Mitglied inaktiv
Hallo. Habe mal ne Frage an alle. habe vor 10 Tagen meinen Sohn bekommen. Habe in der Klinik begonnen zu stillen. Und hatte bzw. habe noch viel Milch. Doch da ich Raucherin bin, möchte ich meinen Kind nun Pre-Nahrung geben, um ihm nicht unnötig zu schaden. Doch was kann ich tun, damit meine Muttermilch zurück geht?? Fabian 1509
Liebe Fabian1509, auch Kinder von Raucherinnen können gestillt werden. In der Regel überwiegen die Vorteile des Stillen, die Nachteile des Rauchens. Es gibt keine Angabe über eine absolut ungefährliche Anzahl Zigaretten während der Stillzeit, die Grenze wird unterschiedlich angesetzt, doch bis zu fünf Zigaretten täglich werden in der Literatur als vertretbar angesehen, einzelne Autoren legen die Zahl auch höher fest (z.T. werden sogar 20 Zigaretten täglich angegeben!). Sie sollten darauf achten, dass Sie nicht neben Ihrem Kind oder im selben Raum wie Ihr Kind (oder im Auto) rauchen, um es vor dem Passivrauchen zu schützen. Dies gilt auch für andere Raucher. Außerdem sollten Sie möglichst nach dem Stillen rauchen. Nikotin geht rasch in die Muttermilch über und hat eine Halbwertszeit von etwa 90 Minuten. Das heißt nach 90 Minuten ist die Hälfte abgebaut, nach weiteren 90 Minuten wiederum die Hälfte der verbliebenen Menge usw. Ein Problem für Raucherinnen kann die Milchmenge sein. Rauchen senkt den Prolaktinspiegel der stillenden Mutter. Das Hormon Prolaktin fördert eine gute Milchproduktion und ist ein natürliches Beruhigungsmittel, das das Stillen für die Mütter angenehmer macht. Unter Umständen liegt es auch an dem niedrigeren Prolaktinspiegel von Raucherinnen, dass diese häufig frühzeitig abstillen. Einige Mütter rauchen und stillen ohne offensichtliche Probleme, aber andere Mütter und ihre Babys kommen damit nicht zurecht. Es wurde eine Verbindung zwischen Rauchen und Unruhe bei Babys abgeleitet. In einer Studie wurden 40% der von Raucherinnen gestillten Babys als unruhig (zwei bis drei Stunden "übermäßiges" Schreien) bezeichnet, verglichen mit 26% der von Nichtraucherinnen gestillten Babys (Matheson und Rivrud, 1989). Die Verbindung zwischen unruhigem Verhalten und Rauchen wurde auch bei mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Babys festgestellt, wenn es in dem Haushalt einen oder mehrere Raucher gab (Lawrence). Du siehst - es geht mehr ums Rauchen als ums Rauchen UND Stillen. Trotzdem können Sie natürlich abstillen. Eine "Gebrauchsanweisung" im wörtlichen Sinn gibt es dazu nicht, nur Tipps und Vorschläge wie vorgegangen werden kann. Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet. Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo! Du schadest Deinem Baby nicht, wenn Du weiter stillst, sondern wenn Du rauchst. Wenn Du nun abstillst, nimmst Du Deinem Kind auch noch die bestmögliche Nahrung, die es bekommen kann. Du kannst zwar gewisse Nebenwirkungen, dadurch das es dem Rauch ausgesetzt ist ( auch wenn Du nur in Abwesenheit des Kindes rauchst, hängt der Rauch in der Kleidung ,an der Haut, in der Ausatemluft...) bei Deinem Kind nicht ganz verhindern, aber durch das Stillen unterstützt Du sein Immunsystem, wovon es bestimmt profitiert. Auch sind Kinder von rauchenden Eltern ( also auch Vätern) häufiger vom plötzlichen Kindstod betroffen, stillen verhindert ihn zwar nicht, jedoch gehört Stillen zu den Präventivmaßnahmen. Also: Wenn Du schon rauchst, dann stille es auch, damit hilfst Du ihm besser mit dem Rauchen klar zu kommen. Was Du bestimmt schon tust aber was auch sehr wichtig ist: Nicht in Anwesenheit Deines Kindes zu rauchen! Und darauf achten, dass auch andere dies nicht tun. NIcht direkt nach dem Rauchen stillen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und Hilfen, das Rauchen einzustellen u.a. Hypnosen, Spritzen, Bücher... . Eine DVD führte bei einigen Bekannten und mir zum Erfolg: "Endlich Nichtraucher" von Allen Carr, gibt es als Buch, Hörspiel und DVD- kann man beim Stillen hören, sehen oder lesen. Vielleicht hilft es Dir ja.... . Viel Glück und viel Spass mit dem kleinen bestimmt süßen Baby Käsemoppel
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