Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Biopsie in der Stillzeit

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Biopsie in der Stillzeit

Mami_seit_2015

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Hallo Frau Welter! Vor drei Wochen habe ich einen Knoten in meiner linken Brust entdeckt. Heute war ich deswegen bei der Frauenärztin, die eine Brustsonographie gemacht hat. Es sei eine Gewebezunahme zu erkennen. Weil ich stille sei die Brust und eben dieses Gewebe nur schwer zu untersuchen. Sie hat mich an ein Brustzentrum zur Abklärung überwiesen und mir schon für morgen (!!!) einen Termin organisiert. Ich möchte mich etwas darauf vorbereiten, was morgen passieren könnte. Vielleicht schlagen die Ärzte eine Biopsie oder sogar eine vollständige Entfernung des Gewebes vor. Wie ist das mit dem Stillen in Hinblick auf das Infektionsrisiko, welches bei dem einen wie auch bei dem anderen Fall besteht zu beurteilen? Liebe Grüße, Julia.


Biggi Welter

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Liebe Julia, das ist kein Problem. Die Stelle wird örtlich betäubt, Du musst die Milch nicht verwerfen, kannst aber abpumpen, wenn Du Schmerzen hast oder dein Kind nicht anlegen magst. Ich wünsche dir von Herzen viele Menschen, die dich begleiten und das alles mit dir durchstehen! Und wünsche dir von Herzen, dass alles gut ist! Bitte halte mich auf dem Laufenden, meine Gedanken sind bei dir, alles alles Gute!!!! LLLiebe Grüße, Biggi


Mami_seit_2015

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Liebe Frau Welter! Vielen Dank für die schnelle Antwort und besonders für die lieben Worte! Abpumpen und per Flasche füttern habe ich schon ein paar Mal probiert um mir für Termine ein paar Freiräume zu schaffen. Leider lehnt meine Tochter (geb. am 08.10.2015) Flaschenfütterung total ab und das obwohl sie es eigentlich schon kennt: Nach der Geburt konnte ich aufgrund eines hohen Blutverlustes erst eine Woche später stillen, so dass die Kleine mit Pre-Nahrung gefüttert wurde. Seitdem stille ich voll. Gibt es hier einen Trick? Wir haben bisher die Flaschen von NUK und Medela Calma probiert. Den Avent-Nuckel nimmt sie zur Beruhigung und manchmal zum Einschlafen sehr gut. Liebe Grüße, Julia.


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Liebe Mami_seit_2015, Viele Stillkinder verweigern die Flasche und zwar erstens, weil sie mit dem ungewohnten Gefühl des künstlichen Saugers nichts anfangen können und zweitens weil sie nicht wissen, wie sie aus einer Flasche trinken müssen, denn die Technik zwischen Sauger und Brust unterscheidet sich ganz erheblich. Ein Baby muss erst lernen, was es mit dem Sauger tun soll und mit welcher Technik es aus der Flasche trinken muss. Dazu kommt, dass es sich denkt "Was soll ich denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". Daher funktioniert es oft besser, wenn nicht die Mutter die Flasche gibt, sondern der Vater, die Oma, ein Babysitter usw. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manchmal hilft es auch, dem Baby den Sauger nicht in den Mund zu stecken, sondern so wie beim Stillen durch Berührung mit der Brustwarze der Suchreflex ausgelöst wird, mit dem Sauger die Unterlippe des Babys zu berühren und zu warten, bis es den Sauger selbst nimmt. Es kann auch helfen, den Sauger mit Hilfe von warmem Wasser auf Körpertemperatur zu bringen. Weitere Tipps sind: o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder bei einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben Lieben Gruß, Kristina


Mami_seit_2015

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Hallo Biggi, hallo Kristina! Ich war heute zur Untersuchung im Brustzentrum: Hier wurde zunächst eine Kontroll-Sonografie gemacht, bei der die Ärztin auch wieder nicht sagen, um was es sich genau handelt. Ein bösartiger Tumor würde im klassischen Sinne so nicht aussehen - ein klassisch gutartiger aber auch nicht! "So etwas" hätte sie noch nie gesehen. Also ging es zur Mammographie. Die Radiologin fragte mich beim Blick auf die daraus entstandenen Bilder ob ich in letzter Zeit eine Nadel in der Brust gehabt hätte (natürlich nicht!!!). Sie fand, dass es aussieht wie Luft. Der letzte Schritt war dann also die Biopsie, welche durch die erste Ärztin durchgeführt wurde. Nach der ersten Gewebe-Entnahme wurde die Stelle kleiner, so dass die Ärztin kaum noch die zweite Probe entnehmen konnte. Sie war nach der Prozedur vorsichtig optimistisch und erklärte, dass sie aktuell von einer verkapselten Flüssigkeits-Ansammlung (evtl. Milch) ausgeht. In einer Woche soll ein Ergebnis vorliegen. Ich bin für's erste ein wenig beruhigt und auch sehr froh, dass es so schön schnell abgeklärt wird! Liebe Grüße, Julia.


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