Frage: Schmerzen beim Stiilen

Hallo, wieder eine der häufig gestellten Fragen. Vor 5 Tagen wurde unsere zweite Tochter geboren. Sofort nach dem ersten anlegen traten die selben Probleme auf wie bei der ersten Tochter. Ich habe extreme Schmerzen beim stillen. Es fühlt sich an wie Messerstiche in der Brust, die mich am ganzen Körper verkrampfen lassen. Beide Brustwarzen sind mittlerweile offen und bluten. Da ich beim ersten Stillkind Anlegefehler oder Saugfehler vermutete schloss ich mich damals einer Stillgruppe, geleitet von einer Stillberaterin an. Diese fand alles korrekt. Die Schmerzen haben damals ca. 6 Wochen angehalten, danach ging das Stillen problemlos. DA ich es vor Schmerzen in der Anfangsphase oft nicht ausgehalten habe, habe ich die Milch abgepumpt und per Flasche gegeben. Diesmal will ich versuchen, die Schmerzen auszuhalten und hoffe dadurch die Schmerzphase zu verkürzen. Aber vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit, ein homäopathisches Medikament vielleicht, das die Heilung beschleunigt. Beim ersten Kind habe ich es unter anderem mit Rotlicht, Johanneskrautöl, Wollfett, Muttermilch auf den Brustwarzen, alles jeweils fruchtlos, versucht. Muttermilch ist im Überfluß vorhanden. Sobald meine Tochter auch nur einen Piep loslässt, fließt mir die Milch aus der Brust. Ich hoffe auf recht zahlreiche Tipps! Ach ja, für die eventuelle Kontaktaufnahme mit einer Stillberaterin meinen Wohnort: 35398 Gießen Gruß Christiane

Mitglied inaktiv - 10.05.2002, 15:39



Antwort auf: Schmerzen beim Stiilen

Liebe Christiane, erst einmal meinen herzlichen Glückwunsch! So wie ich eure Situation einschätze, wäre es gut, wenn Du dich so rasch wie möglich an eine Stillberaterin vor Ort wenden könntest, die dir genau zeigt, wie richtig angelegt wird und woran Du erkennst, dass deine Tochter korrekt saugt. Bitte wende dich an Frau QUELL, Angelika, Tel.: 0661‑46548, sie kann dir sagen, welche Beraterin die Nächste ist. Wunde Brustwarzen entstehen nämlich nicht dadurch, dass eine Baby lange und häufig an der Brust trinkt, sondern fast immer dadurch, dass das Baby entweder falsch angelegt ist und/oder falsch saugt. Nur kann ich hier am Bildschirm nicht beurteilen, wie das bei euch aussieht. Bitte KEINEN Schnuller und auch keinen Fläschchen in der jetzigen Situation. Tee oder Wasser braucht das Baby ohnehin nicht und Schnuller und künstlicher Sauger können das Saugverhalten negativ beeinflussen. Bis Du Kontakt zu einer Stillberaterin aufnehmen kannst, hier schon einmal eine Beschreibung des richtigen Anlegens: Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Babys seinen Mund weit öffnet ‑ wie zum Gähnen. Dann ziehst Du es rasch an die Brust. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt“ und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Dein Baby liegt mit dir Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper Dir zugewandt ist. Sein Kopf ruht in Deiner Ellenbeuge, sein Rücken wird von Deinem Unterarm gestützt und Du hältst seinen Po oder Oberschenkel mit Deiner Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren“, das Du bei jeder La Leche Liga‑Stillberaterin beziehen kannst. Ist das Baby richtig angelegt und saugt es korrekt, tut das Stillen normalerweise nicht weh. Wenn beim Anlegen Schmerzen auftreten, solltest Du das Baby abnehmen (den Saugschluss vorher lösen) und es neu anlegen. Um deine verletzten Brustwarzen schneller heilen zu lassen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Wende dich bitte wirklich an eine Stillberaterin bei dir in der Nähe. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 14.05.2002



Antwort auf: Schmerzen beim Stiilen

Hallo Christiane, Schrecklich! Ich hatte das gleiche Problem. Nach ewigem Probieren war die einzige Hilfe Bebanthen Wundsalbe und Stillhütchen. Nachdem die Warzen wenigstens nicht mehr offen waren, hörte auch der Schmerz in der Brust auf. Vielleicht hilft es Dir auch, ich habe leider erst sehr spät damit angefangen u nd darum auch die ersten drei Monate Probleme gehabt. Aber jetzt ist es toll!! Alles Gute, Sonja

Mitglied inaktiv - 10.05.2002, 16:00



Antwort auf: Schmerzen beim Stiilen

Hallo Christiane, ich hab mal in meinem schlauen Buch nachgeschaut (Frauenhandbuch der Homöopathie) und das sagt: bei aufgesprungenen Brustwarzen, die stechenden, brennenden Schmerz verursachen hilft Sulfur C6. Du mußt entweder 5Globuli oder 1Tablette alle 4 Stunden bis zu max. sechs Dosen einnehmen.Viel Glück, wird schon werden. Sabine

Mitglied inaktiv - 12.05.2002, 21:10