lea321
Hallo liebe Biggy..
Hier geht es nicht um's Stillen an sich. Aber es würde mich trotzdem freuen, wenn su ein paar aufmunternde Worte für mich hättest. Ich schreibe dir, weil ich finde dass du von all den Experten immer am hilfreichsten antwortetest, ich versteh's aber auch, wenn du nichts dazu sagen kannst und mich betest, mich an eine Psychologin zu wenden.
Auf jeden Fall.. Ich (21 Jahre alt) bin alleinerziehende Mutter mit einem 10 Monate alten Sohn. Wie jede Mutter war auch ich der glücklichste Menach aif der Welt, als Nilo endlich ankam. Ich liebte ihn mehr als mein eigenes Leben und wie die meisten Mütter auch, wäre ich auf der Stelle für ihn gestorben. Er war ein swhr quengeliges Baby und schon Anfang der Schwangerschaft wusste ich, dass es ein seeeehr sensibles Bübchen werden würde. BabyBlues waren ganz stark bei mir. Wenn er weinte, gab es für mich nichts wichtigeres als ihn wieder glücklich machen zu können. Er liebte die Brust und konnte von Anfang an perfekt saugen. Und zwar 8 Stunden am Stück. Meine Brustwarzen waren wund wie weiß nivht was, meine Brust explodierte regelrecht nach dem Einschuss. Es waren höllische Schmerzen umd ich dachte mir - ich verstehe nun, warum sich manche Mütter gegen das Stillen entschieden. Dennoch hätte ich diese Schmerzen noch 100 Mal durchgemacht, ihm zu liebe. Ihm zu Liebe, war ich nur im Bett und hab mich "aussaugen" lassen. Wenn er nicht an der Brust war, dann nutzte er die Zeit zum Schreien. Ich hab Stundenlang am Handy verbracht und hab mich durch allem durchgelesen, damit ich ja alles perfekt für ihn mache. Dabei setzte ich mich selbst unter Druck und wenn ivh mal etwas nicht eingehalten habe, fühlte ich mich schlecht. Nach 4-5 Monaten nur für ihn da sein sagte mein Körper dann irgendwann: Stopp. Ich hatte so starke Schmerzen in meinem Oberkörper dass ich weder stehen, gehen, auch nicht sitzen oder liegen konnte. Ich war im Krankenhaus und keiner konnte mir sagen, was es ist. Wochenlang hatte ich schreckliche Schmerzen, bis ich mich langsam wieder um mich selbst kümmerte. Erst dann bemerkte ich, wie dünn ich bin, wie schwach, müde.. Ivh war am Weg der Besserung und alles war wieder so gut wie gut. Als mein Baby 7 Monate alt wurde habe ich abgestillt(was och leider bereue) , veränderte sich etwas. Ich wusste nicht mehr was er will, was er braucht. Ich wollte ihn plötzlich so oft schlafen legen wie es ging, um genug zeit für mich selbst zu haben. Plötzlich war es nicht mehr dieses "so viel Zeit mit dwm Baby verbring wie möglich, ich möchte keine Sekunde verpassen", sondern wandelte sich in "nur wenn ich Babyfreie Zeit erlebe, gehts mir gut". Plötzlich nervte er mich immer mehr, manchmal wünschte ich mir sogar, dass er einfach weg wäre. Wenn er heute weint, reagierw ich so sensibel darauf, dass ich kaum aushalte. Bei jedem Reiz könnte ich ausrasten. Wennmeine 5 jährige Schwester mit mir redet und ivh gleichzeitig was anderes tue, könntw ich ausrasten. Wenn zwei Menschen gleichzeitig mit mir reden, könnt ich ausrasten. Plötzlich wurde ich aggressiv wenn mir etwas zu viel wird und muss schon mal gegen die Matratze schlagen usw. So kenn ich mich garnicht. Ich bin normalerweise einer sehr empathische Person, arbeitete selbst im Kindergarten und wurde für meine Ruhe und mein Einfühlungsvermögen gelobt. Jetzt hab ich das Gefühl, dass ivh gar kein Mitgefühl mehr habe. Nur noch Wut, Zorn und Trauer. Ich hab das Gefühl dass ich nicht mehr richtig für mein Kind da sein kann, ihm zumindest nicht geben kann, was er braucht, und zwar viel Geduld, Verständnis, Mitgefühl und Liebe. Ich liebe mich derzeit aber nicht mal mehr selbst, ich bin wütend aif mich, weil ich das Gefühl habe, ich hätte versagt.
