Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schmerzen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schmerzen?

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Hallo Biggi, mein Sohn ist nun fuenf Wochen alt und ich habe praktisch staendige Schmerzen in den Bruesten, fast so, als ob ich staendig eine latente Brustentzuendung haette. Das ganze wird bei Stress merklich schlimmer, die schmerzenden und brennenden Stellen werden rot und ziemlich warm, jedoch kann ich keine Verhaertung oder Knubbel feststellen. Vor zwei Wochen hatte ich dann auch eine "richtige" Brustentzuendung, diese wurde aber durch haeufiges anlegen und Waerme/Kaelte wieder besser, nach zwei Tagen war ich auch wieder fieberfrei, mein doc meinte, mehr muss nicht gemacht werden. Gibt es da eventuell eine Zusammenhang? Eine nicht ganz ausgeheilte Brustentzuendung? Ich muss dazu noch sagen, mein Sohn hat einige Problemchen beim andocken, sein Zungenbaendchen ist zu kurz und die Nasenscheidewand ist so gebogen, dass die linke Nasenseite komplett verschlossen ist. Eigentlich dachte ich dass ich das im Griff haette, ich habe ja schon sechs Kinder problemlos gestillt, und ansonsten nimmt er ja recht gut zu, bei der Geburt vor vier Wochen wog er 4620g, jetzt 5560g, genuegend Milch scheint er zu bekommen. Ich frage mich eben nun, ob es hier einen Zusammenhang mit den schmerzenden Bruesten geben koennte, da sich das anlegen wirklich schwieriger gestaltet und er auch merklich mehr Luft beim trinken schluckt und so die Brust eventuell gar nie richtig leer wird? Ich bin um jeden Ratschlag dankbar, denn die Schmerzen sind bald unertraeglich und ich stehe kurz vor dem aufgeben, obwohl ich das doch ueberhaupt nicht moechte... liebe Gruesse kirsy


Biggi Welter

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Liebe Kirsy, aus der Ferne lässt sich leider nicht viel sagen, es ist deshalb unbedingt wichtig, dass Sie sich an eine kompetente Beraterin vor Ort wenden, die Sie und Ihr Kind SEHEN kann. Es kann schon sein, dass die Brustentzündung nie ganz verheilt ist und immer wieder aufflammt. Die Übergänge zwischen Milchstau und Brustentzündung sind fließend. In beiden Fällen ist die Brust (an einer Stelle oder komplett) hart und schmerzt. Es kann rote und heiße Bezirke geben. Bei einer Brustentzündung kommen dann immer noch Fieber und eventuell auch Kopf und Gliederschmerzen, wie bei einer Grippe dazu. Um eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen) Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Außerdem sollte beim Auftreten der oben genannten Symptome ein Arzt aufgesucht werden, da unter Umständen Medikamente erforderlich sind. Eine Brustentzündung ist KEIN Grund zum Abstillen. Ist denn ein Soor ausgeschlossen worden? Weitere gezielte Hilfe kann Ihnen wirklich am besten eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Liebe Grüße, Biggi Welter


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