NadineNatalie
Hallo, meine Tochter wird morgen 5 Wochen alt. Bis vor einer Woche hat mit dem Stillen eigentlich alles gut geklappt (ca. 8-10 mal in 24 Stunden). Sie hat leider nur sehr schleppend zugenommen, außerdem muss ich mit Stillhütchen stillen, ohne klappt es leider gar nicht. Seit einer Woche ist es nun so, dass sie dauergestillt werden möchte. Sie schläft tagsüber nur noch 2-3 Stunden und die restliche Zeit möchte sie gestillt werden. Wenn sie nicht gestillt wird schreit sie und ist unruhig, und schläft dann auch nicht. Nachts schläft sie meist 4-5 Stunden am Stück. Sie nimmt aber weiterhin nur wenig zu (ca. 70-100 g in der Woche). Ihr Geburtsgewicht lag bei 3170g, aktuell wiegt sie 3400 g. Wenn ich sie vor dem Stillen wiege und dann wieder nach ca. einer Stunde STillen wiege, wiegt sie nur 20-30 g mehr. Die Milch fliesst, das sehe ich auch daran, dass Milch im Stillhütchen ist, wenn ich die Brustwarze aus dem Mund ziehe. Kann es sein, dass meine Milch zu langsam fließt? Ich weiß momentan nicht mehr was ich tun soll, ich habe das Gefühl meine Tochter hat "Dauerhunger". Ich habe heute mal nach dem Stillen zugefüttert und es war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, dass meine Tochter satt und zufrieden ist. Sie war wach und hat nicht geweint wie sonst. Habt ihr noch Tipps was ich machen kann, außer zufüttern? LG Nadine
Kristina Wrede
Liebe Nadine, zufüttern wäre in der Tat eine von den LETZEN Mitteln, zu denen wir greifen müssten. Die Tatsache, dass deine Kleine überhaupt zunimmt ist schon mal gut, und es gibt Kinder, bei denen ist solch eher zögerliches Zunehmen auch ganz "normal". Ob dein Kind genug Milch bekommt erkennst du NUR an diesen Zeichen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Jetzt hat deine Maus die 110 Gramm offenbar nicht erreicht, allerdings schreibst du nicht, wie niedrig ihr niedrigstes Gewicht nach der Geburt war (es ist ja das normale, dass Babys nach der Geburt erst einmal abnehmen. Und von diesem tiefsten Gewicht aus wird dann gerechnet...). So kann ich diesen Wert also jetzt erst einmal nicht beurteilen. Inwiefern die restlichen Kriterien zutreffen oder nicht wirst du sicher auf Anhieb sagen können :-) Ich würde dir empfehlen, eine Stillberaterin in deiner Nähe zu suchen. Sie kann dir helfen, zunächst einmal auch ohne Hütchen zu stillen (in einem meiner letzten Stilltreffen kam auch eine Mutter die überzeugt war, es gehe nicht ohne, und siehe da: Mit Geduld und ein paar Versuchen trank ihr kleiner Sohn doch recht gut auch ohne Hütchen, und seit dem hat sie es nie wieder gebraucht!). Ohne dem Hütchen hast du dann auch die Hand frei, um dein Kind dabei zu unterstützen, sich korrekt anzudocken. Eine Stillberaterin kann dir helfen, den Mut und das Vertrauen aufzubringen, es auch ohne Hütchen zu probieren und zu schaffen! Du findest sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Wenn du dann die Hand nicht mehr fürs Hütchen brauchst kannst du, während sie saugt, die "Brustkompression" anwenden. Diese Methode wird gern verwendet, wenn ein Baby nur zögerlich zunimmt. Ich hänge dir die Beschreibung unten an. Und zuletzt würde ich dir auch empfehlen mal auszuprobieren, wie deine Kleine reagiert, wenn du sie vermehrt trägst. In einem Tragetuch oder einer GUTEN Tragehilfe kannst du das stundenlang machen, ohne dass dein Rücken darunter leiden müsste, und obendrein hast du die Hände frei für andere Dinge :-) Dein Kind wiederum profitiert von der intensiven Körpernähe, und wird allein dadurch vermutlich schon viel viel ruhiger und ausgeglichener. Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
