Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

keine Lust mehr

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: keine Lust mehr

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Hallo, meine Tochter ist jetzt fast auf den Tag genau 4 Monate alt und das Stillen hat eigentlich auch soweit mit einigen Höhen und Tiefen geklappt, allerdings macht sie mir seit fast 3 Wochen das Stillen eher zur Totur als zur Freude. Wie gesagt vor 3 Wochen hat es angefangen, sobald ich gemerkt habe, dass sie Hunger hat, habe ich sie angelegt. Sie trinkt dann auch wie wild, aber nur so 3-4 Minuten, dann lässt sie die Brust los. Wenn ich versuche sie wieder an der gleichen Brust anzulegen, weigert sie sich und fängt an zu weinen, wenn ich ich aber die andere Seite anbiete trinkt sie auch wieder wie wild, aber auch wieder nur 3-4 Minuten. Dann will sie meistens nichts mehr und fängt an zu brüllen sobald ich sie nur in Wiegehaltung nehme. Sie hat es dann auch meistens 2-3 Stunden ohne weiteres Stillen ausgehalten, obwohl ich ihr zwischendurch die Brust nochmals angeboten habe, da fing sie dann auch immer wieder an zu brüllen. Seit dieser Woche will sie auf einmal wieder stündlich trinken und ist meistens total frustiert und trinkt immer noch kürzer. Ich denke einfach, dass die Milch zurückgegangen ist. Abends ist es jetzt sogar soweit, dass sie nur kurz trinkt und dann gleich anfängt zu brüllen. Dann lässt sie sich nur durch rumtragen beruhigen und schläft dann meistens ein, ohne irgendwas zu trinken. Nachts kommt sie auch wieder viel öfters, trinkt aber meistens nur kurz an einer Seite und schläft dann wieder weiter. Morgens ist sie viel früher wach und tagsüber schläft sie nur noch sehr wenig. Ich bin mit meinen Nerven echt am Ende, da das Stillen doch normalerweise eine schöne Zeit für Mutter und Kind sein sollte, bei uns artet es jetzt aber fast jedesmal so aus, dass erst meine Kleine weint und ich dann mitheulen muss, weil ich keine Ahnung habe, was ihr fehlt, ob sie noch Hunger hat, ihr was weh tut oder sie müde ist. Seit den Anfängen der Probleme kaut sie auch ständig auf ihren Fingern rum oder luscht daran. Ich habe auch schon versucht ihr eine Flasche anzubieten, aber da kaut sie dann nur draufrum und lässt die Milch aus dem Mundwinkel laufen. LG (eine z.Zt. verzweifelte) Steffi


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Liebe Steffi, klingt grad so, als plagten deine Kleine die ersten Zähnchen! Vielleicht möchte schon eines durchbrechen, oder die Zähne schieben sich gerade in den Kiefer ein. Das Einschieben in den Kiefer ist für viele Kinder schlimmer als der eigentliche Zahndurchbruch und sie sind unleidlich, sabbern, beißen auf allem herum und wollen auch nicht richtig an der Brust trinken. Wenn dein Kind vor Schmerzen nicht richtig oder lang genug trinken mag, kannst du die folgenden Tipps ausprobieren, die bei einem Stillstreik empfohlen werden: o im Umhergehen stillen, o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, o im Halbdunkeln stillen, o im Halbschlaf stillen, o das Baby mit der Brust spielen lassen, o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, o alle künstlichen Sauger vermeiden, o das Baby massieren, o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ob eure Tochter jetzt tatsächlich an den Zähnen „arbeitet" kann ich dir natürlich von hier aus nicht 100prozentig sagen und du gehst auf Nummer sic her, wenn Du sie vorsichtshalber von der Kinderärztin/arzt anschauen lässt, um sicher zu gehen, dass nicht doch noch etwas anderes dahintersteckt (z.B. eine Ohrenentzündung). Probier einmal, ob es besser wird, wenn Du ihr die Zahnleisten vor dem Stillen massierst und ihr auch ein (gekühltes) Beißspielzeug anbietest. Viel gezielter kann dir eine Kollegin vor Ort weiterhelfen, die dich und dein Kind sehen kann und mit der Du direkt sprechen kannst. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Natürlich ist das jetzt eine schwere Zeit und ich verstehe gut, dass dir das Stillen keinen Spaß macht. Andererseits weißt du nun vielleicht, woran es liegt und das hilft dir, gelassener mit der Unruhe deiner Kleinen umzugehen und ihr ein bisschen von deiner Kraft und Zuversicht mitzugeben, in dem du ihr in dieser auch für sie sehr anstrengenden Zeit ruhig und wie ein Fels in der Brandung zur Seite stehst. Dies sind die Momente, in denen auch unsere Mütterqualitäten sich weiter entwickeln dürfen! Ich drück dir die Daumen, dass es schnell vorüber geht und bin ganz fest davon überzeugt, dass du es schaffst, weiterzustillen! Lieben Gruß, Kristina


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