Vor ca einer Woche war eine Freundin zu Besuch und wir gingen spazieren mit dem Kleinen. Für mich hat sich der Tag sehr stressig angefühlt. Als sie nach hause fuhr setzte ivh mich mit meinem Baby auf die Couch und wollte erstmal runterkommen. Plötzlich fühlte sich mein Körper ganz komisch an, mir war so schlecht dass ivh das Gefühl hatte ich muss sofort kotzen. Dann weinte ich. 3 Stunden, vielleicht auch länger, weinte ich wie ein Baby bis ich eingeschlafen war. Und wollte, konnte nicbt mehr. Ich wollte keine Verantowrtung mehr und ich konnte die Wut und Trauer, die ich wahrscheinlich seit der Schwangerschaft in mich reingefressen habe, nicht mehr unterdrücken. Ich dachte danach würde ea besser werden, aber wurde es nicht. Ich bin nocb immer reizbar, empfindlich und sensibel, vielleicht sogar kaltherzig, weine jedem Tag.. Ich fühle mich so unendlich schlecht meinem Kind gegenüber, er hat sowas einfach nicht verdient ich weiß nicht, was mit mir passiert und was ich tun soll.. Ivh habe mir schon was wegen einer Therapie überlegt, die nächste Stadt ist allerdings einw Stunde mit dem Bus entfernt, ivh habe keinen Führerschein und ob ich mir so lange Busfahrten leisten kann, ist auch so eine Sache..
Liebe lea321, ich finde es so toll, dass du den Mut hast zu schreiben, wie schlimm es um dich steht! Es gibt unendlich viele Frauen, denen es ähnlich geht, und die sich nicht trauen jemandem davon zu erzählen. Lea, du brauchst dringend Hilfe. Nicht, weil du irgendetwas falsch gemacht hättest - du hast keine "Schuld" an deiner Situation. Postpartale (oder postnatale) Depressionen kommen recht häufig vor (man vermutet, jede 4. Mutter ist davon betroffen!!!), sie treten nicht selten erst einige Zeit nach der Geburt auf und gehen nicht von alleine weg. Darum ist es wichtig, dass Frauen, die unter einer solchen Depression leiden, zum Arzt gehen. Wurden denn deine Schilddrüsenwerte schon angeschaut? Es kommt vor, dass die Schilddrüse nach einer Schwangerschaft aus dem Gleis geraten ist. Auch kann und sollte dich dein Arzt an einen psychologische Therapeuten überweisen, denn es tut unendlich gut, sich bei jemandem auszusprechen, der einen nicht verurteilt (vielleicht leistet das auch deine beste Freundin...). Außerdem wäre es sinnvoll, wenn dein Arzt dich krankschreibt und dir eine Haushaltshilfe verschreibt, die deine Krankenkasse bezahlt (leider nicht, wenn du privat versichert bist. Bei den gesetzlichen Kassen ist lediglich ein ganz geringer Eigenanteil zu leisten.) Denn du brauchst im Moment vor allem gaaaaaanz viel Ruhe. Und jemanden, der dich von der Hausarbeit, dem Kochen etc. entlastet, und im besten Fall sogar dich mit gutem Essen verwöhnt. Glaub mir, du bist eine WUNDERVOLLE Mutter, die beste, die dein Sohn haben kann, nur ist eben momentan etwas „quer“ in deiner Körperchemie, und sobald das wieder im Lot ist, WIRST du lachen und Freude haben an deinem kleinen Mann! Versuche dann auch tagsüber Entlastung zu finden um etwas zu tun, was DIR Spaß macht: Eine Runde joggen oder schwimmen, ein Telefonat mit einer lieben Freundin, die du schon lange nicht mehr gesprochen hast, eine Meditation, ein Spaziergang, ein ausführlicher Tagebucheintrag... Was auch immer es sein mag, tu etwas für DICH. Ernähre dich gesund und ausgewogen und hab keine überzogenen Ansprüche an dich. Supermamas gibt es nicht, und wenn mal eine Grenze erreicht ist, so will sie dir ja nur zeigen, dass es Zeit ist, auch mal auf dich zu schauen, nicht nur aufs Baby. Ich umarme dich herzlich und bitte dich, auch wirklich mit deinem (Haus-)Arzt darüber zu sprechen, wie es um dich steht. Außerdem gibt es einen tollen Verein, bei dem Du Hilfe finden kannst. Auch ich bin jederzeit für dich da, wenn Du magst - das meine ich ehrlich. LLLiebe Grüße Biggi Verein "Schatten und Licht": Krise nach der Geburt Das erwartete Kind ist da und. plötzlich kommt alles anders als erträumt? Statt Mutterglück nur Tränen? Sie