versage ich. Als würde ich meinen Kleinen im Stich lassen. Gleichzeitig, habe ich Angst, weil ich nicht weiß wie lange ich das noch durch halte. Immerhin scheinen alle anderen Frauen, die sich online äußern das für ihre Kinder durch zu stehen... nur ich nicht. Das geht jetzt seit fast 2 Wochen so. Die Schmerzen bessern sich nicht, dabei arbeite ich wie wild mit Lanolin und erwärme die Brust so oft ich vor dem Stillen kann. Unsere Lieblings Stillposition ist die Rücklage (hoffe das heißt so korrekt). Wir wechseln aber auch oft in die Bauchlage. Es ist was mein Problem angeht, aber egal in welcher Lage er liegt. Der Ablauf bleibt gleich. Ich verzweifle. Ich habe keine Hebamme mehr, weil wir keine Besuche mehr haben. Er ist ja auch schon über 2 Monate alt. Meine Frage(n): Ist diese Art des Schmerzes wirklich nochmal? Die BW sind nicht entzündet tun, aber trotzdem so weh. Noch häufiger Anlegen um die Flasche wegzulassen, stehe ich nicht durch... Ich mache diesen Fehler bewusst, weil ich das körperlich und nervlich nicht aushalte. Könnten die Schmerzen durch falsches Anlegen verursacht werden? Wie lange sollte es dauern, bis die Schmerzen weniger werden? Und kann ich diesen Punkt überhaupt erreichen, weil ich doch immer wieder schwach werde und ihm die Flasche nach dem Stillen gebe? Zur Info nach jedem Stillen, pumpe ich ab. Der Zeitaufwand ist enorm. Ich bin für jeden Tipp dankbar!!! Liebe Grüße!
Liebe Whistle, lass Dich erst einmal fest in den Arm nehmen! NEIN!!! Du musst den Schmerz nicht aushalten, Stillen sollte nicht schmerzen, da stimmt ganz sicher etwas mit der Saugtechnik nicht! Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Es wäre deshalb sinnvoll, wenn Du einmal versuchen würdest, einen schnellen Termin mit einer Kollegin vor Ort auszumachen, die Dir dann genau zeigen kann, wie Du Dein Baby korrekt anlegen musst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Solange nicht die Ursache der schmerzenden Brustwarzen beseitigt ist, sind alle Tipps wirklich nur Kosmetik und bringen keine langfristige Lösung! Bis du eine Kollegin gefunden hast, hier einige Tipps in Sachen Anlegetechnik: Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen", das du dir bei La Leche Liga herunterladen kannst: http://lalecheliga.de/images/Infoblaetter/LLL_Anlegen_und_Stillpositionen.pdf Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter
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