Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ich nochmal, wg Pilleneinnahme

Frage: Ich nochmal, wg Pilleneinnahme

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Hallo Biggi! Danke für das Verständnis. Ich habe aus einem meinen früheren Postings (blutige Brustwarzen) die Telefonnummer einer LLL Beraterin und diese auch heute angerufen. War echt supernett und hat mir noch ein paar Tipps gegeben. Nun nochmal eine Frage: Ich nehme die Yasmin, eine Mikropille mit folgender Zusammensetzung: Drospirenon 3mg und Ethinylestradiol 30 Mikrogramm ich "muss" die Pille durchgängig nehmen, um Migräneschübe durch Hormonumstellungen zu ermeiden, Migräneblocker und Betablocker wären siherlich nicht zugelassen beim Stillen. ISt es ok, wenn ich die Pille weiter nehme oder "verderbe" ich meine Milch damit ? Eine riene Gestagenpille vertrage ich leider nicht. Danke für die Info GLG Finnja, die schon eifrig abgepumpt hat..zwar nur ein bißchen aber es kommt noch was *freu*


Biggi Welter

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Liebe Finnja, ich zitiere aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage, 2001: Zur Yasmin gibt es keinen speziellen Angaben zum Muttermilchtransfer. Empfehlung für die Praxis: Reine Gestagenmonopräparate (Minipille) sind in der Stillzeit die oralen Kontrazeptiva der ersten Wahl. Verträgt die Mutter diese nicht, sind auch die heute üblichen, niedrigdosierten Kombinationspräparate (aus 0,035 mg Ethinylestradiol plus Gestagen) oder Gestagendepot akzeptabel. Etwa 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung kann, falls erforderlich, mit der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva begonnen werden." Du kannst aber auch deine Migräne während der Stillzeit behandeln. Zur Behandlung kann und darf ich dir nichts empfehlen. Ich kann dir lediglich aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, 5. Auflage, 1998 zitieren: "4.1.4. Migränemittel Erfahrungen. Ergotamintartrat (z.B. Ergo Sanol spezial N) vermag eher die Symptome des Ergotismus durch Übergang in die Milch zu verursachen als das weniger fettlösliche Dihydroergotamin (z.B. Dihydergot, DET MS). Die Milchproduktion kann bei Ergotaminderivaten dazu gehören auch Cabergolin (Dostinex), Lisurid (Cuvalit, Dopergin) und Mythysergid (Deseril) durch die antiprolaktinämische Wirkung abnehmen. Exakte Daten zum Übergang von Ergotaminalkaloiden in die Muttermilch liegen bisher nicht vor. Sumatriptan (Imigran) ein neueres Migränemittel, hat einen M/P Quotienten von etwa 5. Nach subkutaner Injektion von 6 mg (bei fünf untersuchten Frauen) wurden 3,5 % der Dosis für ein vollgestilltes Kind errechnet. Unter Berücksichtigung einer oralen Bioverfügbarkeit von 14 % und einer im Säuglingsalter eingeschränkten Clearence liegt die gewichtsbezogene Dosis zwischen 0,7 und 4,9 % (Wojnar Horton et al., 1996). Angaben zu Unverträglichkeiten beim gestillten Kind liegen zu Sumatriptan bisher nicht vor, sind aber aufgrund der üblichen kurzfristigen (Einzeldosis) Anwendungen kaum zu erwarten. Empfehlung. Wirkt bei Migräne Paracetamol als Analgetikum der Wahl auch in höherer Dosis nicht ausreichend, können Kombinationen mit Coffein und in Einzeldosen auch mit Codein versucht werden. Ibuprofen, Metoclopramid, Azetylsalizylsäure, Meclozin, Dimenhydrinat, Dihydroergotamin sowie in Einzeldosen Sumatriptan sind ebenfalls akzeptabel." LLLiebe Grüße Biggi


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