Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Lust auf etwas anderes?

Frage: Lust auf etwas anderes?

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich bin begeisterte Leserin dieses Forums und habe nun auch mal eine Frage! Mein Sohn ist 5 Monate und 1 Woche alt! Ich stille ihn voll, was ich auch eigentlich bis zum 6. Monat vor habe!Unsere "Sillbeziehung" ist eigentlich super! Nun ist es aber so, daß ich das Gefühl habe, das er sich selber abstillen möchte! Ich weiß das hört sich total bekloppt an, aber er hat sein Trinken voll verändert! Ich stille ihn ca. alle drei Stunden auch nachts (gähn!!!)! In letzter Zeit spuckt er die Brust immer wieder aus knöttert oder schaut durch die Gegend, nimmt sie wieder auf usw. (Nicht bei jeder Malzeit)Es ist kein konzentriertes Trinken!Woran erkennt man ein Abstillen? Er interessiert sich für unser Essen und Trinken!Eine Freundin hat ihrem Sohn ein Gläschen gegeben und meiner schaute schmachtend hinter dem Löffel her! Und sie sagte, daß ich ihm auch was anderes geben sollte, er bräuchte Energie! Mein Sohnemann robbt schon durch sein Zimmer, brauch er dann " mehr Energie" die meine Milch ihm nicht geben kann??? In der Nacht ist er auch häufig wach (1,5 Stunden)und weint! Hunger? Träume? Zähne (er hat schon sechs)? Ist das alles nur eine Phase? Oder ist der Zeitpunkt gekommen ihm Möhrchen und Co. zugeben? Ich bin ja eigentlich der Meinung kein Zufüttern vor dem 6. Monat! Aber ein "unglückliches" Baby will ich auch nicht! Und wenn ich irgendwann Beikost gebe, wie fängt man da an? Vielen Dank für eure Hilfe! Isa


Biggi Welter

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? Liebe Isa, ein Baby in diesem Alter stillt sich nicht ab und die leichte Ablenkbarkeit und das vermehrte häuige Aufwachen in diesem Alter sind ziemlich typisch und KEIN Anzeichen dafür, dass sich das Kind abstillen will. Beikost kommt erst dann ins Spiel, wenn das Kind seine eindeutige Bereitschaft dafür zeigt und etwa sechs Monate alt ist. Neugier alleine ist noch kein eindeutiger Grund für die Einführung von fester Kost. Die Beikostbereitschaft lässt sich an den folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Die Einführung von fester Kost ist übrigens keine Garantie dafür, dass das Kind nachts länger schläft. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe mich sehr über deine Antwort auf meine letzte Anfrage gefreut, deswegen schreibe ich dir jetzt auch gleich. Also mein Sohn hatte auch mal so eine Phase, wo er sehr unkonzentriert trank, die Brust ständig losließ und den Kopf wendete um irgendwas anzuschauen etc. Er war einfach so fasziniert von all den interessanten Dingen um sich herum, dass er sich keine Zeit genommen hat in Ruhe zu trinken (ich glaube es war mit drei oder vier Monaten). Habe irgendwo gelesen, dass viele Babys so eine Phase haben, wenn sich z.B. das Blickfeld erweitert und sie Dinge wahrnehmen, die sie vorher nicht oder anders gesehen haben. Ich hatte damals das Gefühl, dass er eigentlich viel zu wenig trinkt, aber da er immer recht groß und kräftig war und auch in dieser Zeit nicht "vom Fleisch" gefallen ist, habe ich mir nicht wirklich Sorgen gemacht - und als ich mir dann doch anfing etwas Sorgen zu machen, da war diese Phase von heute auf morgen wieder vorbei und er hat wieder ruhig und konzentriert getrunken.Vielleicht ist es ja bei deinem Sprößling ähnlich. Aber ich finde, wenn er so interessiert an anderem Essen ist, dann kannst du ihm ruhig schon etwas Gemüsebrei anbieten. Schließlich ist dein Sohn mit über 5 Monaten nun schon im 6. Monat. Die allgemeine Empfehlung lautet ja soviel ich weiß, Babys ungefähr 6 Monate voll zu stillen, also auf drei Wochen früher oder später kommts dabei sicher nicht an. Ich finde man sollte sich dabei ruhig auch ein bisschen nach den Wünschen des Babys richten. Auch wenn du jetzt anfängst ihm Brei zu geben, wird seine hauptsächliche Nahrung noch eine ganze Weile Muttermilch sein. Das Abstillen ist normalerweise ein langsamer Prozess. Wir haben auch mit 5,5 Monaten begonnen den ersten Brei zu füttern und jetzt (mit fast 9,5 Monaten) stille ich immer noch 2x am Tag und auch öfter mal in der Nacht. Alles Liebe für dich und den Kleinen!


Mitglied inaktiv

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Jetzt ist mir noch was eingefallen: Dass er in der Nacht so unruhig ist, könnte auch damit zusammenhängen, dass er schon so mobil ist und herumrobbt. Die damit verbundenen Erfahrungen (immer größere Unabhängigkeit von Mama etc.) können bei Babys auch Ängste auslösen - und das kann dazu führen, dass sie in der Nacht öfter aufwachen und schwerer wieder in den Schlaf finden. Vielleicht weint er also auch deswegen in der Nacht, weil er müde ist, aber nicht schlafen kann. Aber es könnte natürlich auch sein, dass er in der Nacht jetzt vermehrt Hunger hat, wenn er tagsüber weniger trinkt. Also wie gesagt, ich würds einfach mal versuchen: Biete ihm doch einfach mal vor einer Stillmahlzeit (meist wird zu Mittag begonnen) ein paar Löffelchen Karottenbrei (oder Pastinaken oder Kürbis) an, danach kannst du ihn wie gewohnt stillen. Dann merkst du ja, ob er begeistert den Brei ißt (so wie unser Sohnemann es getan hat), oder ob er ihn wieder ausspuckt oder sonst irgendwie signalisiert, dass ihm die neuen Tischsitten nicht genehm sind. Dann lässt du's eben bleiben und versucht es erst einige Tage oder Wochen später wieder. Liebe Grüße


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