Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ich bin nervlich echt am Ende!!!!

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ich bin nervlich echt am Ende!!!!

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich hoffe, Du kannst mir einen guten Rat geben. Mein zweiter Sohn ist jetzt 5 Wochen alt. Ich komme mit dem stillen soweit ganz gut klar, wären da nicht die kurzen Abstände. Also: Ich stille ihn alle 2 Std., manchmal alle 1 1/2 Std.! Er ist vormittags grundsätzlich wach und will nur getragen werden. Er ist morgens ab ca. halb acht bis mittags halb eins, eins, wach. Sobald er länger als ein paar Minuten in der Wippe oder sonst wo liegt, fängt er schon an Theater zu machen. Ich habe mir ein Tragetuch besorgt um überhaupt mal beide Hände für andere Dinge frei zu haben. Sobald er im Tuch ist, ist für ihn die Welt in Ordnung. Nachmittags hat er dann die große Schlafphase, wo er auch mal 3 Std. ohne trinken aushält. Abends bleibt er dann gerne mal bis halb elf wieder wach und weint auch sehr viel. Blähungen!!! Nachts, und das ist für mich das schlimmste, ist er ab 3.00 Uhr fast nur noch wach. Wenn er nachts gestillt wird schläft er danach nicht wieder ein. Er liegt wach da und fängt recht schnell wieder das weinen an. Somit bin ich nachts mehr mit ihm beschäftigt, als mit meinem eigenen Schlaf..... Das ganze geht jetzt seit 5 Wochen so und ich kann nicht mehr. Ich brauche schlaf und mein Sohn ist falsch rum gepolt. Vormittags kann ich auch nicht schlafen, weil er dann wieder wach ist und nachmittags wenn ich könnte, geht es nicht, weil mein großer Sohn (4 Jahre) aus dem Kindergarten wieder da ist und natürlich seine Aufmerksamkeit möchte. Was kann ich nur tun? Meinst Du mit der Flaschennahrung würde er besser schlafen? Naja, jedenfalls könnte so auch mal mein Freund füttern. Abpumpen, damit mein Freund mal eine Schicht übernehmen kann, bringt auch nix, da ich nach dem Stillen nicht mehr viel zum abpumpen für das nächste mal drin habe..... Für viele, viele Tipps wäre ich Dir sehr dankbar, Lieben Gruß, Diana


Biggi Welter

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Liebe Diana, ich denke eher, dass Ihr Kind an der Brust nicht mehr korrekt trinkt und deshalb viel Luft schluckt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hi, Biggi hat deine Anwort zu Dianas Frage gepostet. Ich kenne deine Situation, ich kann dir nur empfehlen setzt dein Baby ins Tragetuch und es ist zufrieden. Es geht zwar alles langsamer aber es geht. Mir hat meine MUtter die ersten drei Monate die Wäsche gemacht, das war gut. Hole dir Hilfe. Nachts lege das Baby neben dich, laß ihn stillen soviel er will und du kannst bißchen besser schlafen. Nur so komme ich zum Schlafen. Mein großer ist so alt wie deiner und mein kleiner ist jetzt 7 Monate und stillt immer noch fleißig, Tag und Nacht.Lg mehdi


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