Hallo Biggi,
gestern Nacht hat mein Sohn (19 Wochen) zum ersten Mal 8 Stunden am Stück geschlafen (bis ich ihn heute um 5.30 erschrocken zum Trinken weckte....). Sonst schlief er immer maximal 6h am Stück. Ich vermute, dass es an der gestrigen Auffrischimpfung lag (oder?????). Was geschieht denn mit der Milchbildung, wenn die Brust so lange nicht entleert wird. Geht sie dann zurück????
Tagsüber lasse ich ihn so alle 2-3 Stunden an die Brust. Meist sehr bald, wenn er quengelt. Ist das zu häufig? Bekommt er so genügend fette Milch?
Und noch was zum Abbpumpen: Mit der elektrischen Milchpumpe sowie mit der Avent-Handpumpe bekomme ich nur sehr wenig Milch heraus (bekommt mein Baby mehr???) Wie kann ich das verbessern, da ich mal gerne einen kleinen Vorrat pumpen würde? Nehme ich meinem Sohn so Milch weg? Ist es in dem Alter noch zu erwarten, dass er, wenn er mal aus der Flasche trinkt nicht mehr an die Brust will??
vielen Dank
B
Mitglied inaktiv - 13.02.2003, 10:57
Antwort auf:
Nächtliches (Nicht-)Stillen, Abstand zwischen den Mahlzeiten
?
Liebe Bea,
es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Kind nach einer Impfung auch mal etwas länger schläft und das ist dann sicher kein Grund, dass die Mutter sich Sorgen um ihre Milchmenge machen muss. Allenfalls kann es passieren, dass die Brust zu spannen beginnt, weil sie auf solche plötzlichen Veränderungen nicht sehr rasch reagieren kann, denn die Brust ist ein eher träges Organ.
Lassen Sie sich beim Stillen von Ihrem Kind leiten. Ein gesundes Kind weiß in aller Regel selbst am besten, wann es gestillt werden will und Stillexperten sind sich inzwischen einig darüber, dass Stillen nach Bedarf die beste Lösung für Mutter und Kind ist. Ob das Kind Vorder- oder Hintermilch bekommt hängt auch nicht von den Abständen zwischen den Stillzeiten ab, sondern davon, wie lange es bei der jeweiligen Stillzeit an der Brust angelegt wurde. Wird zu früh von einer Seite an die andere gewechselt, dann kann es sein, dass das Baby mehr laktosehaltige Vordermilch und weniger fettreiche Hintermilch bekommt. Doch in aller Regel sind diese Überlegungen zu Vordermilch und Hintermilch gar nicht so bedeutungsvoll: die meisten Kinder gedeihen gut an der Brust, weil eben die Kinder selbst am besten wissen, wie lange und wie oft sie an der Brust trinken wollen und die Überlegungen zu Vorder- und Hintermilch sind zwar wissenschaftlich interessant, doch für die Mehrzahl aller stillenden Mütter und ihrer Babys überhaupt nicht wichtig.
Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Außerdem ist keine Milchpumpe in der Lage eine Brust so gut und effektiv zu entleeren wie ein Baby. Außerdem passt nicht jede Pumpe zu jeder Frau. Es gibt zudem auch Frauen, die trotz reichlicher Milchproduktion beim Pumpen keine oder nur sehr wenig Milch erhalten können. Manche dieser Frauen kommen mit dem Ausstreichen von Hand besser zurecht.
DEN idealen Zeitpunkt zum Abpumpen gibt es nicht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Letztlich muss jedoch jede Frau ausprobieren, was bei ihr am besten funktioniert.
Generell sollte keine Frau eine Pumpe in die Hand nehmen, ohne dass sie eine ausführliche Pumpberatung erhalten hat. Pumpen muss gelernt und geübt werden.
Am besten wenden Sie sich einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich ausführlich beraten und den Umgang mit einer Pumpe erklären.
Wenn Sie mir ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus.
Eine Saugverwirrung ist niemals vollkommen auszuschließen. Doch wird die Wahrscheinlichkeit dafür mit zunehmendem Alter immer geringer. Wenn Sie absolut sicher gehen wollen, dann lassen Sie Ihr Kind mit dem Becher füttern.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 14.02.2003