Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Noch so oft stillen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Noch so oft stillen?

Mitglied inaktiv

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Vor 8 Wochen gebar ich einen gesunden Jungen. Er ist unser drittes KInd. Meine zwei Mädchen, schliefen im Alter von 8 Wochen ihre 8 Stunden in der Nacht, dann stillen, dann nochmals 4-5 Stunden schlafen. Unser Yannis, kommt tag und Nacht alle 3 Stunden. Ist das zuviel, wenn ich Ihn dann anlege, muss ich angangen, Ihn hinaus zu zögern, ,oder kann ich so weiter stillen? LG und Dankeschön


Biggi Welter

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? Liebe Ewigerkinderwunsch, ich würde sagen, Ihre beiden Mädels haben Sie verwöhnt:-) So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und Abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal `mehr Milch bildenA und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Lassen Sie sich von Ihrem Kind leiten, alle Stillexperten empfehlen das Stillen nach Bedarf für die gesamte Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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