Mitglied inaktiv
Hallo, meine drei Wochen alte Tochter kaspert beim Stillen immer rum. Sie zieht immer wieder ruckartig den Kopf nach hinten und sich dabei die Brustwarze aus dem Mund, macht ein Hohlkreuz und drückt sich von mir weg. Gelingt ihr das, fängt sie aber an zu schreien, weil sie ja so keine Milch mehr bekommt. Da ich viel Milch habe, spritzt ihr dann die Milch ins Gesich, was ihr offenbar auch gar nicht gefällt. Ich achte sehr auf viel Ruhe und eine uns beiden bequeme Position (die ja auch zweieinhalb Wochen funktioniert hat). Jetzt fallen die Stillpausen recht kurz aus, weil sie schnell fix und fertig ist und einschläft, nach einer Stunde hat sie aber wieder Hunger. Wie kann ich sie denn zu etwas mehr Ruhe und gleichmäßigerem Trinken bringen?
? Liebe Fay, Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das `Berg-auf-StillenA. Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Möglicherweise braucht Ihr Baby einfach mehr Halt. Dabei kann das Bündeln helfen. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein `CA aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Das mit dem stark ausgeprägten Milchspendereflex habe ich schon selber gemerkt. Meine Tochter braucht manchmal nur zu schlucken, die Milch fließt ihr in den Mund. Vielleicht befriedigt das ja ihren Saugreflex nicht. Zu Beginn des Stillens habe ich vorher immer etwas abgepumpt, damit mein Kind bei so viel Milch wenigstens die Brustwarze in den Mund bekommt. Mittlerweile ist sie aber dafür zu ungeduldig und schreit schnell los. Das Bündeln mag sie überhaupt nicht, jede Form von Enge (auch im Tragetuch, sobald ich aufhöre mich zu bewegen) ist ihr zuwider. Ich wohne in Leipzig 04317, zahlt die Kasse solch eine Stillberaterin? Kann ich mich auch an meine Hebamme wenden? Danke!
? Liebe Fay, In Deutschland steht gesetzlich versicherten Frauen Hebammenhilfe bis zum Ende der Stillzeit zu. In Leipzig können Sie sich an eine der folgenden LLL-Stillberaterinnen wenden Gisela Winkler Tel.: 0341-5662479 Beate Rebner Tel.: 0341-6813461 Bettina Jesse Tel.: 0341-2521124 LLL-Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich. La Leche Liga trägt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Erlös aus dem Verkauf von Infomaterial. Für die Mütter fallen also keine Kosten an. Zu den Aufgaben einer LLL-Stillberaterin gehört neben der Telefonberatung das Anbieten der monatlichen Stilltreffen. Gerade in den Zeiten, in denen wir Familien alle mit immer weniger Geld klar kommen müssen, wird es für viele von uns zunehmend schwieriger, sich das „Hobby“ LLL-Stillberaterin zu sein und auch Hausbesuche zu machen, noch leisten zu können. Wir freuen uns deshalb über jede Spende und bei einem eventuellen Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung. Allerdings gehören Hausbesuche nicht zu den Verpflichtungen einer LLL-Stillberaterin. Manche von uns machen Hausbesuche, wenn sie es mit der Versorgung ihrer eigenen Kinder und ihren sonstigen Verpflichtungen in Einklang bringen können. Nicht alle LLL-Stillberaterinnen sind in der Lage Hausbesuche zu machen und es wäre auch etwas viel verlangt, dass eine Frau, die ehrenamtlich arbeitet, verpflichtet würde, Hausbesuche zu machen, denn diese sind nicht nur eine zeitliche Belastung, sondern verursachen ja auch Kosten (Fahrtkosten, Babysitter für die eigenen Kinder usw.). Die meisten von uns, treffen sich auch außerhalb der Gruppentreffen in dringenden Fällen mit einer Frau, wenn die Frau zu uns kommt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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