Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brechdurchfall

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brechdurchfall

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Hallo! Unsere ganze Familie hatte Brechdurchfall (ich, meine beiden "großen" Kinder, 2 und 6 Jahre alt, mein Mann.....), nur unser Baby(7 Wochen) blieb bis jetzt verschont (gottseidank). Ich habe mal gehört, daß, wenn die Mutter als erstes eine Krankheit durchmacht, sich das gestillte Baby nicht anstecken kann, weil es die Antikörper durch die Muttermilch trinkt. s so richtig oder muß ich doch noch damit rechnen, daß sich unser Kleiner noch ansteckt und falls er das tut, wie krieg`ich ihn wieder schnell gesund?!? Geht weiterstillen wg. Milch und erbrechen oder muß er Heilnahrung bekommen und ich abpumpen????? Vielen Dank! Gruß Mobydick


Biggi Welter

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Liebe Mobydick, deine Milch war auf keinem Fall "virenbeladen" durch die Magen Darm Grippe, diese Viren werden nicht über die Muttermilch weitergegeben, aber deine Milch gibt deinem Kind Antikörper, die es vor der Erkrankung schützen oder zumindest den Verlauf mildern helfen, falls es sich doch anstecken sollte. Keine Angst, auch bei einer Magen Darminfektion ist Stillen für dein Kind weiterhin die optimale Form es zu ernähren. Muttermilch ist die beste Heilnahrung, die es gibt und gleichzeitig bekommt dein Kind Antikörper, die ihm helfen schneller gesund zu werden. Nun noch ein bisschen Wissenschaft, ich zitiere dir aus dem "Breastfeeding Answer Book", 1997: "Von seltenen Ausnahmen abgesehen, ist es für ein Baby mit Durchfall von Vorteil, wenn es weiter gestillt wird. Normalerweise sind bei einem gestillten Baby mit leichtem Durchfall keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Möchte ein Baby etwas trinken, so gilt wie üblich, dass es Muttermilch erhalten sollte (Ruuska, 1992). Da Muttermilch so schnell verdaut wird, nimmt selbst ein Baby, das sich erbricht und unter Durchfall leidet, etwas von der Flüssigkeit und den in der Milch enthaltenen Nährstoffen auf (Riordan und Auerbach, S. 487). Nur bei Säuglingen, die mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährt werden, kann es manchmal von Vorteil sein, bei Durchfallerkrankungen die Milch (vorübergehend) wegzulassen (Brown, 1991). Bei mäßigem bis schwerem Durchfall hält der Arzt es vielleicht für notwendig, dem Baby zusätzlich zum Stillen eine oral zu verabreichende Elektrolytlösung zu geben (z. B. Oralpädon). Bei einem gestillten Baby ist dies aber selten erforderlich. Ist der Flüssigkeitsverlust des Babys so groß, dass es ernsthaft dehydriert ist, kann es sein, dass der Arzt Flüssigkeit intravenös zuführen muss. Auch unter diesen Umständen kann weiterhin gestillt werden." Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


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