sind nicht allein. Weitaus mehr Frauen als vermutet geraten nach der Geburt eines Kindes in eine Krise. Die Krise nach der Geburt gliedert sich in drei verschiedene Kategorien, deren Grenzen fließend sein können. Babyblues "Heultage" Der Babyblues bezeichnet ein kurzfristiges Stimmungstief in den ersten Tagen nach der Entbindung. Er entsteht meist zwischen dem 3. und dem 5. Tag. Die typischen Kennzeichen des Babyblues können sein • Traurigkeit und häufiges Weinen, • Empfindsamkeit und Stimmungsschwankungen, • Müdigkeit und Erschöpfung, • Schlaf und Ruhelosigkeit, • Ängstlichkeit und Reizbarkeit, • Konzentrationsschwierigkeiten ... Postnatale Depression Die postnatale* bzw. postpartale* Depression kann jederzeit im ersten Jahr nach der Geburt des Kindes entstehen. Dabei sind graduelle Abstufungen von leicht bis schwer zu unterscheiden. Typisch ist jedoch eine schleichende Entwicklung. Die Kennzeichen einer solchen Depression können sein • Müdigkeit, Erschöpfung und Energiemangel, • Traurigkeit, häufiges Weinen und inneres Leeregefühl, Schuldgefühle, • allgemeines Desinteresse und sexuelle Unlust, • Konzentrations Appetit und Schlafstörungen, •• Ängste, innere Unruhe, extreme Reizbarkeit, Panikattacken und Zwangsgedanken (wiederkehrende destruktive Vorstellungen und Bilder) sowie Selbstmordgedanken, • zwiespältige Gefühle dem Kind gegenüber, • Kopfschmerzen, Schwindel und Herzbeschwerden ... * (lat.: post = nach; natus = geboren, Geburt; partus = Niederkunft) Postnatale Psychose Die postnatale bzw. postpartale Psychose, die Wochenbettpsychose, gilt als die schwerste, aber seltenste Form der nachgeburtlichen Krise, in deren Verlauf die betroffene Mutter den Kontakt zur Realität verlieren kann. Sie entsteht vorwiegend in den ersten zwei Wochen nach der Entbindung, kann sich aber auch aus einer Depression entwickeln. Es lassen sich folgende Formen unterscheiden • Manisch, mit starker Antriebssteigerung, motorischer Unruhe, Verworrenheit und Wahnvorstellungen. • Depressiv, mit extremen Angstzuständen, Antriebs , Bewegungs und Teilnahmslosigkeit. • Schizophren, mit Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Antriebsarmut. Häufig findet man bei Wochenbettpsychosen Mischformen der genannten Zustandsbilder. Hilfe Die Krise nach der Geburt, von der viele Frauen in unterschiedlichem Maße betroffen sind, ist auf zahlreiche, hormonelle, biochemische, psychische, soziale und gesellschaftliche Ursachen zurückführen. Keine Frau ist für ihren Zustand verantwortlich! Der Verein Schatten & Licht, Krise nach der Geburt e.V. will betroffenen Frauen helfen und das Verständnis für postnatale Problematik fördern. Wir wollen • Erfahrungsaustausch zwischen betroffenen Frauen ermöglichen. • Regionale Selbsthilfegruppen bilden. • Schwangere Frauen und solche, die sich ein Kind wünschen, informieren. • Fachleute aufklären und vermitteln. • Vorträge organisieren. • Den Mythos von der glücklichen und perfekten Mutter korrigieren. Kontakt Schatten & Licht Krise nach der Geburt e.V. Frau Sabine Surholt Obere Weinbergstr. 3 D-86465 WELDEN Tel.: 08293 / 965864
Frau_H.
Suche dir unbedingt ärztlichen Beistand, denn du musst das nicht alleine durchstehen. Auch dein Hausarzt ist bereits ein erster guter Ansprechpartner. Mitunter besteht die Möglichkeit, dass du bereits medikamentös eingestellt werden kannst (Antidepressivum) und parallel dazu Therapiemöglichkeiten zu erschließen. Das Positive ist, dass eine solche Depression behandelbar ist! D.h. auch wenn jetzt kein Ende in Sicht scheint, wird es auf jeden Fall besser - mit passender Hilfe und Unterstützung. Bei uns Im Freundeskreis hat es einen Papa völlig unverhofft "erwischt". Es war eine große Belastung und eine sehr schwere Zeit für ihn. Aber auch ihm geht es inzwischen wieder besser - dank der Unterstützung durch Ärzte, Therapeuten und guten Freunden. Dir alles Gute!
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