Meffilein
hast du eine hebamme die firn ist mit der stillerei? ich habe zu anfang auch mit hütchen gestillt (weils anders garnicht ging) und baby hat nicht zugenommen (aber auch nicht ab). es war der anfang vom ende. also das problem ist das saugen mit hütchen anstrengender ist. daher kann man davon ausgehen, dass das baby in der gleichen zeit nur etwa 1/3 der menge bekommt die es ohne hütchen bekommen würde. ich musste dann abpumpen - die maßnahmen waren dann: alle 3 stunden zum stillen wecken, danach abpumpen, bei der nächsten mahlzeit das abgepumpte direkt nach dem stillen geben, auch nachts. bis ich damit fertig war waren schon wieder 1-2 stunden vergangen. nach 2 tagen pumpen und flasche (alternative fütterugnsmethoden hat er nicht aktzeptiert - mit becher kam immer die gesamte mahlzeit wieder heraus, mit fütterungsset an der brust ging garnichts) hat er die brust dann komplett verweigert. ich hab weiter gepumpt und er wurde nie satt. nachdem ich dann mit zufüttern angefangen hab (denn nach 5 tagen pumpen hatte er immernoch nicht zugenommen, war schon 15 tage alt und 200g unter geburtsgewicht) stellte sich heraus, dass nur etwa die hälfte von dem was er brauchte von mir produziert wurde. ich war echt erschrocken. er wäre mir an der brust verhungert im wahrsten sinne des wortes. aber mehr ging einfach nicht. und mit der zeit wurde die produzierte menge immer weniger wurde. trotz wirklich allen registern was das milchmenge erhöhen anging. eines nachts saß ich hier nach 30 minuten pumpen an beiden brüsten und hatte 10 ml in der flasche. und das nach sehr vielen tagen im 3 stunden rythmus... da hab ichs dann ganz gelassen. ich musste nichts tun, ich hatte keine spannenden brüste mehr, nix, es war einfach aus. das hütchen war das ende vom abstillen leider... such dir auf jeden fall hilfe. das was du machen kannst ist vom hütchen wegzukommen. das ging bei uns leider (wie ich inzwischen weiß aus anatomischen gründen beim baby) nicht.
NadineNatalie
Ja ich habe eine Hebamme. Sie hat mich überhaupt auf die Idee mit dem Stillhütchen gebracht. Im Krankenhaus hieß es damals ich soll abpumpen und mein Kind damit füttern und zufüttern. Meine Tochter hat es leider von Anfang an nicht geschafft richtig an der Brust zu saugen, so dass ich ihr die Nahrung am Anfang immer über Fingerfeeding gegeben habe. Dann mit dem Stillhütchen hat es endlich geklappt. Bis letzte Woche hatte ich eigentlich das Gefühl das klappt so ganz gut. Also ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es an dem Stillhütchen liegt. Und ohne Stillhütchen saugt sie wie gesagt gar nicht. Und dass sie Dauerhunger hat, ist ja wie gesagt auch erst seit einer Woche so. Ich habe heute auch mal wieder abgepumpt und nach 10 Minuten an einer Brust hatte ich 50 ml. Das mit dem Zufüttern heute habe ich nach Absprache mit meiner Hebamme gemacht, weil sie auch keine andere Idee hatte und das mit dem Gewicht langsam kritisch wird. Ausserdem meinte sie auch, ich würde kaputt daran gehen, wenn ich den ganzen Tag nur stille. Klar wenn das KInd mal einen Wachstumsschub hat, dann kann man das mal 2-3 Tage machen, aber es geht ja jetzt schon eine Woche so. Vielleicht hat jemand noch einen Tipp?